Der Abbindevorgang bei der UV-Beschichtung von Holz beruht nicht auf einem physikalischen Trocknen im herkömmlichen Sinn. Vielmehr ist es eine Vernetzung der Moleküle unter Einwirkung von UV-Strahlung. Die Werkstücke – Fensterflügel und -rahmen – werden vertikal hängend im Flutverfahren vorbeschichtet. Die Flutung bewirkt die sichere und vollständige Beschichtung an den oft komplizierten Fensterelementen. Die Werkstücke werden nach dem Fluten und mit bereits angetrockneter Grundierung ein erstes Mal im UV-Vernetzer hängend an den insgesamt zehn UV-Strahlern vorbeigeführt. Dies geschieht bei einer Vorschubgeschwindigkeit von 3,5 m pro Minute. Hier findet die molekulare Vernetzung der Beschichtungsmaterialien statt. Dieser chemische Prozess ergibt eine weit resistentere Oberfläche als das herkömmliche Abdunstungsverfahren. Von Spritzrobotern, die die Werkstücke mit Infrarot abtasten und mit entsprechend gesteuerten Düsen arbeiten, werden in der Folge die Zwischen- sowie die Schlussbeschichtung aufgebracht, jeweils unterbrochen durch einen Vernetzungsvorgang (wie oben beschrieben). Ein Zwischenschliff ist übrigens nicht erforderlich. Die Beschichtung ist neben der Dauerhaftigkeit gegen Wind und Wetter insbesondere auch beständig gegen UV-Strahlung. Das beugt der Vergrauung des Holzes vor. Es werden zweimal 150 µm Schichtdicke nass aufgetragen, die fertige Trockenschichtdicke liegt bei rund 170 µm. Die Anlage in Wolhusen hat eine Tageskapazität von rund 200 Fenstereinheiten. Der Trockner hat eine Leistungsaufnahme von 66 kW. Die UV-Lampen sind mit einer Brenndauer von rund 1000 Stunden energieintensiv und nicht ganz billig. Bei den UV-Lampen handelt es sich um stabförmige, senkrecht eingebaute Strahllampen, die von hinten mit einem Reflektor abgedeckt sind. Die den chemischen Vernetzungsvorgang auslösende UV-Strahlung wird vom Werkstück zurückgeworfen und von den Reflektoren erneut auf das Werkstück gerichtet. Damit lässt sich die Strahlungseffektivität verbessern. Beim Vernetzungsprozess entsteht infolge der chemischen Reaktion sowie der Lampenwärme viel Abwärme, die an die Außenluft abgeführt wird. Eine Wärmerückgewinnung steht zur Diskussion, ebenso denkt man über die Grundierung von einzelnen Fensterfriesen vor der Verleimung nach, um die Kapazitäten zusätzlich erweitern zu können.
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