“Immer weniger Betriebe beschäftigen immer mehr Mitarbeiter”, stellte Landeshandwerkspräsident Klaus Hackert in einer Pressemitteilung des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) fest. Die deutliche Tendenz zur Konzentration gefährde in einzelnen Branchen die traditionelle “soziale Durchstiegsfunktion des Handwerks”: Der Weg vom Arbeitnehmer zum Unternehmer werde zwangsläufig steiniger, weil für größere Unternehmen mehr Kapital benötigt werde.
Grundsätzlich sei das Handwerk in Baden-Württemberg nach wie vor kleinbetrieblich orientiert. Doch strukturell, so Hackert weiter, gehe die Entwicklung im Handwerk hin zu größeren Unternehmen. Gab es 1950 in jedem Handwerksbetrieb drei Mitarbeiter, so sind es heute durchschnittlich zehn. Im selben Zeitraum reduzierten sich die Betriebe von 150 000 auf rund 100 000, während die Zahl der Beschäftigten von 480 000 auf mehr als 800 000 stieg. Dabei haben 91,8 % der Betriebe einen Mitarbeiterstamm von weniger als 20 Beschäftigten, gleichzeitig sind aber die Hälfte aller Beschäftigten in größeren Betrieben tätig.
Im Bauhandwerk sei generell eine Konzentration auf der Nachfrageseite zu erkennen. Hackert: “Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in der Zunahme der Vergabeverfahren über Generalunternehmer.” Hinzu komme der neueste Trend, die Bauinvestition, die Finanzierung und die Bauunterhaltung zusammenzufassen. n
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