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Geländer mit Edelstahl

Folge 6
Geländer mit Edelstahl

Im Innenausbau wird vorwiegend Edelstahl mit der Bezeichnung V 2A-Nirosta verwendet. Dieses Material kann von Spezial-Zulieferfirmen bezogen werden. Es ist zu empfehlen, bei allen Teilen die gleiche Oberfläche zu wählen. Übliche und empfehlenswerte Oberfläche: V2A matt geschliffen Korn 240 oder V2A matt poliert Korn 600.

Pfosten und Stäbe: Verbindungs- und Befestigungsteile
Zur Befestigung des Antrittspfostens auf Stein- oder Holzstufen wie in Abb. 1/1 kann ein handelsüblicher Wand- und Bodenanker mit aufgeklebter Rosette verwendet werden (siehe auch Abb. 2 A und 2 B). Weil die Befestigung mit Wurmschrauben immer wieder vorkommt, ist in Abb. 3 die Arretierung des Bodenankers mit dem Antrittspfostenrohr ausführlich beschrieben. Bei Holzstufen sollten zusätzlich Holzschrauben eingesetzt werden, um die seitliche Belastbarkeit zu vergrößern (1). Die feste Verbindung zwischen Bodenanker (2) und Antrittspfosten (3) erfolgt durch Eindrehen der Klemmschrauben (4). Die angeschliffenen Spitzen dieser Schraube (5) pressen sich in den ausgefrästen Schlitz (6) und drücken dadurch den Rohrstutzen des Ankers an die Rohrwandung des Pfostens (7). Zum Bohren der Löcher in das Rohr selbst muss die dazugehörende Bohrschablone (Abb. 4) mit dem dazugehörenden Spezialbohrer verwendet werden. Die Verbindung zwischen Antrittspfosten und Holz- oder Nirostahandlaufs (Abb. 1/2) lässt sich einfach durch ein handelsübliches Gelenk mit Anschlussstopfen und Stift bewerkstelligen (Abb. 5). Die Verbindung zwischen Handlauf und Pfosten bei waagerechtem Geländer (Abb. 1/3) wird mit Rohranschlussstopfen, Stift und Rohranschlussplatte vorgenommen (Abb. 6).

Die in Abb. 1 vorkommenden Endkappen (5), das Handlaufverbindungselement (6) oder das Gelenkstück (7) lassen sich auf einfache Art einklopfen und einkleben: Abb. 7 (Endkappen), Abb. 8 (Handlaufverbindungselement), Abb. 9 (Gelenkstück). Dazu sind jedoch spezielle Ein- oder Zweikomponenten-Klebstoffe erforderlich.
Die Geländerstäbe aus Nirosta in Abb. 10 sind unten in die Bohrlöcher der Stufen-Befestigungsschrauben eingeklebt oder mit PU-Leim eingeleimt (1). Damit der aufquellende Leim Platz findet, sind in den Stab kleine Flächen oder Kerben anzuschleifen (2). Am oberen Ende können sie beim Holzhandlauf möglichst noch in quadratischem und unprofilierten Querschnitt schräg eingebohrt werden (3). Bei Edelmetallhandläufen kann rechtwinklig gebohrt werden, wenn die Stäbe abgekröpft sind (4).
Schräge Löcher lassen sich “ausfräsen”, wenn die Handbohrmaschine mit dem 1/10 mm größeren Nirosta-Spezialbohrer (Abb. 11/1) nach dem Einbohren (2) langsam in die Handlaufneigung geführt wird (3).
Die Verbindung Geländerstab/Handlaufrohr sollte ringsum verschweißt werden (Abb. 12/1). Wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, kann das Rohr im Bereich des Bohrlochs mit Montageschaum ausgefüllt (2), das Loch selbst im Schaum nachgebohrt (3) und der konisch angeschliffene und angekerbte Stab (4) mit aufschäumendem PU-Leim “eingeleimt” werden.
