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Farbtupfer im Schreinerleben

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Farbtupfer im Schreinerleben

Eigentlich benötigt sie kein Schreiner, doch in einem kleinen Schränkchen beim Lackierraum oder in einem Koffer eines Monteurs sind sie bei allen Schreinern zu finden – die Rede ist von Retuschierstiften und Wachsen in möglichst vielen Holzfarbtönen. Mit solchen Produkten ist Heinrich König & Co. zum Inbegriff in der Branche geworden. Seit vielen Jahrzehnten hat sich das Unternehmen auf alles, was man für die Instandsetzung und Werterhaltung von Oberflächen aus Holz und Kunststoff benötigt, spezialisiert und bietet heute nicht nur ein umfangreiches Standardsortiment, sondern auch kundenindividuelle Lösungen und ein viel-fältiges Seminarprogramm.

Wir haben für fast alle Probleme eine Lösung, so der geschäftsführende Mitinhaber Thomas Grieshaber und dessen Bruder Matthias Grieshaber unisono, “und wollen dem Tischler/Schreiner helfen, die Reklamationen und die damit verbundenen Kosten zu senken.”

Seien wir doch mal ehrlich – jedem passiert doch bei seiner täglichen Arbeit einmal ein Fehler und schon hat beispielsweise eine edel furnierte Türfront einen Kratzer, eine Delle oder Druckstelle, eine abgesplitterte Kante, eine beschädigte Ecke oder eine offene Fuge. Und oft kann das Missgeschick nicht von Grund auf behoben werden – sei es nun aus zeitlichen Gründen oder weil eine gegebene Furnierabwicklung nicht einfach erneuert werden kann oder weil man sich 100 km von der Werkstatt entfernt auf Montage befindet. Die Schadensbilder sind seit vielen Jahren die gleichen geblieben – nur die Oberflächen sind vielfältiger geworden “und Gott sei Dank auch die Materialien und Verfahren, um diese Schäden unsichtbar zu beheben”, so Thomas Grieshaber.
Jeder in der Branche – ob Möbelhersteller, Innenausbauer, Fens-terbauer, Parkettleger oder Küchenmonteur – kennt die Probleme bei der Instandsetzung von Holz- und Kunststoffoberflächen. Für viele jedoch ist die schnelle Reparatur leider nur ein schnelles Beseitigen des Pfusches, weil das fundierte Wissen für eine professionelle Instandsetzung fehlt. Doch dieses Know-how gehört heute zum Rüstzeug jedes Oberflächen-Spezialisten im Unternehmen.
Die Übung macht’s
“Instandsetzung will gelernt sein”, meint Geschäftsführer Thomas Grieshaber, “denn niemand lehrt sie – weder in der Ausbildung noch in der beruf-lichen Weiterbildung.” Eine Ausnahme bilden die Instandsetzungs-Seminare bei König. Seit 1977 werden diese Praxis-Seminare von unserem Unternehmen angeboten, haben sich bestens bewährt und sind zu einer festen Institution in der Holz- und Kunststoffverarbeitung geworden – gleichgültig, ob Industrie oder Handwerk.
Diese Seminare werden von erfahrenen Fachleuten durchgeführt, wobei sich die Methode “Aus der Praxis – Für die Praxis” bewährt hat. In logischen Lernschritten wird das komplette Grund- und Hintergrundwissen der Instandsetzungstechnik in Theorie und Praxis vermittelt und geübt.
Der Schwerpunkt liegt in den praktischen Übungen an unterschiedlichen Oberflächen aus Holz und Kunststoff. So wird unter fachlicher Betreuung und Beratung das Wissen und handwerkliches Geschick gefördert. Der erfolgreiche Abschluss des Seminars wird durch ein Zertifikat dokumentiert.
