Im Rahmen einer Projektarbeit an der FSR hat der angehende Holztechniker Sven Boy ein neues Freizeitsportgerät entwickelt. Da er selbst gerne neue Sportarten ausprobiert, lag es für ihn nahe, dass er sich ein Thema im Bereich Freizeitsport suchte.
Nach einem Praktikum bei dem bayerischen Skihersteller Loipführer in Wambach, der auf diesem Gebiet schon seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich tätig ist, kristallisierte sich das Thema seiner Projektarbeit heraus: Entwicklung eines Windboards und Überprüfung seiner Produkteigenschaften.
Schon seit einiger Zeit arbeitet Herr Loipführer an der Entwicklung eines Windboards. Mit seiner Projektarbeit konnte Sven Boy ihn dabei unterstützen und mit den verschiedensten Prüfungen auch die Eigenschaften und Funktionen nacheisen. Die Herausforderung lag im Umgang und der Kombination mitvielfältigen und neuen Materialien. So entstand nach vielen Versuchen ein neunfacher Schichtenausbau aus speziellen Cap-Folien aus Polyamid, GFK-Gewebe und Buche- und Fichtenfurniere, die mit Epoxidharzklebstoff miteinander verpresst werden. Schlagfeste ABS- Kanten schützen das Windboard vor äußeren Kräfteeinwirkungen und eingelegte Alu- und ABS-Streifen ermöglichen eine sichere Mastfußbefestigung.
Diese unterschiedlichen Materialien werden zu einem leistungsfähigen Sportgerät, dem Windboard, zusammengefügt. Die Vorteile dieses Materialmix liegen darin, dass das Windboard bei einer Dicke von nur 13 mm sehr leicht ist und eine hohe Flexibilität aufweist. Durch diese hohe Eigendynamik ist der Fahrspaß praktisch schon eingebaut! Diese Eigenschaften haben sich in mehreren Prüfungen bestätigt. Unter anderem wurden die Biegefestigkeit und das Biege E-Modul bei verschiedenen Aufbauten, sowie die Druck- und Zugbelastung bis zum Bruch, ermittelt.
Das Windboard weist eine Biegefestigkeit (sbB = Biegefestigkeit [N/mm²]) von ca. 129 N/mm² und ein Biege E-Modul (EB = Biege E- Modul [N/mm²]) von ca. 22 300 N/mm² auf. Diese hohen Werte konnten nur durch den speziellen Materialmix und die Vorspannung im Windboard erreichen werden.
Durch diese Ergebnisse konnte der Aufbau des Windboards auch für verschiedene Gewichtsklassen genau definiert werden.
Die zweite große Herausforderung war es, ein leistungsfähiges Fahrwerk zu entwickeln, das die guten Eigenschaften des Windboards unterstützen und wenn möglich sogar noch verbessern sollten. Es entstanden zwei unterschiedliche Fahrwerkstypen.
Das erste Fahrwerk wird aus 6 mm dicken Aluminiumplatten – mittels Wasserstrahltechnik – hergestellt. Es stehen dem Windboarder die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten am Strand und auf der Straße oder sogar Carven in der Stadt zur Verfügung.
Ein weiteres Fahrwerk wurde hauptsächlich zum Kiten entwickelt.
Das Windboard wird für drei Gewichtsklassen (45 bis 55 kg, 55 bis 75 kg und 75 bis 100 kg) angeboten und kann bei der Firma Windboard, 30169 Hannover, www.windboard.com, bestellt werden. ■
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