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Hightech für Lehrlinge

Umgang mit der CNC-Technik unter realistischenBedingungen lernen
Hightech für Lehrlinge

Hightech für Lehrlinge
Haben überaus positive Erfahrungen mit dem ersten CNC-Lehrgang für Lehrlinge gesammelt (v. l.): Alfred Jacobi, Obermeister der Tischler-Innung Bochum und Landesvorsitzender des Fachverbandes des Tischlerhandwerks NRW, und Andreas Motz, Ausbilder an der Akademie des Handwerks Ruhr (Foto: tischler nrw)
Der Kundenwunsch nach Individualität bei gleichzeitig raschester Lieferbereitschaft und höchster Präzision hat seinen Niederschlag in der technischen Ausrüstung der modernen Tischlerei gefunden. So wird im Maschinenraum das Kürzel „CNC – Computerized Numeric Control“ immer wichtiger. Der Einsatz von computergesteuerten Maschinen bei der Holzbearbeitung steigt zunehmend – und hat Folgen auch für die berufliche Bildung.

CNC-Maschinen haben aus der Metallbearbeitung kommend vor rund fünfzehn Jahren Eingang in die Holzbearbeitung gefunden. Die wichtigsten Arbeitsgänge wie Formatfräsen, Bohren, Profilieren und Kantenanleimen lassen sich – je nach Modell – auf diesen Maschinen über eine Computersteuerung sehr effizient erledigen. Das auf speziellen Kundenwunsch gefertigte Einzelteil ist mit diesen Maschinen besonders wirtschaftlich realisierbar. Damit sichert sich der Tischler die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Möbelindustrie, denn „Warten können“ gehört selbst bei Tischlerkunden mehr und mehr zur Ausnahme.

„Die CNC-Technik verlangt aber vom Unternehmen betriebswirtschaftliche und -organisatorische Umsicht und von den Mitarbeitern besondere Fachkompetenz“, meint Alfred Jacobi, Obermeister der Tischler-Innung Bochum und Landesvorsitzender des Fachverbandes des Tischlerhandwerks NRW. Das Fach „CNC“ sei darum auch ein unverzichtbarer und grundsätzlicher Baustein einer umfassenden und zukunftsorientierten Ausbildung im Tischlerhandwerk. Allerdings findet eine Unterweisung der Auszubildenden in den Betrieben kaum statt, weil
• die Lehrlinge nicht immer über die erforderlichen Kenntnisse in EDV-Technik und CNC-Grundlagen verfügen
• nur die Betriebe an einer CNC-Maschine ausbilden können, die über eine solche verfügen (in NRW zur Zeit ca. 20 %)
• in den Betrieben aus Wirtschaftlichkeitsgründen der „beste Mann“ an der CNC-Maschine steht und für die Ausbildung nicht genügend Zeit verbleibt.
CNC in der Erstausbildung?
„Der Facharbeiter von morgen wird heute ausgebildet“, sieht Jacobi Handlungsbedarf. Wenn die Qualifikation zur Bedienung komplexer CNC-Maschinen nicht weiterhin überwiegend durch teure Fort- und Weiterbildungen erfolgen soll, müsse der Ausbildungsstandard bezüglich CNC-Technik verbessert werden. „Reine Herstellerschulungen bilden keinen Ersatz zu einer qualifizierten Vermittlung entsprechender Kenntnisse und Fertigkeiten in der beruflichen Bildung.“
Dabei liege die Betonung auf Fertigkeiten, so Jacobi, denn gegenwärtig werden in der Erstausbildung CNC-Grundlagenkenntnisse fast ausschließlich in der Berufsschule und dort in Form von Theorieunterricht und an kleinen Schulungsanlagen vermittelt. Zu kurz komme die Anbindung an die betriebliche Praxis.
Die Tischler-Innung Bochum und der Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen haben daher gemeinsam erstmals einen Lehrgang konzipiert, der zusätzlich zum normalen Ausbildungsprogramm, auf freiwilliger Basis und außerhalb der normalen betrieblichen und schulischen Ausbildungszeiten stattfindet. Geschult werden reale Programmier- und Handlingvorgänge an echten Produktionsanlagen.
Der erste Lehrgang wurde vom 13. bis 18. Mai 2002 an der Akademie des Handwerks Ruhr in Bochum durchgeführt und umfasste insgesamt 28 Vollzeit-Stunden (Montag bis Donnerstag, 16 bis 20 Uhr; Freitag, 14 bis 20 Uhr; Samstag, 8 bis 14 Uhr). Für die zehn Auszubildenden (maximale Teilnehmerzahl) aus dem 2. und 3. Lehrjahr und deren Ausbildungsbetriebe war der Kurs gebührenfrei, weil die Tischler-Innung sämtliche Kosten übernommen hatte.
Projektbezogene Fertigung
„Dieser zusätzliche Lehrgang baut auf den in der Berufsschule vermittelten Kenntnissen auf und soll deren praktischer Umsetzung dienen“, fasst Andreas Motz, Ausbilder an der Akademie des Handwerks Ruhr in Bochum, die Zielrichtung zusammen. „CNC-Technik lässt sich sehr gut an beispielhaften Projekten vermitteln, mit denen die Auszubildenden die reale Programmierung üben.“ Durch die Fertigung eines eigenen Projektes durchlaufen die Auszubildenden alle Schritte zur Programmerstellung und haben im Anschluss an die Fertigung ein reales Produkt in den Händen. Deshalb habe man, so Motz, einen kleinen Hängeschrank konzipiert, den die Lehrlinge selber anfertigen. Entwickelt wurde das Stück von Gerhard Grimmenstein. Der Lehrer am Berufskolleg der Stadt Bochum (Technisch-Berufliche Schulen II) sorgt im Rahmen des Lehrgangs auch für eine Aufarbeitung der theoretischen Grundlagen.
Andreas Motz und Bodo Fischer, Leiter der Überbetrieblichen Lehr-werkstatt der Tischler-Innung Bochum, vermitteln die Programmierung mittels WoodWOP sowie die gesamte Maschinenbedienung (Einrichten, Einmessen, Rüsten, Werkstückaufspannung etc.).
Schwerpunkt-Standorte schaffen
„Wir wollen einen selbstverständlicheren Umgang mit der CNC-Technik als bisher erreichen“, sagt der Obermeister und Verbandsvorsitzende Jacobi. Dieses Ziel habe man, das ist eine Erkenntnis zum Abschluss des ersten Lehrgangs, auf jeden Fall erreicht. Nicht unterschätzt werden sollte auch der psychologische Faktor; wer in seiner Ausbildung schon mit CNC-Technik konfrontiert werde, der gehe später ohne Vorurteile oder Ängste an diese Maschinen heran.
Wert legt Alfred Jacobi auf die Feststellung, dass die schulische Bildung im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits einen hohen Standard erreicht habe. Die Zusammenarbeit und Ergänzung der Lernorte im Bereich der neuen Technologien sei aber aus seiner Sicht unerlässlich. Aus Kostengründen halte er es für unsinnig, in allen Regionen und Innungen produktionsbezogene CNC-Schulungseinrichtungen einzurichten. Richtiger sei es, Schwerpunkt-Standorte an leistungsfähigen Bildungszentren des Handwerks, wie etwa der Akademie Ruhr in Bochum, zu schaffen.
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