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High-Tech bringt Schwung ins Geschäft

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High-Tech bringt Schwung ins Geschäft

In Erwartung einer Stabilisierung in der Bauwirtschaft erweist sich der „Informationshunger“ bei Verarbeitern und Anwendern von Bauzubehör-Produkten als besonders groß. Dabei geht es nicht nur um übliche Informationen, sondern um konkrete Hinweise, wie der Ratsuchende im Dschungel des Wettbewerbs mit neuen, konkurrenzlosen Bau- und Werkteilen seine Existenz behaupten kann. Speziell die Messeplätze Köln (Internationale Eisenwarenmesse, 8. – 11.3.98) und Nürnberg (fensterbau, 26. – 29.3.98) sowie die Baufachmessen tragen unter dem Gesichtspunkt der Innovationsvermittlung eine bisher nicht gekannte Verantwortung. Das bekannte Schlagwort „ . . . nichts bleibt so, wie wir es gewohnt sind, nahezu alles wird sich ändern“ verleiht jeder Informationsstelle Konjunktur. Für das Bau- und Ausbaugewerbe steht dabei die Frage der Machbarkeit und Bezahlbarkeit an erster Stelle. Die Kluft zwischen High-Tech und Übersetzbarkeit in die Praxis scheint endlich zu schwinden. Das innovative Zubehörangebot jedenfalls gilt heute schon als Schubkraft für den Ausbau in einer neuen Ära.

Von Dipl.-Ing. Jürgen Estrich

Geht es nicht besser ohne Neuheiten?
Die festgefahrene, wirtschaftliche Situation in unserem Land wird leider zu einfach mit der Frage „Standort Deutschland“ abgetan. In jüngster Zeit stellt sich unter anderem heraus, daß die Beharrlichkeit, neue Wege zu suchen, bei uns stärker ausgeprägt ist als in irgendeinem anderen Nachbarland. Das Festhalten an Traditionen und überlieferten Dingen hat nur zum Teil mit der deutschen Mentalität zu tun. Vielmehr haben die Unternehmer speziell in der Bau- und Ausbaubranche ihre Erfahrungen mit neuen, vermeintlich unausgereiften Produkten gemacht: Gut ist, was sich viele Jahre hindurch bewährt hat. Die Scheu vor jedem Risiko wird hierzulande durch die große Reklamationsfreudigkeit seitens der Bauherren und Auftraggeber begründet.
So laufen die deutschen Anbieter von Ausbauarbeiten in eine Sackgasse, aus der es gilt, so schnell wie möglich ohne Dauerschaden heraus zu kommen. Das Zögern, den Anschluß an eine stabilere Konjunktur zu schaffen, wird erstaunlicherweise weniger bei Produktentwicklungen bzw. -verbesserungen gesucht als in zermürbenden Preiskämpfen. Die Klein- und Mittelbetriebe ziehen dabei immer häufiger den kürzeren, obwohl gerade sie zu jenen Unternehmen zählen, die bisher ihre Erfolge durch schnelles Reagieren, durch Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft begründet haben. Im Vorfeld einer Flucht nach vorn geht es somit um die Überwindung von tief verwurzelten Vorbehalten. Dieser Prozeß bekommt seine Schubkraft nicht etwa von einem unternehmerischen Wunschdenken, sondern aus einem Wettbewerb, der erstens aus anderen Ländern und zweitens aus veränderten Anforderungen kommt. Punktgenau an dieser Position muß das Suchen nach dem neuen, praxisgerechten Ausbauteil ansetzen.
