Stefan Sachs aus Blaufelden ist mitten in seinem Auslandspraktikum bei der Firma JBI Interiors in Kalifornien. „Meiner Leidenschaft, konstruktiv Probleme zu lösen, kann ich hier an allen Ecken und Enden nachgehen“, berichtet der 26-jährige Schreinermeister. Und auch sonst ist Stefan Sachs rundum zufrieden.
Er bearbeitet interessante Projekte und hat während seines Auslandspraktikums nicht nur fachlich enorm dazugelernt, sondern auch sein Englisch deutlich verbessert. Genauso verbesserte sich sein Verständnis für andere Mentalitäten und Kulturen durch die enge Zusammenarbeit mit seinen amerikanischen und mexikanischen Kollegen.
Die Idee ins Ausland zu gehen, hatte Stefan Sachs schon Anfang 2008. Konkreter wurden seine Pläne, als er auf die Förderung von Auslandspraktika und -weiterbildungen durch das Baden-Württemberg-Stipendium für Berufstätige der Landesstiftung aufmerksam wurde. Nach Wahl des Ziellandes USA, das Stefan Sachs aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen faszinierte, fand er mit Unterstützung der zuständigen Stelle des Baden-Württembergischen Handwerkstags seinen Praktikumsplatz und seine Bewerbungsunterlagen wurden eingereicht.
Nun arbeitet er für sechs Monate bei JBI Interiors in Long Beach, Kalifornien. JBI ist ein 150-Mitarbeiter-starkes Unternehmen, das auf die Inneneinrichtung von Fastfoodketten spezialisiert ist. Zum Betrieb gehören eine Holzwerkstatt, eine Metallwerkstatt, eine Glasfaserproduktion und eine eigene Polsterei. JBI verfügt außerdem über eine Design- und Planungsabteilung.
Stefan Sachs Aufgabengebiet ist sehr vielfältig. Zum Beispiel arbeitet er zurzeit an einem Projekt, bei dem es darum geht, das bestehende Modell einer Sitzbank durch eine neue Version zu ersetzen, die einfacher zu fertigen und weniger anfällig für Reklamationen ist. „Die Schwierigkeit besteht darin“, erklärt der Baden-Württemberg-Stipendiat, „dass diese eine Bank in 99 Varianten angeboten werden soll. Angefangen von unterschiedlichen Fußvarianten über verschiedene Sitzpolster bis hin zu diversen Längen. Von jeder Abteilung werden Prototypen benötigt, die dann wieder besprochen und verbessert werden. Meine Aufgabe besteht darin, einen Zeitplan zu erarbeiten und die Einhaltung zu kontrollieren bzw. fehlende Informationen, Pläne und Materialien zu beschaffen und anschließend die Teile zusammenzubauen, um zu prüfen, ob alles passt.“ Viel Verantwortung für einen Praktikanten.
Besonders interessant findet Stefan Sachs die Arbeit am PC. Bei JBI hat er die Möglichkeit den Umgang mit dem Zeichenprogramm Auto CAD und den dazugehörigen Schnittstellen für die unterschiedlichen Maschinen zu erlernen. „In diesem Bereich ist fast alles neu für mich und ich bin dankbar für die Geduld der Ingenieure, die mir Vieles doppelt und dreifach erklären“, erzählt er.
Nach seinem USA-Aufenthalt möchte Stefan Sachs seine neu erworbenen Fähigkeiten in den elterlichen Schreinerbetrieb einbringen. Ob es davor noch andere Stationen in Form von weiteren Auslandspraktikas geben wird, steht noch nicht fest. Die Bereitschaft für mehr „Neues“ ist auf jeden Fall vorhanden. „Mein Ziel ist es“, so Sachs, „mit offenen Augen und immer auf der Suche nach Neuem, durch die Welt zu gehen und alles Positive mitzunehmen.“
Wer sich für ein Auslandspraktikum im Rahmen des Baden-Württemberg-Stipendiums interessiert, sollte seinen Wohnsitz in Baden-Württemberg und seine Berufsausbildung mit guten Leistungen abgeschlossen haben. Nach Bewerbungseingang wählt ein Gutachtergremium die besten Bewerbungen für das Stipendium aus (Christina Stier). ■
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