Die Schreiner-Innung Karlsruhe nimmt den Auftrag zur Ausbildung von qualifiziertem Nachwuchs sehr ernst. Seit einigen Jahren bereitet sie ihre Lehrlinge mit einem speziellen Informationsabend auf den praktischen Teil der Gesellenprüfung vor. Zudem werden zu diesem Abend immer auch die Ausbildungsmeister ins Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer eingeladen. So wissen am Ende alle worauf es ankommt. Die Lehrlinge haben erfahren, daß sie keine Experimente machen sollen und daß sie sich zur Beratung ebenso wie zur Kontrolle an ihre Lehrmeister wenden sollen. Den Lehrmeistern machen Obermeister Gerhard Nagel und die anwesenden Herren vom Gesellenprüfungsausschuß klar, daß sie sich besonders um ihre Jungs und Mädels kümmern möchten.
Diesmal hatte hatte man auch den Formgebungsberater des Landesverbandes Holz+Kunststoff eingeladen. Er verdeutlichte den jungen Leuten, daß die ideenreiche Gestaltung nicht einfach über die Konstruktion gestülpt werden dürfe. Vielmehr müsse der Entwurf ganzheitlich gesehen werden. „Funktionalität im Sinne von Gebrauchstüchtigkeit, Proportionen und vielfältigste Beziehung der einzelnen Teile zum Ganzen bilden ein vielfältiges Geflecht“, sagt Reiner Gall. Entwerfer und Designer fänden sich darin zurecht, ohne den Zeitbezug zu verlieren.
Seine Ausführungen machte er mit Dias und Folien für die Lehrlinge gut verständlich. Studienrat Heinz Pfeiffer sowie die Herren des Gesellenprüfungsausschusses unterstützten ihn dabei nach Kräften und hatten eine Diaserie eigens für den Abend zusammengestellt. Dabei wurden ganz flotte und pfiffige Ideen dokumentierte, die frühere Prüflinge in die Tat umgesetzt haben. Es gab gestalterische Details zu bewundern, aber auch konstruktive und formale Fehler zu bedauern. In jedem Fall waren die Beispiele sehr lehrreich.
Wie schön, elegant oder futuristisch das Gesellenstück auch ausfallen mag, es muß vor allem funktionsfähig sein, das gaben die besorgten Prüfungsausschußmitglieder den angehenden Prüflingen mit auf den Weg. n
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