Noch solider und stabiler wird das Rohrinnere, wenn es mit Weichholzleisten ausgekeilt
wird (Abb. 13). In den Rohrquerschnitt wird ein kantengebrochenes Vierkantholz eingezeichnet, (1) die Kreissägendicke dazu gemessen (2) und konisch aufgesägt (3) und mit Leim bestrichene Leisten (4) in das Rohr eingeschlagen (5). Durch die gegeneinander zu schlagenden, konisch geschnittenen Leisten entsteht die erforderliche Pressung an die innere Rohrwandung. Beim Handlaufabschnitt (6) muss das Holz um die Einschlaglänge des Rohrstopfens liegen (7).
Treppengeländer Holz/Nirosta
In Abb. 14 ist die Befestigung an Holztreppenteilen anschaulich dargestellt: Geländerpfosten, Ø 30 mm (1), mit geradem Handlaufbolzen (2), mit gekrümmtem Handlaufbolzen (3), an Wangenstirnkante angeschraubt (4), mit Unterlagsringen (5), Pfosten in Wangen eingebohrt (6), Pfosten an Wangenaußenfläche geschraubt (7), mit Unterlagsringen (8), mit Endkappe geschlossen (9), Pfosten an Stufen-Stirnkanten mit Unterlagsringen angeschraubt (10), Pfosten mit Unterlagsringen (11) und Verlängerungsringen (12) an aufgesattelten Tragholm (13) angeschraubt.
Eine ganz besondere Art der Pfostenbefestigung sind die in Abb. 15 gezeigten “Nirosta-Befestigungslaschen”. Ein der Pfostendecke entsprechend gebogenes, ca. 2 mm dickes Nirostablech (1) wird mit kräftigen Holzschrauben, bei Wangen aus Stahl mit Maschinen-Senkkopfschrauben befestigt (2). Der Pfosten wird durch 2 Innensechskant-Madenschrauben arretiert (3).
Die Befestigung der Pfosten auf verputzte Betonflächen in Abb. 16 (1) wird mit den bereits bei Holzwangen besprochenen Unterlagsringen vorgenommen (2). Es müssen jedoch, dem Stufenüberstand entsprechend, lange Verlängerungsringe beigelegt werden (3). Hier ist zu überlegen, ob nicht handelsübliche Wandbefestigungen vorzuziehen sind (Abb. 17).
Bei der Befestigung der Pfosten auf Natursteinstufen (Abb. 18) ist die Bodenplatte (1) von unten her unsichtbar angeschweißt (2). Der Gefahr, dass vor allem bei relativ dünnem Marmorbelag (3) das Geländer bei starker Belastung nach außen abbricht, muss durch eine möglichst in den Betonkern reichende Schrauben-Dübelverankerung begegnet werden (4). Bei Holzstufen ist es ratsam, von der Treppenseite her, vor der Stufenmontage die Betonplatte wenigstens mit einer durchgehenden Schraube (5), besser aber mit drei durchgehenden Schrauben zu befestigen (6). Bei der Geländermontage am Bau wird bei dieser handelsüblichen Bodenplatte auf den Rohstutzen (7) der Pfosten eingeschoben (8) und die vorher eingebohrten Innensechskant-Klemmschrauben (9) festgezogen.
Traversengeländer mit Traversenhaltern
Traversengeländer sind relativ einfach mit den handelsüblichen für alle Treppenneigungen verwendbaren “Traversenhaltern” herzustellen und zu montieren. Bei allen Geländerneigungen sind auch schwenkbare Handlaufhalter verwendbar.
Die Traversendicke richtet sich nach den Abständen der Pfosten. Sie ist so festzulegen, dass ein Verbiegen und damit ein Vergrößern der Zwischenabstände nicht ermöglicht wird. Das exakte Biegen von Traversen oder Handläufen für Spindeltreppen kann nur mit Spezialmaschinen mit Wendelwalzen vorgenommen werden (Abb. 20). Auch diese Treppenteile können vom Treppenbauer von Stahl-Zulieferfirmen bezogen werden.
