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Ideen-Feuerwerk

Innovationen, neue Verfahren und Entwicklungstrends
Ideen-Feuerwerk

Wo sonst, als auf der Ligna+: Die Maschinenolympiade zu Hannover ist und bleibt der weltweit wichtigste Premierenplatz für die maschinelle Holzbearbeitung. Die diesjährige Messe hatte wieder eine ganze Menge Richtung weisender Innovationen in allen Bereichen der Holzbe- und -verarbeitung zu bieten. In einer ersten Zusammenfassung berichten wir über die wichtigsten technischen Entwicklungstrends.

Druckverfahren für Fläche und Kante
Homag zeigte ein neuartiges Ink-Jet-System zum Bedrucken von Kanten. Im Durchlaufverfahren lassen sich Dekore und individuelle Motive wie Firmenlogos, Schriftzüge oder Fotos aufbringen. Entscheidender, logistischer Vorteil: Der Verarbeiter benötigt nur noch eine neutrale Kantenart, die z. B. mit den verschiedensten Holz- oder Fantasiedekoren individuell variiert werden kann (siehe nebenstehenden Beitrag).
Gedruckt wird auch auf der Fläche: Als Alternative zu Dekorpapieren stellte Hymmen ein Drucksystem vor, das ein direktes Bedrucken von Holzwerkstoffen und Furnieren ermöglicht, synchrone Porenprägung inklusive.
Massivholzbearbeitung: Revolutionäres Verfahren
Mit dem CNC-gesteuerten Profilierzentrum Conturex hat Weinig ein zukunftsweisendes Bearbeitungskonzept entwickelt. Der verfahrbare PowerGrip-Spannzangentisch erübrigt jedwede Spannvorrichtungen und ermöglicht die satzweise Fertigung in Losgröße 1 (wir berichteten ausführlich in BM 4/2005).
Selbst Kleinstteile können an allen sechs Seiten in einem Durchlauf bearbeitet werden. In Hannover demonstrierten die Tauberbischofsheimer den Conturex u.a. mit einer Anlage für die Komplettbearbeitung von Massivholz-Innentüren in Rahmenkonstruktion.
Neues Konzept für die Holzfensterfertigung
Mit den patentierten Neuentwicklungen UniWin und UniLab stellte Biesse ein neues Konzept für die Fenster- und Türenfertigung vor. Herzstück des neuen Fertigungssystems ist der CNC-gesteuerte „Roboterarbeitstisch“, der alle Bewegungen in X- und Y-Richtung durchführt. Nicht das Werkzeug verfährt, sondern das Werkstück wird für die Bearbeitung verfahren (siehe Seite 56).
Verschweißen von Holz
Für reges Interesse sorgte das Holzschweißen, das die Berner Fachhochschule (Biel) demonstrierte. In Zusammenarbeit mit Industriepartnern wird am linearen Vibrationsreibschweißen mit Kunststoffen gearbeitet. Mittlerweile gelingt das Holzschweissen ohne Verbindungsmittel – Holz wird direkt mit Holz verschweißt. (weitere Informationen: www.hsb.bfh.ch)
Zusammenfassung der Bearbeitungsschritte
Ein fortschreitender Entwicklungstrend ist die Zusammenführung von bisher meist getrennten Bearbeitungsschritten. Zeitaufwändige Werkstückmanipulationen können dadurch eingespart werden. Zwei generelle Entwicklungslinien haben sich dazu auf der Ligna+ 2005 verfestigt:
  • Die Zusammenfassung von Bearbeitungsgängen auf einer Maschine. Beispiele dafür sind das Nesting-Verfahren und darauf aufbauende Arbeitsweisen wie bei der LeanFactory (Homag).
  • Das Zusammenführen einzelner Maschinen zu einer kompakten Fertigungseinheit. Hier spielt die organisatorische Seite mit einem durchgängigen Datenverbund die entscheidende Rolle. Alle größeren Hersteller bieten dazu im Zusammenspiel mit leistungsfähiger Software vernetzte Lösungen für das Handwerk aus einer Hand an (Homag-Practive, HolzHer, SCM und Biesse).
CNC-Zentren: Die magische „Fünf“
