Eine derartig spannende Entscheidung hatte es in der bisherigen Geschichte des Bundesverbandes HKH noch nicht gegeben: Auf der Mitgliederversammlung, die am 1./2. Dezember 2000 in Wiesbaden stattfand, endete die Wahl des Präsidenten des Bundesverbandes HKH mit einem Patt. Erst im zweiten Wahlgang fiel die Entscheidung: Günter Füllgraf (55) aus Ringgau Datterode wurde mit vier Stimmen Vorsprung zum neuen Präsidenten des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks gewählt. Der hessische Landesinnungsmeister war gegen den bisherigen Präsidenten Guido Ossenkopp aus Sorsum bei Hildesheim angetreten. Dieser hatte das Amt nach demTod von Kurt Henche übernommen.
Füllgraf dankte seinem Amtsvorgänger Guido Ossenkopp und den ausgeschiedenen Vizepräsidenten Heinrich Wallmeyer aus Dortmund und Klaus Lietze aus Brandenburg, sowie den Präsidialmitgliedern Alfred Jacobi aus Bochum und Klaus Winkler aus Wittenberg für die geleistete Arbeit.
In einer ersten Reaktion steckte Füllgraf die künftige Marschroute ab: “Oberstes Ziel ist es, die Konsolidierung des Bundesverbandes HKH fortzusetzen. Wir müssen die Sacharbeit stärken und im Miteinander der Verbände eine neue Qualität erreichen.” Unter dem Motto: “Einigkeit macht stark, Harmonie bringt Geld”, warb Füllgraf für die gemeinsame Arbeit für das Tischler- und Schreinerhandwerk.
Zu den neuen Vizepräsidenten des Bundesverbandes HKH wurden der bayerische Landesinnungsmeister Rudolf Arlt (69) aus Neuendettelsau und der stellvertretende Landesinnungsmeister des Landesfachverbandes Rheinland-Pfalz, Stefan Zock (39) aus Longuich bei Trier gewählt. Damit nehmen zugleich das älteste und das jüngste Präsidialmitglied das Amt des Vizepräsidenten ein. Die beiden stellvertretenden Landesinnungsmeister Dipl.-Ing. Wolfgang Horn (47) aus dem thüringischen Barchfeld und Uwe Nagel (54) aus dem schleswig-holsteinischen Ahrensburg sind die beiden weiteren Präsidialmitglieder. Zur Besetzung der verbleibenden beiden Positionen im Präsidium des Bundesverbandes HKH fanden sich in der Versammlung keine Kandidaten. Diese bleiben deshalb bis auf Weiteres vakant.
Der neue Präsident ist gelernter Tischlermeister und Holzbetriebstechniker. Er führt einen Innenausbau- und Möbelbaubetrieb, der gerade sein 100. Jubiläum feiern konnte. Dabei wird er von seiner Ehefrau Ingrid und seinem Sohn, der Mitinhaber der Firma ist, unterstützt.
Auch im Betrieb des Vizepräsidenten Rudolf Arlt arbeitet der Sohn mit. Der bayerische Landesinnungsmeister ist seit vielen Jahren in der Handwerkspolitik engagiert. Sein Unternehmen fertigt schwerpunktmäßig Fenster und Türen.
Der Vizepräsident Stefan Zock ist zusammen mit seinen drei Brüdern Inhaber der Brand Ladenbau GmbH, einem Unternehmen, das seit 1904 besteht und mit 53 Mitarbeitern hochwertige Ladenausstattungen anbietet.
Der Tischlermeister und Diplom-Ingenieur für Holztechnologie, Wolfgang Horn, führt in Barchfeld eine Tischlerei mit sieben Mitarbeitern, die sich überwiegend auf Möbel und Innenausbau und auf das Feld von Sondertüren spezialisiert hat.
Der stellvertretende Landesinnungsmeister des Landesfachverbandes Schleswig-Holstein, Uwe Nagel, fertigt mit seinen neun Mitarbeitern in Ahrensburg, an der Landesgrenze zu Hamburg überwiegend Fenster und Türen, versteht sich aber als Dienstleister, der seiner überwiegend privaten Kundschaft Problemlösungen auch in anderen Bereichen der tischlerischen Arbeit bereithält. o
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