Das attraktive Sideboard von Theo Gröninger besticht durch die außergewöhnliche Front, die dreidimensional verformt ist. So brechen die vier Vorderstücke der Schubkästen nach oben auf, wobei der jeweils entstandene Spalt als Griff genutzt wird. Die Türen sind jeweils an der Mittelseite angeschlagen – übrigens dieeinzige Senkrechte an der Möbelfront – und biegen sich zur unteren Außenecke nach hinten; sie sind bewußt verzogen und windschief. So entstand eine nicht alltägliche Formensprache, die durch die wechselseitigen Schrägenspannungsreiche Akzente setzt.
Das Möbel erhielt beim Gestaltungswettbewerb Meisterform Holz 1999 eine Auszeichnung mit folgender Begründung: “Architektur und Möbel spiegelten seit jeher die Gesellschaft und ihre zeitentsprechende Ausdrucksweise wider. Der vorliegende Entwurf interpretiert das dekonstruktive Element in der Gestaltungsgegenwart auf prägnante und gleichzeitig verblüffend einfache Weise.
Alle formalen Entscheidungen führten auch zu funktionalen Konsequenzen und trugen so zur Bildung eines klaren und nachvollziehbaren Ordnungssystems bei.”
Der Korpus sowie die Mittelseiten sind aus MDF hergestellt und taubenblau lackiert. Die Türen und Schubkastenvorderstücke sind mit je sechs Schichten Furnierplatten formverleimt. Das Deckfurnier besteht jeweils aus Kernbuche.
Die beiden Türen sind mittels eines L-Bands angeschlagen und werden durch einen Unterfurniermagneten zugehalten.
Die Schubladen sind mit Edelstahlrundstäben (Kulisse) geführt, die ihrerseits in Holzleisten gehalten werden, welche wiederum in U-förmigen Edelstahlprofilen gleiten.
Das Sideboard entstand an der Johann-Jakob-Widmann-Schule in Heilbronn.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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