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Fast doppelt so groß

Schreinerei Alber in Bernhausen
Fast doppelt so groß

„Die Arbeiten im Bankraum haben immer mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir kalkuliert hatten.“ Diese Aussage von den Geschäftsführern der Schreinerei Alber GmbH in Bernhausen, Kurt und Günther Alber, war die Hauptmotivation, die Flächenaufteilung zu überdenken und Arbeitsabläufe sowie Organisation zu optimieren. Heute erscheint die Werkstatt manchem fast doppelt so groß.

„In der Nachkalkulation haben wir häufig festgestellt, dass wir im Maschinenraum und in der Montage mit unseren Zeiten richtig lagen. Im Bankraum jedoch schien immer alles aus dem Ruder zu laufen. Da am Markt keine höheren Preise zu erzielen sind, mussten wir unbedingt rationalisieren.“ Die beiden Geschäftsführer packten die Gelegenheit am Schopfe, als sie von dem Projekt der Festool Handwerkerberatung und dem Fachverband Baden-Württemberg hörten.

Die Ist-Analyse zeigte klar, wo es haperte: Durch die räumliche Einteilung mit Hobelbänken waren Boxen geschaffen worden, die die reibungslose Ausführung eines größeren Auftrags fast unmöglich machten. Beim Arbeiten wurden nicht nur die Hobelbänke als Ablage verwendet, sondern auch der Boden. Hier lag neben den Betriebsmitteln auch immer viel Abfall, was die Arbeitssituation nicht verbesserte.
Im anschließenden gemeinsamen Workshop wurde allen Mitarbeitern an Hand von Bildern und Videos die Punkte Wertschöpfung und Verschwendungen im Herstellungsprozess plastisch aufgezeigt. Mit diesem Wissen ging man an die verschiedenen Problemfelder heran. Die angestrebten Änderungen wurden in einem Maßnahmenplan festgehalten und mit Terminen und Verantwortlichkeiten versehen.
Neben der allgemeinen Organisation erwiesen sich die Betriebsmittel, die Motivation, die Beziehung zu den Vorgesetzten und nicht zuletzt die mangelhafte Ordnung als problematisch. Dem Abfall auf dem Boden rückte man durch gekennzeichnete Müllbehälter, einem großen Restebehälter hinter der Kreissäge sowie neuen Besen und Kehrschaufeln zu Leibe. Dann wurden die Plattenreste sortiert und beschriftet. Auf der Schmalseite jedes Plattenrestes wurde die Plattengröße angegeben. Im Arbeitsbereich der Serienfertigung von Handläufen waren die verschiedensten Einzelteile in Kartons aufbewahrt worden, die sich auf, unter und neben den Arbeitstischen befanden. Sämtliche Kartons wurden durch Schubladen, die unter den Arbeitstischen angebracht wurden, ersetzt.
Da es neben den organisatorischen Problemen im Bankraum auch an der Motivation der Mitarbeiter fehlte, wurde in einem weiteren Workshop den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, ihrem Frust Luft zu machen. Man war sich einig, dass eine stärkere Teamarbeit zur besseren und effizienteren Arbeitsdurchführung beiträgt. Die Kollegen wollten zukünftig verstärkt aufeinander Rücksicht nehmen. Jeder sollte sich auch für die Probleme der Kollegen Zeit nehmen und entsprechende Hilfestellungen anbieten.
Die Mitarbeiter forderten zudem von der Geschäftsführung ein stärkeres Interesse an ihrer Arbeit ein. Beispielsweise sollte Lob vom Kunden an den einzelnen Mitarbeiter weiter gereicht werden, so dass jeder von Zeit zu Zeit ein positives Feedback für seine Leistung bekommt.
In allen Bereichen wurden zwischenzeitlich bereits erste Erfolge verbucht. So ist es durch die komplette Neugestaltung des Bankraums, der einige Hobelbänke zum Opfer fielen, der geordneten Bereitstellung von Handmaschinen und der Energieversorgung von oben durch die Absaugarme gelungen, nicht nur angenehmere Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern auch bei dem ein oder anderen Auftrag auch im Rahmen der kalkulierten Zeiten zu bleiben. „Der Gewinn an Fläche und Flexibilität ist enorm“, freut sich Günther Alber.
Einzelne Mitarbeiter wurden mit definierten Verantwortungsbereichen betraut. Dieses hatte erst durch die Änderungen in der Unternehmenskultur und im Miteinander Aussicht auf Erfolg. Besonders deutlich wird die erfolgreiche Umsetzung in dem Raum, der der Metallbearbeitung vorbehalten ist. Ebenso bei der Werkzeug-Bereitstellung. Die Verantwortungsbereiche werden in gewissen Abständen benotet und bei entsprechender Bewertung, erhält der zuständige Mitarbeiter eine Prämie.
Geschäftsführer und Mitarbeiter sind motiviert, den begonnenen Weg weiter zu gehen. „Das Projekt hat das Gemeinschaftsgefühl entscheidend verbessert“, meint Günther Alber.
Mathias Blankenhorn/ra

Das Unternehmen

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Die Schreinerei Alber in Filderstadt südlich von Stuttgart fertigt vorwiegend Haustüren und Innentüren, aber auch Einzelmöbel, Küchen und kompletten Innenausbau im Privat- und Objektbereich. 20 Prozent des Umsatzes wird mit Handelware generiert. Im Untergeschoss befindet sich eine Serienproduktion von Handläufen, Eckverbindungen, Winkelverbindungen sowie Handlaufabschlüssen.
15 Mitarbeiter sind in der Fertigung, der Arbeitsvorbereitung und im Büro tätig. Das Unternehmen besteht seit 1962, im Jahr 1984 wurden neue Geschäftsräume in Filderstadt bezogen.
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