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Experimente erwünscht

Fachschule für Holztechnik Stuttgart
Experimente erwünscht

Erfahrungen sammeln, neue Verarbeitungstechniken ausprobieren, besondere Materialien kennen lernen, zusammen arbeiten: Das Meisterprojekt 2001 ist jedes Jahr der Höhepunkt der praktischen Ausbildung an der Fachschule für Holztechnik in Stuttgart. Gestaltung einer Front und des Fußgestells lautete das Thema in diesem Jahr.

Beim Meisterprojekt stehen nicht handwerklich traditionelle Techniken an erster Stelle. Der experimentelle Charakter steht im Vordergrund, denn später – im beruflichen Alltag – bleibt meist kein Freiraum mehr für ungewöhnliche Versuche.

Die Vorgaben
Die Vorgaben waren in diesem Jahr relativ streng: An einem Korpus mit den Maßen Breite = 1235 mm, Tiefe = 450 mm, Höhe = 715 mm sollte die Front gestaltet und ein passendes Fußgestell entworfen werden. Der Korpus sei mit Drehtüren zu verschließen. Passend zum Entwurf sollte der Korpus in Holzart oder Farbe auf den individuellen Entwurf abgestimmt werden.
Gefragt waren zum einen Flächeneinteilungen, zum anderen Untersuchungen und Versuche mit Oberflächen, Texturen, Materialbearbeitungsmöglichkeiten, Wirkungsweisen, Herstellungsmöglichkeiten, usw. Alte handwerkliche Gestaltungstechniken und Bearbeitungsmöglichkeiten konnten Hilfestellung für Lösungen geben. Doch gilt es, mit neuer Technologie innovativ zu gestalten.
Von der Skizze bis zur Produktpräsentation
Ziel der Arbeit ist es in jedem Jahr, Projekte bis zur Fertigung zu bearbeiten, zu dokumentieren und zu präsentieren. Die fächerübergreifende Projektarbeit bindet alle Unterrichtsfächer mit ein und fordert von jedem Teammitglied eine wechselnde verantwortungsvolle Mitarbeit, gepaart mit Toleranz und sozialer Kompetenz.
Dem Team, das aus Meisterschülern besteht, ist während der einwöchigen Fertigung zusätzlich ein Auszubildender zugeordnet. Im Sinne des Prüfungsfachs Berufliche Arbeitspädagogik wird er zu bestimmten Aufgaben angeleitet und geführt. Jedes Team wird von einem Projektleiter geführt, der Arbeitsabläufe koordiniert, strukturiert und Inhalte im Team bespricht. Jedes Teammitglied wird mit der Leitung mindestens eines Aufgabenfeldes betraut.
Projektablauf
Zuerst wird entworfen und skizziert, Ideen werden entwickelt und zu Papier gebracht. Die Aufgabe wird zuerst von jedem Schüler einzeln bearbeitet und vorgestellt. Danach werden Ergebnisse diskutiert, ausgewählt und Teams für die Realisierung gebildet. Von der Skizze bis zur Produktpräsentation müssen Aufgabenfelder mit den entsprechenden Inhalten bearbeitet werden:
• Produktentwicklung, Entwurf, Konstruktion, Material
• Pflichtenheft, Marketingkonzept, Verkauf und Werbung
• Zeitwirtschaft mit Arbeits-, Termin- und Kapazitätsplanung, Aufgabenzuordnung
• Arbeitsvorbereitung mit Stücklisten, Ablauf- und Vorrichtungsplanung, Werkzeuge und CNC- Programmierung
• Beschaffungswesen, mit Materialien, Werkzeugen, Einkauf
• Kostenrechnung und Angebotsbearbeitung mit Vor- und Nachkalkulation
• Qualitätssteuerung mit FMEA, Prüfpläne erstellen für Qualitätssicherung
• Fertigungssteuerung mit Vorrichtungsbau, Projektfertigung, Lehrlings-Unterweisung
• Betriebsdatenerfassung
• Dokumentation und Archivierung des Ergebnisses
• Ergebnis – Präsentation
PRO – JeK
