Die gute Konjunktur und die abnehmende Zahl von Schulabgängern zeigen deutliche Wirkung: Die Perspektiven für den Lehrstellenmarkt sind 2008 so gut wie schon lange nicht mehr. Auch im Handwerk gebe es „mehr Lehrstellen als geeignete Bewerber“, sagt ZDH-Präsident Otto Kentzler. In den neuen Ländern liege dies an der geringeren Zahl der Schulabgänger und im Westen gelte der Engpass besonders für die klassischen Metall- oder Elektro-Zulieferbetriebe der Exportindustrie, die hohe Ansprüche an die Qualität der Bewerber stellen müssen. „In vielen Handwerksberufen sind gute Noten in Mathe und Naturwissenschaften notwendig, die nicht ausreichend viele Bewerber nachweisen können“, warnt Kentzler. Schon jetzt zeige sich, dass die Firmen immer früher anfingen, sich gute Schulabgänger zu sichern. Im April 2008 sei die Zahl der abgeschlossenen Verträge im Handwerk mit knapp 28 000 um rund 6,4 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahresmonat. In den Industrie- und Handelskammern wurde bis Ende April ein Plus von 8,6 Prozent verzeichnet. Die meisten Verträge werden aber im Juni und im Juli abgeschlossen. Vom Aufschwung am Lehrstellenmarkt können nach Ansicht des ZDH auch Altbewerber profitieren, wenn sie genügend Flexibilität und Mobilität in der Berufswahl mitbringen.
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