Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird nicht im erwarteten Maße zu den politisch geforderten, geringeren Schadstoff-Emissionen führen. Diese Meinung vertritt Dipl.-Ing. Günther Volz, Vorsitzender der Bundesinitiative zukunftsorientierte Gebäudemodernisierung „jetzt!“.
„Das Förderprogramm zeigt systembedingte Schwächen. Dazu zählt der Zwang, ein Darlehen aufzunehmen. Viele Bauherren werden dadurch ausgeschlossen, die eine Hemmschwelle zur Kreditaufnahme haben oder über ausreichende Eigenmittel verfügen. Dazu kommt die mangelnde Bereitschaft der Banken, fremde Kredite anstelle der eigenen zu vermitteln.“ Im ersten halben Jahr riefen Investoren daher nur rund 14 Prozent der Fördergelder ab. Bis 2005 stehen dabei jährlich 400 Millionen Mark bereit. Zusätzlich wird als Bezugsgröße die Investitionshöhe angenommen. Dadurch wird die Effizienz der Maßnahme nicht berücksichtigt. Teure, aber aus Umweltschutz-Sicht nur mäßig erfolgreiche Investitionen erhalten mehr Zuschüsse als günstig realisierte, hoch effiziente Sanierungen.
Das alternative Fördermodell nach Dr. Feist, Leiter des Passivhaus Institut in Darmstadt, umgeht diese Schwachstellen: Anstelle des bezuschussten Kredits wird ein direkter Einkommenssteuer-Abzug empfohlen. Dadurch entfiele die psychologische Hürde „Schulden machen“. Der Zuschuss sollte darüber hinaus nur vergeben werden, wenn durch die Sanierung ein bestimmter prognostizierter Verbrauchswert unterschritten wird. Das ist ökologisch sinnvoll: Die Zuschüsse steigen mit der Höhe des Einspareffekts.
Günther Volz, 71139 Ehningen
Tel 0 70 34/93 47-0, Fax ~/93 47–49
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