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Funktion und Optik vorteilhaft kombiniert

Schallschutz im Objekt- und Möbelbau
Funktion und Optik vorteilhaft kombiniert

In der modernen Architektur werden verstärkt schallharte Materialien eingesetzt. Die großflächigen Glasfassaden und Betondecken dienen jedoch nicht gerade der Raumakustik. Die Akustik in Büros, Ämtern oder Banken, insbesondere auch die Ausstattung bestehender Räume lässt sich aber mit einfachen Mitteln verbessern.

Jeder Raum kann und sollte akustisch optimal gestaltet werden. Das ist besonders dort von Bedeutung, wo viele Menschen arbeiten und kommunizieren, wie eben in Büros oder Behörden. Die wichtigste Größe der Raumakustik ist die Nachhallzeit. Sie gibt einfach ausgedrückt die Zeitdauer an, die ein Schallereignis benötigt, um im Raum unhörbar zu werden. Bei der Messung der Nachhallzeit wird der Frequenzbereich von 100 bis 5000 Hertz in Terzbandbreite erfasst. Dieser Bereich sollte auch im Rahmen einer raumakustischen Planung betrachtet werden. Die bevorzugte Nachhallzeit orientiert sich an der Nutzung des Raumes. Die DIN 18041 bietet hierfür Empfehlungen bei mittleren Frequenzen in Abhängigkeit vom Raumvolumen sowie für den Frequenzverlauf der Nachhallzeit an.

