“Die Einführung des Euro wird den Wettbewerb der EU-Staaten um die attraktivsten Standardbedingungen wesentlich verstärken und so den Reformdruck auf die Politik erhöhen.”
Das erwartet Wolfgang Glomb, Ministerialrat im Bundesfinanzministerium, wie er anläßlich eines Round Table der “Aktiengemeinschaft Euro” unter Beteiligung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in Bonn betonte. Auch in Deutschland müßte deshalb, besonders hinsichtlich der Strukturen bei der Beschäftigungs- und Tarifpolitik sowie bei immer noch zu starren bürokratischen Regulierungen, weiter nachgebessert werden.
Außerdem wurde in der Diskussion darauf verwiesen, daß das Handwerk mit einer Exportquote von etwa 6-8 % nicht durchgängig vom künftigen Wegfall von Wechselkursverlusten innerhalb der EU profitieren könne.
Trotzdem steht für den Bonner Ministerialrat fest, der wesentlich an den Vorbereitungen der Euro-Verhandlungen für Bundesfinanzminister Theo Waigel beteiligt war, daß die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung gerade große Vorteile für Handwerksbetriebe in Deutschland bringen werden. Glomb: “Diese Betriebe werden mittelfristig gerade durch den Abbau bürokratischer Hürden, Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie durch steuer- und sozialpolitische Reformen stark unterstützt werden.” Für den Umstellungsprozeß kalkuliert der ZDH nach den Worten seines Generalsekretärs Hanns-Eberhard Schleyer mit durchschnittlich rund 30 000 DM pro Betrieb. Diese Kosten entstehen zum größten Teil durch den Bedarf an neuer Hard- und Software und die damit verbundenen Anpassungsprobleme an den betrieblichen Ablauf. n
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