Aber nicht nur das Instandsetzungs-Handling kommt jedem Seminarteilnehmer zugute, sondern auch der permanente Fortschritt in der modernen Oberflächen- und Instandsetzungstechnik. “Als Spezialist sind wir ständig bei praxisorientierten Problemen und deren Lösungen involviert. Wir kennen den Markt und wir sind bei der Neuentwicklung von Produkten stets am Ball. Wir wissen von der Praxis in der Werkstatt, beim Kundendienst und in der Aus-lieferung und können somit stets praxisnahe und erprobte Lösungen präsentieren und weiter-geben”, verdeutlicht Matthias Grieshaber das Firmenengagement bezüglich der Praxis-Seminare.
Vielfältiges Sortiment
Die enorme Vielfalt von verschiedensten Oberflächen war und ist eine große Herausforderung, der sich König frühzeitig gestellt hat. Schon lange gibt es nicht nur die Hauptunterscheidung in Holz- und Kunststoff-Oberflächen – die Differenzierungen sind vielfältiger geworden und man muss heute zwischen NC-, DD-, PUR-Lack, Acryl- oder Polyester-Oberflächen sowie geölte und gewachste Oberflächen, PVC, Parkett, Laminat, Aluminium und Plexiglas unterscheiden.
Hinzu kommt, dass man im Hause König auch nach Arbeitsbereichen differenziert, in denen die Produkte eingesetzt werden. Durch die verschiedenen Arbeits-weisen bietet man deshalb spezielle Lösungen für die Industrie bzw. Produktion, Möbelhandel mit Auslieferung und Kundendienst sowie für die Bereiche Werkstatt, Schreinerei, Innen-ausbau.
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, betreibt König intensive Entwicklungs-arbeit und hat im Laufe der Jahre eine Entwicklungsabteilung mit drei Diplom-Chemikern aufgebaut. Mit eigenen Systementwicklungen und praktischen Versuchen werden bestehende Produkte ständig weiterentwickelt, neue umweltverträgliche Präparate und Verfahren konzipiert und praxisorientierte Problemlösungen aus der Holz und Kunststoff verarbeitenden Branche erarbeitet. So kommen ständig – auch unter ökologischen Aspekten – neue Produkte hinzu, wobei man diese in sieben Hauptproduktgruppen unterteilt:
• Füllstoffe wie beispielsweise Hart- und Weichwachse, Füllspachtel
• Retuschierprodukte mit lasierenden und deckenden Retuschen und Tinkturen wie beispielsweise “Fehler-Ex” und “Kanten fix PLUS”
• Sprühprodukte, von der Grundierung über Klarlacke, deckende Lacke bis zu Patina
• Sortimente mit Instandsetzungs-Sets und verschiedenen Service-Koffern, die auf die Bereiche Möbel, Küchen, Fenster, Parkett/ Laminat abgestimmt sind
• Hilfsmittel und Werkzeuge
• Reinigungs- und Pflegemittel
• Restaurations-Produkte.
Alle Produkte werden in durchschnittlich 75 Standardfarben angeboten, so dass ein sehr umfangreiches Sortiment angeboten werden kann.
Sonderfarben – eine Stärke von König
Das umfangreiche Sortiment an Standardfarben macht aber nur einen kleinen Teil der Produk-tion in Niederdorfelden aus – rund 70 Prozent der Fertigung sind nämlich Sonderfarbeinstellungen. “Wir stellen auf Wunsch jedes Instandsetzungsprodukt auf die Farbe einer gewünschten Oberfläche ein”, so Matthias Grieshaber, “oder konzipieren ein spezielles Produkt nach Kundenwunsch.” Dazu benötigt König nur ein Oberflächenmuster (ca. 10 x 10 cm) und produziert dann für den Kunden die benötigten Füllstoffe, Retuschiermaterialien, Lacke etc. So entstehen monatlich zwischen 125 bis 170 neue Farbeinstellungen, die akribisch archiviert werden und auch nach Jahren noch abrufbar sind. Und so werden es täglich mehr und mehr Farben, Rezepturen und Produkte.
Dies haben sich auch namhafte Möbelhersteller, Einrichtungshäuser, Möbelverbände sowie renommierte Schichtstoff-, Parkett- und Fensterhersteller zu Nutze gemacht und erhalten von König kundenspezifische Farb-einstellungen, teilweise auch in der Aufmachung und Verpackung des Kunden.
Werner Pfeifer
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