Schallabsorber
Generell werden für die sprachliche Nutzung eines Raumes die kürzesten Nachhallwerte bei geringer Schwankung über der Frequenz gefordert. Zu wenig Absorption und somit ein zu langer Nachhall vermindert die Sprachverständlichkeit, was zwangsläufig durch eine Erhöhung der Sprechlautstärke kompensiert wird.
Auch wenn es eine Vielzahl von Schall absorbierenden Materialien gibt, so existieren grundsätzlich nur zwei Arten von Schallabsorbern: poröse und schwingungsabhängige. Bei porösen Absorbern dringt der auftreffende Schall in den Absorber ein.
Die Schallenergie wird in den Poren des Materials durch Reibung in Wärmeenergie umgewandelt. Dadurch wird der vom Material reflektierte Schall verringert. Schwingungsabhängige Schallabsorber können auch als Resonanzabsorber bezeichnet werden. Die auftreffende Schallwelle bringt das Material zum Schwingen.
Schallabsorptionsgrad
Diese akustische Wirkung eines Materials (oder eines Gegenstandes) kann mit Hilfe des Schallabsorptionsgrades beschrieben werden. Der Schallabsorptionsgrad ist für nahezu alle Materialien im hohen Maß von der Frequenz abhängig. Man kann jedoch nicht prinzipiell davon ausgehen, dass ein hoher Schallabsorptionsgrad des Materials vorteilhaft gegenüber einem niedrigeren Wert ist. Erst das Produkt aus Fläche und Absorptionsgrad legt die Schallabsorption fest. Eine größere Fläche mit geringerem Absorptionsgrad kann damit durchaus besser zur Erzielung einer guten Raumakustik geeignet sein als eine kleine, hoch absorbierende Fläche. Insbesondere sollte die Absorption in einem Raum möglichst gleichmäßig verteilt sein. Der aktuelle Trend der Architektur nach Transparenz behindert das Hören, welches einen Anstieg des Nachhalls der Räume mit sich bringt. Aufgrund fehlender akustischer Transparenz im Raum wird ein zu hoher Schallpegel in den meisten Fällen von den Nutzern selbst erzeugt. Das heißt durch das Sprechen einer anderen Person, wie etwa ein Telefonat, wird man dadurch selbst gezwungen lauter zu sprechen, so dass man schließlich sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
Aber gerade für Kommunikationsintensiv genutzte Räume, wie Konferenzräume oder Großraumbüros, ist die Akustik durch moderne Absorber wichtig. Mit einem Absorberanteil, der circa 15 bis 20 Prozent der Grundfläche eines Raumes entspricht, lässt sich der Schallpegel auf ein erträgliches Maß senken.
Normen
Eine in diesem Zusammenhang wesentliche Norm ist die DIN EN 12354–6: 2004–04 Bauakustik. Sie dient der Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften. Flankierende Regelwerke sind VDI 2569 Ausgabe Januar 1990 Schallschutz und akustische Gestaltung im Büro sowie VDI 3760 Berechnung und Messung der Schallausbreitung in Arbeitsräumen.
Des Weiteren befassen sich die beiden nachfolgenden Normen mit dem Schallabsorptionsgrad: DIN EN ISO 11654: 1997 Schallabsorber für die Anwendung in Gebäuden, Bewertung der Schallabsorption und DIN EN ISO 354: 20003–12 Akustik – Messung der Schallabsorption in Hallräumen.
Multitalent
Zur Verbesserung der Raumakustik hat der Holzwerkstoffhersteller Egger die Produktlinie ProAkustik entwickelt. Die beschichtete Platte weist optisch eine kaum wahrnehmbare lineare Mikroperforation auf, die für exzellente Werte bei der Schallabsorption sorgt. Knapp ein Zehntel der Oberfläche nehmen nur einen Millimeter große Bohrungen ein, die auf einen Raster von drei Millimeter angebracht sind. Als Trägermaterial wird eine Eurospan Flammex Platte in Brandschutzklasse B1 eingesetzt. Das Schall absorbierende Akustikelement kann in nahezu allen Bereichen zur Anwendung kommen, wie z. B. als Wandverkleidung, abgehängte Decke oder Raumteiler in allen Formen.
All diese Anwendungsmöglichkeiten tragen dazu bei, dass Räume mit einfachen Mitteln in Sachen Akustik deutlich verbessert werden. Auf die möglichen Anwendungen abgestimmt, wurden die verschiedenen Akustikprüfungen gemäß DIN EN 20354 durchgeführt. Die durchschnittlichen Schallabsorptionswerte liegen etwa, bei einem Hohlraum von 50 Millimeter, bei 0,67 αs und bei einem Hohlraum von 400 Millimeter bei 0,71 αs. Der Standardaufbau ist in zehn verschiedenen Dekoren ab Lager lieferbar. Die technischen Daten im Überblick:
  • Elementaufbau: Schichtstoff 0,4 mm linear perforiert; Eurospan E1 Flammex B/B1, Euroclass B in 18 mm; Schwarzer Akustikvlies; Schichtstoff 0,4 mm perforiert
  • Format: 3.020 x 1.320 x 19 mm – Nutzbreite 1280 mm
  • Gewicht: ca. 11,5 kg/m2
  • Perforation: Lochflächenanteil 8,7 %, Lochdurchmesser 1 mm, Raster 3 mm, linear perforiert.
Neu ist der Einsatz von ProAkustik als akustisch wirksames Möbelelement wie etwa bei Schränken oder Bürocontainern. In diesem Fall ist die Vorder- und Rückseite mit jeweils einer 0,4 mm dicken mikroperforierten Schichtstoff-Platte versehen. Zusätzlich wird die Rückseite der Flammex Platte einseitig mit einem Akustikvlies beklebt, das den noch durchdringenden Schall weitgehend „schluckt.“ Beidseitig dekorative Möbelelemente werden auftragsbezogen hergestellt. Bereits aus geringem Abstand ist die sehr feine Perforation für das Auge kaum mehr wahrnehmbar und erfüllt somit auch hohe Gestaltungsansprüche. Aber nicht nur die Optik kommt auf ihre Kosten, sondern auch die Verarbeitung der Elemente ist unproblematisch, da sie beginnend im Zuschnitt über Formatierung und Bekantung keine zusätzliche Anlagentechnik benötigt.
Einsatzgebiete
In vielen Fällen werden akustische Maßnahmen in Bürogebäuden nachträglich vorgenommen, so dass zur Umsetzung nur die Wandflächen genutzt werden können. Hier eignet sich das Produkt aufgrund der Abmessung von 3000 auf 1280 mm besonders, da Wandflächen mit normalen Raumhöhen durchgehend verkleidet werden können. Die Verwendung von akustisch wirksamen Teilflächen, wie abgehängte Deckensegel, frei positionierbare Raumteiler oder Möbelrückwände, bieten individuelle Lösungen. Teilweise werden diese Anwendungen durch den Denkmalschutz vorgegeben. Die Kombination von perforierten (absorbierenden) und glatten (reflektierenden) Oberflächen eröffnet dem Planer neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Räumen mit erhöhten Anforderungen, wie zum Beispiel Auditorien oder Konzertsälen. Sämtliche Dekore sind zudem über alle Produkte umsetzbar, so dass Akustik und Ästhetik kombiniert werden können.
Moderne Architektur und gute Akustik müssen kein Gegensatz sein. Es lohnt sich auf jeden Fall, bereits in der Planung an den Schallschutz zu denken.Das ist allemal günstiger als späterachzurüsten. ■
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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