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Fit für Morgen: Prozessorientiertes Denken

Intelligente Planspiele: Kaiserslauterer Holztechniker proben den Ernstfall
Fit für Morgen: Prozessorientiertes Denken

Die Simulation realistischer Produktions- und Unternehmensabläufe ist ein wichtiges Element zur Vorbereitung von Führungskräften auf ihre spätere Tätigkeit. An der Technikerschule Kaiserslautern erlernen zukünftige Holztechniker und -technikerinnen während eines Lean-Management-Projektes neue Denkweisen und Betrachtungen.

Der Begriff „Lean Management“ bezeichnet die Gesamtheit der Denkprinzipien, Methoden und Verfahrensweisen zur effizienten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette industrieller Güter, so die Auskunft des Lexikons. Ein Begriff, der sich Anfang der 90er-Jahre im Zusammenhang mit den Produktionsprozessen in der Automobilindustrie etabliert hat. Dass sich diese Denkweisen und Organisationsstrukturen auch auf andere Berufsfelder übertragen lassen, zeigt ein Projekt an der Fachschule für Holztechnik in Kaiserslautern.

Dort geht man in der Ausbildung neue Wege: Die diesjährige Abschlussklasse hatte erstmals Gelegenheit, im Rahmen ihrer Ausbildung, Lean-Management-Prinzipien mit Kopf, Herz und Hand zu erfahren, um diese in wenigen Monaten nach Abschluss ihrer Ausbildung, in ihren neuen Arbeitsplatz zu tragen. Der Workshop wurde von Bernd Pröschel, einem Senior-Trainer am Lean Enterprise Institut mit Sitz in Aachen durchgeführt.
Die Absolventen der Fachschule Holztechnik, als spätere Mitarbeiter und Führungskräfte, sollen täglich äußerst komplexe Aufgaben meistern und sind daran beteiligt, in ihren Unternehmen Wertschöpfungsprozesse zu betreiben und zu organisieren. Ihr bisher erworbenes Wissen aus der Ausbildung und gesunde Intuition haben sie so weit gebracht. In die Zukunft gerichtet wird das leider nicht reichen. Lebenslanges Lernen ist unverzichtbare Voraussetzung, um dauerhaft Erfolg zu haben. ▶
Ständig dazulernen
Bereits seit dem Schuljahr 2010 / 2011 nehmen die Schüler am Ende ihrer Ausbildung an einem zweitägigen Seminar über „Lean Thinking“ teil. Mit diesem Begriff umschreibt man in der modernen Unternehmensorganisation Gestaltungsprinzipien, die helfen betriebliche Abläufe kundenorientiert, kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern. Zur realen Anwendung stehen vielfältige Ansätze und Methoden zur Verfügung. Mit ihnen können in Unternehmen und Institutionen Prozesse analysiert sowie Konzepte zur Verbesserung erarbeitet und umgesetzt werden. Ausgerichtet auf den Kunden, stehen dabei die Steigerung von Effizienz und Zuverlässigkeit im Vordergrund. Lean-Methoden haben ihren Ursprung in der Verbesserung von Produktionsprozessen, sie wurden inzwischen jedoch auch für zahlreiche andere Unternehmensbereiche weiterentwickelt.
Gemeinsam sind den verschiedenen Lean-Methoden die Prozesssicht und der Fokus auf den Kunden, dessen Bedürfnisse es effizient und effektiv zu erfüllen gilt. Zweck der Anwendung von Lean und des angestrebten kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist es, Unternehmen auf ihrem Weg zu ihrer Vision durch unternehmensweite und bereichsübergreifende Anwendung der Lean Methoden zu unterstützen. Das Lean-Enterprise Institut bietet hierfür ein ganzheitliches Themenangebot.
Der Unterricht erfolgt unter Einsatz moderner Planspiele. Über zwei Tage befassten sich die Schüler mit Herkunft, Zielen und Prinzipien des Lean Thinking und sammelten praktische Erfahrungen bei Simulationen in einer Lernfabrik. Eine Lernfabrik ist eine Spielwiese, auf der man das anwenden kann, was man in der Theorie gelernt hat. Im konkreten Fallbeispiel simulierten die Teilnehmer die Produktion einer Flugzeugfabrik mithilfe von Legomodellen. In einer ersten Runde wurde die Ist-Situation aufgenommen und erste Ansätze zur Verbesserung erprobt.
Innovative Produktionskonzepte
In einem weiteren Schritt konnten die Schüler in Gruppen ein eigenes Konzept für die ideale Produktion nach Leankriterien und mit Anwendung wesentlicher Lean-Methoden-Wertstromanalyse, Pull Produktion, kontinuierlicher Fluss, Rüstzeit-Optimierung (SMED), Arbeitsplatzoptimierung (5S) – in einer neuen Fabrik realisieren. Die Analyse der erhobenen Daten ergab eine Vervierfachung der Produktivität bei verbesserter Qualität und geringeren Bestandszahlen.
Die Vorteile von Lernfabriken liegen auf der Hand: Man darf gefahrlos Fehler machen und Erlerntes testen. In den Lernfabriken können Teilnehmer der Veranstaltungen anhand konkreter Produktionsvorgänge die Vorgehensweisen erproben und die Effekte der LeanMethoden selbst aktiv erfahren und nachvollziehen, um sie dann auf die eigenen Aufgabenbereiche zu übertragen.
Entwickelt wurde dieser Ansatz vom Lean Enterprise Institut Aachen, dessen Ziel es ist, Mitarbeiter aus Unternehmen aller Branchen mit den Gedanken des Lean Managements vertraut zu machen und gezielte Weiterbildung zu ermöglichen. Außerdem sollen Unternehmen bei der Implementierung von Lean und der Durchführung von Lean-Projekten effizient unterstützt und somit deren Position im Markt signifikant verbessert werden.
Möglichkeiten der Unterstützung sind Coaching- oder Qualifizierungsmaßnahmen sowie Projektmanagement für Lean-Aktivitäten. Die Qualifizierung kann dabei in Form von Inhouse-Maßnahmen vor Ort oder durch Teilnahme an offenen Seminaren erfolgen.
Theorie und Praxis
Gemeinsam schaffen so Lehre und Arbeit den Transfer in den Produktionsablauf der Holztechnik, um moderne, effiziente Arbeitsplätze mit geringen Transportzeiten, zielorientierter Technisierung und niedrigen Beständen zu schaffen und somit nachhaltig Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
Die Teilnehmer erwarben in diesem Seminar einen wertvollen Input für ihre zukünftige berufliche Tätigkeit und können hoffentlich bei ihrem neuen Arbeitgeber einen Beitrag zum wichtigen Thema „Werte schaffen ohne Verschwendung“ leisten. (OStR Steffen Welker) ■
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