Traversengeländer mit durchlaufenden Traversen
Traversengeländer mit durch die Pfosten verlaufenden Traversen sind schwieriger herzustellen als Geländer mit Traversenhaltern. Das große technische Problem ist das Bohren der Löcher bei steigenden Geländern. Wie diese Arbeit vom Schreiner ausgeführt werden kann, wird in der nächsten Folge genau beschrieben.
Das Anreißen der Bohrlöcher muss mit größter Genauigkeit vorgenommen werden. Im Rohrquerschnitt (Abb. 22) werden die Schnittpunkte der Mittellinien, der Rohrwandungslinien (1) und der Achslinie der schräg liegenden 10 mm dicken Stäbe (2) ermittelt (3). Der Abstand derselben (4) ist der Abstand der rechtwinklig in das Rohr einzubohrenden 10 mm großen Löcher, d. h., dass vom Drehpunkt des 10 mm dicken Stabes (5) die Löcher gegenseitig um 14 mm versetzt sind (6).
In Abb. 23 A ist der ganze Pfosten aufgezeichnet, die Schräglöcher angerissen und bemaßt (1). Um ein absolut genaues Bohren zu ermöglichen, sollte der Bohrlochbereich auf eine Länge von 32 cm auf Papier gezeichnet werden (2). Dieses wird später um das Pfostenrohr geklebt. Der errechnete Rohrumfang B/1 von 94,2 mm wird abgemantelt (2). Aus der Rohrschnittzeichnung (3) sind die Abstandsmaße in diese Mantelfläche hinein zu übertragen (4), nach diesen werden die Bohrlöcher markiert (5). Damit die Bohrlöcher nach oben kommen, muss die Bezifferung (1-5) um ein Viertel nach rechts gedreht werden (6).
In Abb. 24 A ist der Pfosten im Mittelbereich mit der Bohrlochzeichnung umklebt (1). Er wird so zwischen zwei Leisten eingespannt, dass die Bohrlöcher oben und unten zeigen (B/2). Die Löcher werden exakt angekörnt und senkrecht auf der Ständerbohrmaschine mit einem speziellen Nirostabohrer ganz genau gebohrt (3). Dieser Bohrer sollte 1/10 mm dicker sein als die zur Verwendung kommenden Traversenstäbe. Mit der gleichen Einspannung werden die Löcher auf der Gegenseite eingebracht.
Zum ovalen “Ausschaben” (Abb. 25) wird die Handbohrmaschine verwendet (A/1). Dabei wird unter leichtem Hin- und Herbewegen die Bohrmaschine nach unten bis zur gewünschten Schräglage gedrückt (B/2). Die Löcher auf der Gegenseite werden auf die gleiche Art ausgeschabt (3), wobei am Schluss das bereits auf der Unterseite gebohrte Loch ertastet (4) und der Bohrer durch beide Löcher geschoben wird (5). Die auf diese etwas primitive Art gebohrten oder “ausgeschabten” Löcher werden nach der Montage mit dem MIG-Schweißgerät “dicht geschmolzen” (Abb. 26/1), wobei kleine unschöne Schattenfugen verschwinden. Wo ein Schweißapparat nicht zur Verfügung steht, sollte eine Wurmschraube (Madenschraube) den Stab fest spannen.
Willibald Mannes
Dieses Thema wird in der nächsten Folge fortgesetzt.
Bildnachweis
Abbildungen 2A, 2B, 4, 5, 6, 17, 20:
Fa. Glaser
64823 Großumstadt
Tel 0 60 78/9 37 10
Fax ~/93 71 60
Abbildungen 7, 8, 9:
Triebenbacher Betriebsgesellschaft
80686 München
Tel 0 89/5 70 92 80
Fax ~/5 70 51 48
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