Die fünfte Achse (auch einwechselbar) ist in den unteren Leistungsklassen bei fast allen Anbietern eine Standardoption. Mehr Bearbeitungsmöglichkeiten und der Wegfall von Zusatzaggregaten und Winkelgetrieben sind die Vorteile.
Die fünfte Achse wird indes kompakter und leistungsstärker, wie das Beispiel Biesse zeigt. Bei der neuen Serie Rover C setzt dieser Hersteller eine neue 5-Achs-Fräseinheit mit deutlich reduzierten Abmessungen ein. Sie besitzt dank der speziellen Double-Power-Technologie eine leistungsstarke Frässpindel.
Erhebliche Fortschritte sind bei Werkstück-Aufspannsystemen zu beobachten. Komplett automatisierte Spannsysteme reduzieren den Zeitaufwand für die Vorgänge Einrichten, Positionieren und Aufspannen und steigern die Verfügbarkeit von CNC-Bearbeitungszentren.
Nesting: Zuschnitt integriert
Ein herausragendes Thema bei den namhaften Herstellern von CNC-Bearbeitungszentren war das Thema „Nesting“. Bei diesem in den USA und Australien seit langem praktizierten Verfahren werden ganze Platten im Halbformat auf CNC-Bearbeitungszentren per Fräsbearbeitung aufgeteilt und in der gleichen Aufspannung gebohrt und gefräst. Der Effekt: Der Zuschnitt auf einer separaten Maschine entfällt.
Maschinenwerkzeuge
Maschinen und Werkzeughersteller arbeiten im Sinne bearbeitungstechnischer Problemlösungen immer enger zusammen. Das zeigt u. a. die Power-Lock-Schnittstelle von Weinig, die jetzt in Lizenz von zahlreichen Werkzeugherstellern angeboten wird. Spindel und Aufnahme bilden eine kompakte Einheit, die auch bei hohen Drehzahlen vibrationsfrei läuft. Die handlichen Werkzeugköpfe lassen sich in kürzester Zeit per Knopfdruck wechseln.
Für die Standzeitverlängerung wurden z. B. Hobelmesser mit harten Beschichtungen gezeigt. Beschichtungen von Kreissägeblättern mindern die thermische Belastung und die Verzugsgefahr von Stammblättern und verlängern die Standwege.
Die immer größere Werkstoffvielfalt inspiriert auch die Entwicklungsaktivitäten der Werkzeughersteller. Fast alle Anbieter widmen sich dem Materialmix und führen spezielle Bearbeitungswerkzeuge für Kunststoffe, Wabenplatten oder Kombinationswerkstoffe an.
Zuschnitt: Handling und Lagertechnik inklusive
Was bei größeren Zuschnittanlagen für die Industrie längst üblich, kommt jetzt auch für kleinere Betriebsgrößen immer mehr zum Tragen. Gleich mehrere Hersteller zeigten in Hannover die automatisierte Beschickung von Plattenaufteilsägen in der mittleren Leistungsklasse. Oder noch einen Schritt weiter: Die Anbindung an automatisch verwaltete Lagersysteme.
Standardmaschinen: Preis und Leistung
Die höhere Technisierung und Automatisierung von Formatkreissägen, Tischfräsen und Hobelmaschinen scheint ziemlich ausgereizt. Zwei wichtige Entwicklungen fallen auf: Auch bei Standardmaschinen werden inzwischen frequenzgeregelte Direktantriebe eingesetzt und ersetzen den Riemenantrieb. SCM zeigte diese Technik an einer Tischfräse. Der Vorteil: Immer die richtige Drehzahl, stufenlos einstellbar. Ein weiterer Entwicklungstrend sind Rüstzeit senkende Werkeug-Schnittstellen wie z. B. HSK.
Darüber hinaus konzentrieren sich die Hersteller auf praktische Einstell-Lösungen und verbesserte Steuerungskonzepte.
Auffällig, gerade bei Standardmaschinen: Die Asiaten werden immer besser, allen voran die Taiwanesen, aber auch China und Korea werden auf den Weltmärkten in Zukunft eine immer stärkere Rolle spielen. Darauf hat sich so manch europäischer Anbieter bereits eingestellt. Kostengünstigeres Produzieren in China oder Kooperieren mit taiwanesischen Herstellern ist vielfach Konzept.
Manfred Maier
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