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Holzfenster sind doch ganz gut

Neue Energieeinsparverordnung
Holzfenster sind doch ganz gut

Seit gut zwei Jahren befindet sich die Energieeinsparverordnung (EnEV) als Zusammenfassung von Wärmeschutz-Verordnung und Heizungsanlagenverordnung mit um ca. 30 Prozent verschärften Anforderungen in konkreter Überarbeitung. Am 13. Juli hat nun der Bundesrat der von der Bundesregierung im März dieses Jahres vorgelegten EnEV mit geringfügigen Änderungen zugestimmt. Mit dem Inkrafttreten der neuen Verordnung kann frühestens Anfang 2002 gerechnet werden.

Der Autor:Reiner Oberacker, TechnischeBeratungsstelle im Fachverband Glas FensterFassade Baden-Württemberg

Die EnEV bezieht sich auf eine Vielzahl neuer und allerneuester Europa (EN-) und internationaler (ISO-) Normen durch Aufführung derselben direkt oder bezieht diese unter dem Verweis auf “Regeln der Technik” indirekt mit ein.
So ist insbesondere für die Beurteilung des Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern nach mehr als 20 Jahren Abschied von der DIN (V) 4108-4 zu nehmen. In dieser Norm ist die Beurteilungstabelle für Fenster enthalten, wonach sich aus dem Wärmedurchgangskoeffizienten des Glases (kv, Uv) und der Rahmenmaterialgruppe (1; 2.1; 2.2; 2.3; 3) der Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters (kF, UF) ergeben hat. Die neue Wärmeschutznorm für Fenster ist DIN EN ISO 10077-1: 2000-11: Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen; Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten. Teil 1: Vereinfachtes Verfahren und E DIN EN ISO 10077-2:1999-02: -;-; Teil 2: Numerisches Verfahren für Rahmen.
Der Teil 1 der genannten Norm enthält neben der neuen Bezeichnung und Berechnungsformel für den Wärmedurchgangskoeffizienten von Fenstern UW (der Index W steht für “window” = Fenster) zwei wesentliche Änderungen für die Fenster-Betrachtung:
• Der Einfluss der “Wärmebrücke Isolierglasanbindungssystem” ist als auf die lichte Glaskantenlänge bezogener längenabhängiger Wärmedurchgangskoeffizienten c (psi) als additive Größe zu berücksichtigen. Die bisherigen Fenster-k- bzw. -U-Werte verschlechtern sich dadurch um ca. 0,1 bis 0,3 W/m2K.
• Die Rahmenmaterialgruppen werden aufgegeben; die Rahmen-Wärmedurchgangskoeffizienten Uf (“frame” = Rahmen) werden genauer betrachtet. Für deren Ermittlung gibt es drei Möglichkeiten: Tabellen-/Diagramm-Ablesung, Berechnung nach E DIN EN ISO 10077-2 sowie die Labor-Prüfung.
Klar, dass der Aufwand mit der aufgeführten Reihenfolge ansteigt, aber auch die Genauigkeit der Aussage. Umgekehrt wird und muss eine tabellarische allgemeine Beurteilungsmöglichkeit immer zusätzliche Sicherheiten beinhalten, den Anwender also “schlechter wegkommen lassen”. Die in DIN EN ISO 10077-1 enthaltenen Ablesemöglichkeiten sind für Rahmen von Holzfenstern in Abb. 1 und für das gesamte Fenster in Abb. 2 wiedergegeben.
Wie das in die Abb. 1 eingetragene Ablesebeispiel für ein IV68-Holzfenster aus Weich-, respektive Nadelholz bzw. Hart-, respektive Laubholz mit Uf-Werten von 1,8 bzw. 2,1 W/m2K zeigt, wird der Holzrahmen bei dieser Vorgehensweise relativ ungünstig bewertet. Dies war für den Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg (LIV Glaserhandwerk) Anlass, entsprechende Rahmen-Berechnungen durchführen zu lassen. Als Basis wurde der in Abb. 5 zu sehende Holzfenster-Querschnitt gewählt, und zwar in den vier Varianten
• Nadelholz mit und ohne thermisch getrennter Wetterschutzschiene
• Laubholz mit und ohne thermisch getrennter Wetterschutzschiene.
Die Ergebnisse der Berechnungen des Ingenieurbüros Hermes
Bauphysik, Kißlegg, sind in Abb. 3 tabellarisch dargestellt und für die Holzfensterbauer sehr positiv zu bewerten. Sehr informativ sind auch die in der Abb. 4 dargestellten Verläufe von Temperaturen, Isothermen bzw. Wärmestromlinien. Es wird dabei insbesondere der Einfluss der Aluminium-Wetterschutzschiene sichtbar. In dem Bereich der Verglasung ergibt sich allerdings durch den prüfungsbedingten Einsatz eines hochwärmedämmenden Paneels eine “ideale Situation”. Während die Berechnungsnorm E DIN EN ISO 10077-2 für die Ermittlung des Rahmen-U-Wertes den Einsatz des beschriebenen Paneels fordert, findet sich in der späteren Anwendung an dieser Stelle das Isolierglas mit seinem Abstandhalter, der letztlich eine Wärmebrücke darstellt und zu ganz anderen Verläufen von Temperatur, Isothermen und Wärmestromlinien führt.
Im Vergleich mit der Diagramm-Ablesung ergibt sich mit Uf = 1,5 W/m2K für Nadelholz und thermisch isolierter Wetterschutzschiene und auch konventioneller Wetterschutzschiene eine Verbesserung von 0,3 W/m2K, was auf das Fenster bezogen immerhin 0,1 W/m2K Verbesserung ausmacht. Die genauen Auswirkungen, zusammen mit verschiedenen Verglasungs-U-Werten und Isolierglas-Abstandhalter-Systemen, sind in dem als Abb. 5 dargestellten erweiterten Produkt-Datenblatt Standard-Holzfenster IV68 enthalten. Sie zeigen das überaus positive Ergebnis, das nämlich mit der sehr bewährten IV68-Konstruktion und der sehr wirtschaftlichen “1,2er-Verglasung” mit der warmen Kante ein Uw von 1,40 W/m2K erreicht wird und damit ein Wert, der als “Tendenz” für Fenster-U-Werte nach der kommenden Energieeinsparverordnung (EnEV) auch bei Neubauten mit großzügiger Verglasung ausreichend sein dürfte. Die vielfach geäußerten Befürchtungen, dass nämlich das IV68 nach EnEV im Neubau die Anforderungen weitgehend nicht wird erfüllen können, sind damit doch in einem anderen Licht zu sehen. Die Mitgliedsbetriebe der baden-württembergischen und der Pfälzer Glaserinnungen, die diesen IV68-Querschnitt verwenden, erhalten die ausführlichen Berechnungsergebnisse auf Nachfrage von der Technischen Beratungsstelle Glaserhandwerk in Karlsruhe und dürfen diese Rechenergebnisse benutzen und anwenden.
Mit dieser Aktion beweist der Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg einmal mehr seine Handlungsfähigkeit und den schnellen Einsatz bei anstehenden technischen Fragestellungen. Den Mitgliedsbetrieben werden aktuellste Hilfsmittel an die Hand gegeben, um sich in schwieriger Zeit am Markt zu behaupten und, um sich Planern und Auftraggebern als besonders kompetenter Partner präsentieren zu können. o
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