1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Die Industrie liegt in Trümmern und die Werkstätten des Holzhandwerks sind zerbombt. Es mangelt an allem. Holz, Furniere, Leim, Schellack und Beschläge wurden, wenn überhaupt vorhanden, in kleinen Rationen zugeteilt. Dabei war die Nachfrage nach Türen, Fenstern und Möbeln gewaltig, um wenigstens die einfachsten Grundbedürfnisse des Wohnens befriedigen zu können.
Aber nicht nur der Mangel an Werkstoffen und Maschinen prägte das Leben in den ersten Jahren des Wiederaufbaus: Auch der Durst nach Wissen, der Bedarf an Information und Kommunikation war riesig.
Eine Chance für neue Zeitungen und Fachzeitschriften die dem Verleger und Gründer des Konradin-Verlags, Robert Kohlhammer, nicht entgangen war. Nach Erhalt seiner Lizenz für die Herausgabe von Druckschriften von der amerikanischen Militärregierung, präsentierte er im September 1946 die erste Ausgabe des „Bau- und Möbelschreiners“, dem, wie es in der Unterzeile heißt, „Fachblatt für das holzverarbeitende Handwerk Süddeutschlands“.
Das Vorwort zur ersten Ausgabe könnte charakteristischer nicht sein: „In Deutschlands schwerster Zeit wollen wir ein neues Werk schaffen, von dem wir hoffen, dass es mithilft, dem Bau- und Möbelschreinerhandwerk Stütze und Ratgeber zu sein, damit die großen Probleme, vor denen das Handwerk in Gegenwart und Zukunft steht, gelöst werden können.“
Das Ziel, ein guter Ratgeber in fachlichen Fragen zu sein, ist der neuen Fachzeitschrift offenbar gut gelungen.
Der „Bau- und Möbelschreiner“ machte Karriere. Schon die Dezember-Ausgabe 1948 erreichte eine Druckauflage von 28 000 Heften. Das Wirtschaftswunder brachte weitere Erfolge: Der BM avancierte bereits in den 50er und 60er Jahren zu der am meisten gelesenen Fachzeitschrift für Schreiner und Tischler im deutschsprachigen Raum.
Heute ist der Bedarf an Information und Kommunikation nicht kleiner als vor 60 Jahren. Ganz im Gegenteil: Der Markt und die Branche sind ständig in Bewegung. Die Fachwelt dreht sich mit einem enormen Tempo und gerade im Berufsleben geht es um den entscheidenden Informationsvorsprung und um die ständige Aktualisierung des Fachwissens auf teilweise ganz neuen Themenfeldern. Für eine Fachzeitschrift verbindet sich damit die Herausforderung der permanenten und zukunftsweisenden Weiterentwicklung der Inhalte und Angebotsformen. Dem BM ist dies immer bestens gelungen, wie eine vor kurzem durchgeführte Leserbefragung einmal mehr unter Beweis stellt.
In einer schnelllebigen Wissens- und Informationsgesellschaft gewinnen zusätzliche Informations-Dienstleistungen an Bedeutung. Gerade im Jahr des 60sten Bestehens haben wir unter diesen Vorzeichen einiges bewegt. So bietet z. B. der zur diesjährigen Fachmesse Holz-Handwerk in Nürnberg erstmals vorgestellte „BM-Club“ eine ganze Reihe von exklusiven Serviceangeboten im Internet.
Dazu gehört u. a. das in der Branche einmalige E-Paper, die digitale Version des BM. Bereits eine Woche vor dem Erscheinungstermin der gedruckten Ausgabe, können Abonnenten die Online-Version des aktuellen BM am PC lesen und einen Informationsvorsprung gewinnen.
Außerdem bietet unser Premium-Bereich unter www.bm-online.de ergänzende Downloads und ein umfassendes Fachartikelarchiv, in dem alle seit 1998 im BM veröffentlichten Beiträge komfortabel recherchiert werden können.
Erheblich erweitert haben wir in diesem Jahr auch unser Broschüren-Angebot: Mit dem „BM-Spezial Leichtbauwerkstoffe“ und dem „BM-Wissen Marketing“ erschienen neue Fachbroschüren zu Themen, die der Branche auf den Nägeln brennen. Hinzu kommt das neu erschienene „Jobfit Meister- und Gesellenstücke 8“.
Gerade diese Neuentwicklungen im Print- und im online-Bereich unterstreichen unser Bestreben, den Abonnenten deutlich mehr zu bieten, als die monatlichen Ausgaben und das Jahreskompendium „BM Extra Karriere“.
Bei allen Neu- und Weiterentwicklungen bleibt unsere Priorität unverändert: Praxisnahe Fachinformation zu vermitteln sowie Impulse und Ideen für das Bestehen im harten Wettbewerb zu liefern, ist und bleibt unsere Zielsetzung. ■
Leinfelden, im Dezember 2006
Konradin-Verlag
BM-Redaktion
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