Bei der Einführung eines CAD-Programmes stellt sich für den Anwender stets die Frage nach der richtigen und möglichst effektiven Vorgehensweise. Die Bedienung der Software soll möglichst rasch erlernt werden.
Eine in jedem Fall zu empfehlende Einführungsschulung vermittelt dem Anwender das notwendige Grundwissen, die Arbeitsweise der Software zu verstehen und die Grundbedienung zu erlernen.
Mit den Anforderungen wachsen
Häufig sind es aber ganz konkrete betriebliche Anforderungen, die Anlass geben, das vorhandene Know-how zu erweitern, um somit die gestellte Aufgabe meistern zu können. So auch die Vorgehensweise bei der Tischlerei Döring in Osnabrück, seit 1992 OSD-Anwender. Die heutige Chefin, Susanne Sökeland, ist Innenarchitektin und hat den Betrieb vor vier Jahren von ihrem Vater übernommen. Bereits vor der Übernahme des Betriebes hat sie im Jahre 1995 das CAD-Programm Spirit eingeführt. Anlass dafür war ein größeres Projekt, für das Systemmöbel konzipiert wurden. Je nach Grundriss wurden die im Prinzip gleichen Korpusmöbel in Höhe, Breite, Tiefe variiert. Mit dem CAD-Programm wurde die Grundrissplanung durchgeführt und die Ansichten gezeichnet. Der Effekt: eine erhebliche Rationalisierung in der Planungsphase.
Perspektive
Als Innenarchitektin legt Susanne Sökeland großen Wert darauf, ihre Gestaltungsvorschläge möglichst ansprechend und auf den Kunden abgestimmt darzustellen. Um die Möglichkeiten der Software voll ausnutzen zu können, hat sie nach einiger Zeit eine weitere CAD-Schulung in Hinblick auf Perspektive und Freihanddarstellung (Skribbel) absolviert. Ab diesem Zeitpunkt hat sie immer, wenn Zeichnungen für Interessenten benötigt wurden, Perspektiven und oftmals auch Freihandskizzen mit dem Rechner erstellt. Meist konnte sie dadurch erfolgreich überzeugen und verkaufen.
Photorealismus
In der Zwischenzeit gab es einen Anlass, der Frau Sökeland dazu bewegte, sich noch intensiver mit der CAD-Präsentation auseinander zu setzen: Ein Golfclub in ihrer Region errichtete ein neues Clubhaus. Fa. Döring wurde gebeten, Vorschläge für den Empfangsbereich aufzuzeigen. Da Susanne Sökeland die Entscheidungsträger noch nicht kennen gelernt hatte, sie aber von vornherein eine ganz klare Vorstellung und somit eine Vertrauensbasis schaffen wollte, schien ihr eine photorealistische Präsentation der richtige Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Sie entschied sich für einen erneuten CAD-Kurs für Fortgeschrittene. Hauptseminarthema war die Einübung der fotorealistischen Präsentation mit dem Programmteil Spirit-VIS. Mit dem so erworbenen Können führte die Innenarchitektin die Planung für den Golfclub durch. Die Vorlage an den Club-Vorstand sollte unter Beachtung von Licht und Schatten, alternativen Farben und Holzarten so überzeugend sein und der späteren realen Situation entsprechen, dass nur noch wenig Kommunikation für die Auftragsvergabe notwendig sein sollte. Susanne Sökeland hatte mit diesem Vorgehen Erfolg und erhielt den Auftrag.
Gute Effizienz
Beispielhaft am Vorgehen der Fa. Döring ist, dass jeweils eine konkrete betriebliche Anforderung der Anlass war, diese Aufgaben durch weitere Schulungen bewältigen zu können. Während der Anwender häufig selbst versucht, sich in ein bestimmtes Thema einzuarbeiten und dabei viel Zeit verloren geht, ist die Effizienz dieser Vorgehensweise entscheidend höher. o
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