Eine klare Fronteinteilung im Quadratraster beruhigt die unruhigen Flächen aus OSB. Die eingelassenen Adern, die Füllungen und die Stirnseiten der Türen sind aus Multiplexplatten in Buche gefertigt. Um das Gesamtbild nicht zu stören, sind keine sichtbaren Griffe angeordnet. Eine umlaufende Hohlkehle an Korpus und Türen dient zum Greifen. Das Fußgestell ist aus 20mm Quadratrohr aus Edelstahl gefertigt. Die Oberflächen sind mit einem Puridur-Mehrschichtlack antikmatt behandelt.
TOUCH ME
Das interaktive Möbel. Jeden Tag eine neue Front: Dies war der Gedankenansatz zur Frontgestaltung. Bewegliche Teile ermöglichen es, verschiedene Muster oder Formen zu bilden. Aluminiumröhrchen, frontseitig mit runden Ahornplättchen belegt, lassen sich in der Tiefe verschieben. Gegenplättchen verhindern das Herausfallen. Als Kontrast zu Holz und Edelstahl wurden Kernbohrstücke aus Beton als Füße verwendet.
HOLO
Unaufdringlich, aber trotzdem nicht langweilig sollte die Frontgestaltung wirken. Mit zweifarbigen Dreiecksleisten nach dem Prinzip des Hologramms, erscheint die Front je nach Standpunkt des Betrachters hell oder dunkel. Hirnleisten an den Oberkanten der Frontteile sind konstruktiv wichtig und dienen als Griffleisten. Die Dreiecksleisten sind aus Ahorn, eine Seite ist mit Birnbaum, schwarz gebeizt, furniert. Das Fußgestell ist aus quadratischen Ahornprofilen gefertigt. Die Oberflächen sind gewachst und geölt.
KONKANOVUM
Die Front ist eingeteilt nach den harmonischen Rechtecken; Segmentbögen lösen die strenge, rechtwinklige Formensprache auf. Die Türen sind wechselseitig aus 1,5 mm dickem Birnbaum- und Ahornfurnier verleimt. Eine Relieffräsung bringt die gewünschte Tiefenwirkung. Die kreuzweise Verleimung der einzelnen Edelholzschichten garantiert eine verzugsfreie Möbelfront. Den Korpus trägt ein formverleimtes Fußgestell mit seitlichen Aussteifungen aus Edelstahl.
WOOD-CONNECTION
Holz in seiner natürlichen Form in ein Möbel zu integrieren – das war die Wunschvorstellung. Die Auswahl fiel auf Äste von Bäumen und Büschen mit Durchmessern von 20 – 50 mm. Die Proportionen des Korpus und der Front sind im Goldenen Schnitt geteilt. Die Füllungen bestehen aus Gießharz, mit eingelegten Astscheiben aus Goldregen, Akazie und Buchsbaum. In die Füße sind 180 mm lange und 30mm dicke Äste eingegossen. Die Frontrahmen sind mit Birnbaum furniert; die Oberflächen geölt und gewachst.
WAVE
Geschweifte, 32,5 mm breite Erleleisten bilden, versetzt verleimt, die Türe. Auf der Rückseite eingefräste Gratleisten garantieren, dass sich die Türe nicht verzieht. Die seitlichen Hirnholzkanten sind durch Furnierkanten verdeckt. Zum Greifen dient eine von vorne nicht sichtbare Hohlkehle. Die 100 mm breiten Sockelkufen nehmen die geschwungene Formensprache der Front wieder auf. Sie sind aus sechs 5mm dicken FU-Biegesperrholzplatten verleimt und mit Erle überfurniert. Die Oberflächen der Front und des Sockels sind mit Hartwachsöl behandelt.
ROOF
Als Ideengeber diente das Schindeldach. Einer gängigen Formsprache werden die traditionelle und handwerkliche Bauart vorgezogen. Die Türen sind als Rahmenkonstruktion in Eiche gefertigt. Zur grobporigen Struktur der Eiche, die zusätzlich leicht gebürstet ist, stehen die fein geschliffenen und gebeizten Kirschbaumschindeln im Kontrast. Solide Füße, verbunden mit Traversen aus Aluminiumprofilen, geben dem Möbel ein gute Basis. Die Oberflächen sind geölt und gewachst.
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