Fünf Tüftler-Gruppen sind mit dem ,Professor-Adalbert-Seifriz-Preis für Technologie-Transfer‘, ausgeschrieben vom handwerk magazin zusammen mit der Steinbeis-Stiftung und der Signal Iduna Gruppe, ausgezeichnet worden. Dieser bundesweite Wettbewerb soll Wissenschaft und Handwerk zusammenbringen, damit Handwerksbetriebe den jeweiligen technologischen Fortschritt möglichst schnell und umfassend nutzen können.
Zu den Preisträgern des Jahres zählen auch Tischlermeister Peter Markert (Zwochau bei Halle/ Saale) und die Diplom-Ingenieure Martin A. Büdel, Achim Hack und Wolfgang Kreser (Halle/Saale) für die Entwicklung des ,faltfähigen‘ Plattenwerkstoffs ,3F-board‘.
Die Bezeichnung 3F steht dabei für ,Fräsen, falten, fertig‘: Zwei Lagen herkömmlicher Holzwerkstoffe werden mit einer flexiblen Mittellage verleimt. Fräst man die äußeren Schichten linear bis auf die Mittellage ab, so entsteht eine knickbare Kante, die als Drehachse, Scharnier oder auch als Positionierhilfe genutzt werden kann. Die Mittellage besteht aus einem sehr haltbaren Lederfaserstoff: „Unsere Testreihen haben wir bei 533 000 Faltungen ohne Funktionsmängel abgebrochen, bei Metallscharnieren gelten 400 000 als ausgezeichneter Wert.“
Typisches Anwendungsbeispiel für die Möglichkeiten des neuen Werkstoffs ist ein faltbarer Ho-cker. Obwohl dieser etwa ein Dutzend faltbare Kanten aufweist, gibt es keine Beschläge, keine Scharniere, keine geklebten Kanten. Der Hocker ist aus einem einzigen Werkstück gefertigt und in zusammengefaltetem Zustand flach wie ein Brett. o
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