Zubehör nimmt die Bauteile in die Pflicht
Die Rollen haben sich eindeutig geändert: Während früher Beschläge, Schlösser und Zubehörteile Vorgaben ihrer Verarbeiter abwarteten, um daraus Details, Abmessungen, Anschlagtechniken, Formen und Eigenschaften in das betreffende Zubehör zu übersetzen, gibt heute die Hardware die Einsatzmöglichkeiten vor. Nur für Großserien – zum Beispiel in der Möbelproduktion – oder für ganz individuelle Ansprüche werden heute noch die teuren Werkzeuge für Kundenwünsche hergestellt. Dieser Trend sollte in Kreisen der Beschlag- und Zubehör-Anwender nicht als Abwertung verstanden werden. Die Lösung und Ausführung immer anspruchsvollerer Arbeiten an der Fassade wie im inneren Ausbau überträgt dem funktionsbestimmenden Zubehör eine bisher nicht gekannte Bedeutung. Viele Aufgaben lassen sich überhaupt nur gemeinsam mit dem Beschlaghersteller realisieren.
Mit der Öffnung der Wirtschaftsgrenzen im Bereich der Europäischen Union 1993 hat sich außerdem in Sachen „Baubeschlag und Bauzubehör“ einiges geändert. Auf den Fachmessen konnte man schon seit den 60er Jahren einen Überblick über das vielseitige, internationale Angebot bekommen. Beschläge „made“ in Frankreich, Italien, England usw. konnten – sofern sie deutschen Normen entsprachen – hierzulande eingesetzt werden. Das Bauzubehör-Angebot, wie es sich unter anderem zur Eisenwarenmesse Köln Jahr für Jahr darstellte, war seit 1950 so international wie kaum ein anderes, vergleichbares Bau- und Zubehörprodukt.
Aber nun geht es nicht mehr allein darum, ob ein dänisches Fenstergetriebe in ein in Deutschland hergestelltes Fenster paßt. Dieses Zubehör kommt jetzt, eingebaut in ein dänisches Fenster, auf deutsche Baustellen. Dabei entspricht dieses Bauteil (das Beispiel „Dänisches Fenster“ kann auf alle anderen, landesspezifische Ausführungen übertragen werden) in vielen Details nicht der deutschen Ausführungsnorm. Es ist dennoch zulässig, solange der Auftraggeber entsprechend der Europa-Normung die Erfüllung bestimmter Funktionen, nicht jedoch das Einhalten millimetergenauer konstruktiver DIN-Vorgaben, zur Auflage macht.
Anstatt zuerst über den niedrigen Preis derartiger, im europäischen Ausland hergestellter, Bauteile zu klagen, wäre es angebracht, das Innenleben derartiger Elemente kritisch anzuschauen. Da werden nämlich im Zusammenhang mit ausländischen Beschlägen, Schlössern und Zubehörteilen Konstruktionen hergestellt, die unter Umständen einfacher, rationeller und dabei nicht schlechter funktionierend gefertigt werden können. Oder anders ausgedrückt: Die Hardware im weitesten Sinn erschließt auch deutschen Verarbeitern den Einstieg in den europäischen Wettbewerb. Dabei wird man das gesamte, internationale Beschlagangebot aus einer ganz anderen, sachlichen Perspektive sehen. Und man wird Ansätze zu veränderten, verbesserten oder ganz neuen Ausführungen gewinnen.
Funktionselemente stehen vor einer Revolution
Die Betrachtung der globalen Situation führt an dieser Stelle zurück in die Aufgaben am heimischen, angestammten Markt. Denn der ist speziell für kleinere Betriebe unverändert wichtig, auch wenn er von den verschiedensten Anbietern unterwandert wird. Eigentlich ist die erwähnte Revolution längst überfällig. Gemeint ist die Integration elektronischer, automatischer Steuerungen und Betätigungsabläufe in bewegliche Teile.
