Innovative Schubkastenkonstruktionen waren Thema einer fächerübergreifenden Projektarbeit an der Meisterschule für Schreiner in Schwetzingen. Dabei galt es, möglichst keine traditionellen, sondern ausgefallene Konstruktionen zu entwickeln und umzusetzen. Bei dieser Projektarbeit entstanden interessante, neue und pfiffige Lösungen, die auf der Sonderschau „MeisterIdee“ anläßlich der Euroholz gezeigt wurden. Einen speziellen Schubkastenvollauszug entwickelten Tim Ruffler und Frank Niebler: Die Schale in der Schale kann nach beiden Seiten ausgezogen werden.
Der Schubkasten ist Teil eines Atelierstuhles, den die beiden Meisterschüler Tim Ruffler und Frank Niebler „Gracilla“ tauften. Lehne und Fuß sind aus massivem Kirschbaumholz, das in Form geschliffen wurde. Die Sitzfläche bietet mit einer Sitzmulde und abgerundeter Sitzkante Bequemlichkeit. Mit vier durchgestemmten Zapfen ist die Sitzfläche mit der Lehne verbunden: Eine Verbindung, die gleichzeitig gestalterisches Element ist. Die Grundplatte aus Aluminium gibt dem Stuhl Stabilität. Platte und Stuhl sind mit Schrauben miteinander verbunden.
Der Schubkasten soll Zeichen-utensilien aufnehmen. Er ist unterhalb der Sitzfläche angeordnet und besteht aus zwei formverleimten Halbschalen, die ineinander laufen. Die äußere Halbschale ist an Nutleisten geleimt. Sie wird in den Nuten der Sitzfläche hängend geführt. Die eigentliche Schubkastenschale liegt in der äußeren Schale und läuft trotz der relativ großen Reibungsfläche (erstaunlicherweise) ausgezeichnet. Der Schubkasten ist nach beiden Seiten zu öffnen und wird durch Kugelschnäpper in Position gehalten. Die Lade ist beidseitig mit Aluminiumdoppel versehen.
Das Möbel erhielt eine geölte und gewachste Oberfläche. n
Teilen: