Das Lignorama im oberösterreichischen Riedau lädt zu einer informativen Reise durch die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft des Holzes ein. Der Besucher soll dabei den Werk-, Bau- und Rohstoff Holz in allen seinen Facetten erleben, erfahren, begreifen und anfassen können. Ein Mix aus zeitgemäßer Information und kurzweiliger Unterhaltung für Fachpublikum wie für Laien, ist das Credo des Museumsvereins.
Der Besucher geht auf eine Zeitreise, vom Schärfen der Werkzeuge bei Petroleumlicht hin zur computerunterstützten Holz- und Kunststoffbearbeitung auf CNC-Anlagen. Geschichte muss erlebbar und nachvollziehbar sein. Raum findet aber auch der Umweltschutz, die Natur, die Architektur und die Wiederverwertung von Holzabfällen.
Der Verein Holz- und Werkzeugmuseum stellte mit Unterstützung des Landes Oberösterreich, der Gemeinde Riedau, der Firma Leitz und weiteren unterstützenden Firmen ein einzigartiges Museum auf: das Lignorama.
Als Ausstellungsgebäude dient das Österreicherhaus der Olympischen Winterspiele 1998 in Japan, das 1996 vom Architekten-Team Kaufmann aus Dornbirn geplant wurde. Es wurde nach den olympischen Spielen abgebaut und per Schiff und Lkw wieder nach Österreich verfrachtet. Mit seinen „drei ineinander gesteckten Würfeln“ ähnelt der moderne Holzbau einem alten ausziehbaren Fotoapparat. Jeder Teil des Hauses kann durch seine praktische Größe eine bestimmte Funktion erfüllen; die Baukörper lassen sich theoretisch ineinander verschieben. Das Haus wurde von der Firma Leitz, die eine Niederlassung in Riedau unterhält, erworben und an den Verein Holz- und Werkzeugmuseum als Ausstellungsfläche vermietet.
Das zweite Gebäude des Holz- und Werkzeugmuseums bietet einen sehr interessanten Kontrast: Die mit den Jahren verfallene ehemalige Hofmühle in Riedau konnte in seinem Originalzustand wieder rekonstruiert werden. Die Restelemente der früheren Maschinen wurden durch eine alte Venezianer-Gattersäge ersetzt. Diese renovierte Maschine wird regelmäßig in Betrieb genommen.
Im Lignorama werden eine Vielzahl von Themen präsentiert: Die Herkunft des Rohstoffes Holz wird mit zahlreichen Fakten, wie Waldboden, Schädlinge, Wasserkreislauf, Raubbau und Klima erläutert. Auch werden fünf verschiedene Werkstätten vom Tischler, Zimmerer, Fassbinder, Wagner und Drechsler gezeigt, die einen historischen Einblick geben, aber auch neuen Techniken Raum lassen. Im Holzlabor kann der Werkstoff Holz mit Hilfe von verschiedenen Versuchsreihen unter die „Lupe“ genommen wer-den. Außerdem werden die chemischen, physikalischen und mechanischen Eigenschaften vom Holz gezeigt.
Ein Highlight ist die „Stöckigt Xylothek“, die größte Holzmus-tersammlung Europas. Mehr als 1500 verschiedene Holzarten aus der ganzen Welt sind hier ausgestellt. Verschiedene Fachfilme in DVD-Version stehen ebenso zur Verfügung wie eine Bibliothek mit über 500 Fachbüchern und Zeitschriften.
Im Obergeschoss wird haupt-sächlich das Thema Werkzeug bzw. die moderne Holzbearbeitung und Holzverwendung behandelt. In einem verdunkelten Raum kann man die verschiedenen Arten von Schneidewerkzeugen und deren exakte Leistung, in Form von Mikroskopaufnahmen, kennen lernen. Einen weiteren Bereich bilden die Darstellungen von Arbeitsabläufen. Zum Beispiel von der Herstellung alltäglicher Gebrauchsgegenstände, wie Farbstifte.
Multimediale Präsentationen mit Touch Screens sind im ganzen Haus verteilt. Kontinuierlich werden Sonderausstellungen rund um das Thema Holz organisiert. Die nächsten Veranstaltungen:
• Sonderausstellung „Tischlermeister Galerie 2002“, vom 20.09. – 13.10.02
• Weihnachtsausstellung „Holzspielzeug“, vom 29.11.02 – 26.01.03.
Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., von 10 bis 17 Uhr
Lignorama Riedau
Mühlgasse 92, A – 4752 Riedau
Tel 00 43(0)77 64/66 44
Fax ~/2 01 46
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