Überfällig deshalb, weil auf der einen Seite speziell bei außen liegenden Bauteilen in der Fassade (Fenster, Türen, Fassadenelemente) eine kaum noch zu überbietende Hilflosigkeit in Sachen „Lüften, Tauwasser, Schimmelnde Wände, Feuchteschäden“ herrscht, auf der anderen Seite seit über 10 Jahren ausgereifte Lösungen für nicht manipulierbare Bedienungsfunktionen zur Verfügung stehen. Es ist einfach nicht zu begreifen, warum elektronische Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen überall in der Haustechnik, bei Geräten jeglicher Art usw. das schwierige Amt der persönlichen, manuellen Bedienung, ersetzen – nur beim Fenster und bei der Tür springt der zündende Funken nicht über.
Da verzehren sich ideenreiche Fensterhersteller in zermürbenden Grabenkämpfen mit Preisunterbietungen, und handeln sich obendrein zum Teil sogar berechtigte Reklamationen (wegen zu dichter Fenster) ein. E
Da hängt das Schwert des Damokles jährlich über 25 Millionen deutschen Fenstern, ohne daß jemand die Flucht nach vorne wagt, um diese Gefahr abzuwenden. Die Gefahr nämlich, daß man dem überlieferten, seit dem Altertum mit einem beweglichen, von Hand zu betätigenden Flügel ausgestatteten Fenster, die Eigenschaft „Lüften“ aberkennt. Man kann die nutzungsbedingte Frischluft durchaus auch ohne Fensterflügel dem Raum zuführen und die Schlechtluft ableiten. Hoffentlich verläuft die erwähnte Revolution nicht in eine ganz andere Richtung, nämlich zur festverglasten Fassade mit gleichzeitigem Einbau von klimaregulierenden Schächten unter Umgehung der „Bauöffnung Fenster“. Das Bauzubehör „Beschlag“ würde damit seine bisher größte Schlappe hinnehmen müssen.
Augenmerk „Klimaregulierendes Fenster“
Es hat im Bauzubehör- und Systemangebot in den zurückliegenden Jahren nicht an Lösungen gemangelt, dem Außenbauteil unter Wahrung der normativ festgeschriebenen Forde- rungen nach Dichtung und Dämmung eine „Grundlüftung“ mit auf den Weg zu geben. Die Ideenküche brodelt zwar quer durch die Systeme. Erfreulicherweise werden die Lösungen von realistischen Berechnungen über den tatsächlichen Luftübergang und die Dämmerhaltung untermauert. Auf dem Weg, dem Benutzer von Fenstern und dem Bewohner von Räumen die Entscheidung abzunehmen, wann, wie oft und wie kräftig gelüftet werden muß, wird die elektronische Fernsteuerung der Fensterflügel jedoch unentbehrlich werden.
Sowohl private Hausbewohner bzw. -besitzer, als auch Wohnbaugesellschaften und Gebäudebetreiber aller Nutzungsarten bis zu öffentlichen Bauten nehmen die Situation mit zum Teil verheerenden Feuchteschäden nicht mehr länger hin. Es geht nicht mehr um Einzellösungen, sondern um das Abstimmen aller Prozesse, die zum Energiesparen und zur Raumhygiene sowie zum allgemeinen Komfort und Wohlbefinden beitragen. Fenster, Türen und Ausbauteile sind in diesen gesamtheitlichen Planungsprozeß einbezogen. Motorisch getriebene, ferngesteuerte Fensterflügel werden energiesparend, gleichzeitig frischluft- und klimaregulierend gesteuert. Unter dem Obergriff „Technisches Gebäudemanagement“ wird eine intelligente Haustechnik mit einer gewerkeübergreifenden Gebäudekommunikation diejenigen Abläufe im Haus steuern, die den Benutzer – dieser ist meistens ein Laie – überfordern. Das Streif-Innovativhaus wurde schon 1995 zum Beispiel mit einem Innovationspreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Der Weg ist somit vorgezeichnet. Die Hardware bekommt gleichzeitig einen neuen Stellenwert.
