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Europa findet auch in Bad Wildungen statt

Hessische Fenstertage 2005
Europa findet auch in Bad Wildungen statt

Um gut zu sein, brauchen Unternehmer außer einer kräftigen Portion Pioniergeist auch viel Optimismus. Auf den Fenstertagen in Bad Wildungen wird nicht dem Vergangenen nachgetrauert oder Realitäten bejammert. Unter dem Motto „Auf in die Zukunft“ sollte die Tagung vielschichtig und von positiver Stimmung geprägt sein. Dieses war ein besonderes Anliegen des Betriebstechnischen Beraters vom Fachverband Holz und Kunststoff Hessen, Ulrich Leber, der sich sehr erfolgreich für eine interessante, anspruchsvolle Agenda der Fenstertage einsetzte. Der Landesinnungsmeister Günter Füllgraf lenkte in seiner Begrüßung besonderes Augenmerk auf den Bundesbetriebsvergleich. Es sei deutlich geworden, dass nur kleinere Betriebe ihre Umsätze hätten steigern können. Offensichtlich steigen bei größeren Betrieben die fixen Kosten überproportional und kleinere Betriebe mit geringem Fixkostenanteil würden nun als Preisbrecher der Branche einen Bärendienst erweisen.

Als eine Chance, die auch unsere Branche nutzen sollte, stellte er den Gebäudeenergiepass heraus. Der Tischler müsse aber hier umdenken und sich intensiv weiterbilden. Nachdem man als Gebäudeenergieberater seine Kompetenz dem Kunden unter Beweis gestellt habe, könnte man wohl auch mit manchen Folgeaufträgen rechnen, so Füllgraf.
Mit Ralf Spiekers hielt dann die große Europapolitik Einzug in Bad Wildungen. In seinem anschaulich dargestellten Aufsatz zeigte er den Hessischen Tischlern die Konsequenzen auf, die sich mit der Einführung des CE-Kennzeichens für Fenster und Außentüren ergeben. Eindringlich warnte er davor, sich der Auseinandersetzung mit dem Thema zu verweigern, denn „das CE-Zeichen kommt – ob wir wollen oder nicht.“ Es gab nie die Frage ob, sondern immer nur die Frage nach dem wie. Und wenn die Verbände nicht selbst die Produktnorm und damit das CE-Zeichen gestaltet hätten, dann wäre dies unter Federführung der europäischen Verwaltung entstanden. Gegenwärtig steht man auf der Zeitscala beim „formal vote“, was soviel wie die Festlegung der Gesetzmäßigkeiten bedeutet. Mit der Veröffentlichung wird dies dann abgeschlossen sein. Die Koexistenzphase, also die gleichlaufende Gültigkeit von bereits verpflichtenden Ü-Zeichen und CE-Zeichen, wird im Januar beginnen. Spiekers wies ebenso auf die Bemühungen des Verbandes hin, ein so genanntes „Cascading ITT“ zu verankern. Diese verbände- und zulieferbasierte Systemlösung für Holzfenster wird vom BHKH initiiert und koordiniert. Ziel der Bemühungen: Der Hersteller von Fenstern verarbeitet die Produkte entsprechend einer Systembeschreibung. Für diesen Fall muss ein Vertrag, eine Lizenz oder eine schrifliche Vereinbarung zwischen Systemhaus und Hersteller bestehen, um die Verantwortung und die damit verbundenen Haftungsfragen zu klären. Unterstützt wird die Systemlösung von der Initiative Pro Holzfenster, dem Bundesverband des Glaserhandwerks und dem VFF bzw. RAL. Refinanziert wird es durch Lizenzgebühren, die von Verbandsmitgliedern in ermäßigter Form zu entrichten wären.
In den sich anschließenden Workshops hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit sich sein Thema rauszusuchen, was für ihn am dringlichsten ist. Manche bedauerten schon, sich nicht zweiteilen zu können oder einen Mitzuhörer dabei zu haben. Das Themenspektrum reichte von der betrieblichen Organisation, dem Vertrieb, dem Auslandsgeschäft, über ein modernes Aufmaß bis hin zur Lüftungstechnik.
Richtig wach rüttelte der Vertragsanwalt des hessischen Tischlerverbandes Michael Pinstock die Teilnehmer mit seinem Bericht über „Kriegszustände vor Gericht“. Von ihm kamen interessante Tipps, wie Handwerker vorzugehen haben, um möglichst schadenfrei Aufträge abwickeln zu können.
Mit Dr. Manfred Betz vom Institut für Gesundheitsförderung und Forschung aus Marburg wurde die Serie der Vorträge zur Gesundheitsförderung fortgesetzt und Franz Wurm, Vorsitzender des Wintergartenfachverbandes und vereidigter Sachverständiger, veranschaulichte die Komplexität eines Wintergartens, welches ein Bauwerk und nicht so wie bei Fenster und Türen, ein Bauteil ist. Es sind eben nicht nur Fenster und Türen, welche über Eck zusammengeschraubt und mit Glasplatten abgedeckt werden. Dabei bot Wurm an, dass der Fachverband bei der Planung und Arbeitsvorbereitung kleinstrukturierten Fensterbaubetrieben beim Wintergartenbau behilflich sein kann.
„Es war wieder ein abwechslungsreiches, informatives und optimistisches Treffen“, so bezeichnete Peter Ertelt, Ausschussvorsitzender auf Landesebene, bei seiner Abschlussrede die Fenstertage 2005. Hier zähle der familiäre Erfahrungsaustausch, bei dem jeder jeden noch kennt. (dm)
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