Sicherheit gefragt
Über den Sinn oder Unsinn von elektronischen Funktionselementen wird trotz eines ungebrochenen Booms z.T. heftig diskutiert. Im Hinblick auf den Einsatz im Bau- und Ausbaubereich gibt es jedoch keine grundsätzlich negativen Einstellungen gegenüber dem Einsatz von automatischen Steuerungen und Überwachungseinrichtungen. Blickt man z.B. in die Inneneinrichtung von Schließzylindern und in Einstecktürschlösser deutscher Bauart, so wird das ganze Ausmaß der möglichen und bereits erreichten Steuerungsmechanismen erkennbar.
Es ist eigentlich naheliegend, daß ein Schloß mit Tagesfalle und Riegel alternativ zur manuellen Betätigung ebenso auch durch Knopfdruck oder in der weiteren Stufe beim Zuschlagen automatisch verriegelt wird. Daß diese erste Stufe der Verschlußmechanik ausgebaut, und mit Überwachungs- und zentralen Schalttafeln ausgerüstet werden kann, wird u.a. als „Elektronisierung“ von Zentralschließanlagen praktiziert. Hier kann in großen Gebäuden auf dem Monitor an zentraler Stelle abgelesen werden, welche Fenster in welchen Räumen noch geöffnet, und ob die Türen verschlossen sind.
Dieser „Komfort“, der von Rauchabzugsanlagen bis zu Vorwarneinrichtungen reicht, wird in entsprechend nutzungsabgestimmter Ausführung mehr und mehr auch für kleinere Bauobjekte eingesetzt. Die Zubehörteile sind hierbei so ausgestattet, daß sie sehr einfach installiert werden können. Für den Fenster- und Türenhersteller ist bei der Montage von beschlagintegrierten Steuerungen (z.B. automatisches AUS für Heizkörper beim Öffnen des zugeordneten Fensters) nur noch selten ein Elektriker erforderlich. Der Einbau wird mit Gebrauchsanleitung sogar dem Laien zugemutet. Das Bauzubehör, und die davon ausgehenden Entwicklungen, verlagert gleichzeitig die Zuständigkeiten. Ein Elektroniker wird deshalb nicht gleich die Fensterlieferung und -montage zu seiner Zuständigkeit erklären. Aber dem Fensterbau-Fachbetrieb wird es keine Probleme bereiten, die Anschlüsse mit eigenen Fachkräften oder in Arbeitsgemeinschaft mit einem Kollegen der zuständigen Fakultät abzuwickeln.
Standardbeschläge weiterhin Grundlage
So faszinierend die Darbietung von Beschlag- und Zubehörentwicklungen mit Blick auf das „Elektronische Fensterzeitalter“ sein mögen: Der Blick auf den Standardbeschlag sollte dadurch nicht getrübt werden, denn ein Steuerungselement, eine zusätzliche, erhöhte Funktion oder eine Bedienungsverbesserung kann immer nur auf der Basis des Standardbeschlages aufgebaut werden.
Auch an dieser Basis erwarten die Verarbeiter und Anwender sinnvolle Verbesserungen. Im Fensterbau steht der Dreh-Kippbeschlag unverändert dominierend im Mittelpunkt. Es ist erstaunlich, daß es immer wieder Verbesserungen in der Stabilität der Verriegelung, in der Tragfähigkeit, in den Einbauabmessungen und Freiräumen gibt. Gleichzeitig sind erhebliche Fortschritte beim gesteuerten Anschlag gemacht worden. Hier hat sich eine enge Zusammenarbeit zwischen den Betriebsmitteln und Maschinen einerseits und den Beschlagdetails andererseits entwickelt. Dabei geht es um das Reduzieren teurer Minuten beim Beschlageinbau.
Das Schloß- und Beschlägeangebot ist nicht nur umfangreicher und vielseitiger geworden. Es eröffnet dem aufgeschlossenen Anwender vielseitige konstruktive und funktionale Lösungen. Möbel und Ausbauteile werden „rund um vorgegebene Zubehörteile, Einbauten usw.“ konstruiert und gefertigt n
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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