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Innovative Jugend

Bundeswettbewerb „Die Gute Form“
Innovative Jugend

Formgebung ist im Tischlerhandwerk von besonderer Bedeutung und so fördert der Wettbewerb „Die Gute Form“ seit vielen Jahren die intensive Auseinander-setzung mit der Gestaltung bereits in der Grundausbildung. So wurden auch beim diesjährigen Wettbewerb Gesellenstücke prämiert, die Ästhetik und Funktion vorbildlich verbinden und formal dem heutigen Zeit-geschmack entsprechen.

Es war keine leichte Entscheidung, welche die sechsköpfige Jury zu treffen hatte – waren doch insgesamt 23 Gesellenstücke eingereicht worden. Jeder Landesfachverband konnte zur Bundesausscheidung bis zu zwei Gesellen-stücke einreichen, wobei die Stücke beim jeweiligen Landeswettbewerb prämiert worden waren. Die Bundesjury bewertete nach folgenden Kriterien:

• Originalität, eigenständige Idee
• Gestaltungsqualität
• zeitgemäßer Entwurf
• Funktionalität
• Technische Qualität; funktions- und materialgerechte Konstruktion.
Das Gesellenstück soll seinen vorausbestimmten Verwendungszweck und den technischen Herstellungsprozess durch seine Form ausdrücken. Die engere Gestaltung soll jedoch über diese Nützlichkeitserwägungen hinausgehen.
Mitte März standen dann die Sieger fest und wurden auf der Internationalen Handwerks-messe in München präsentiert.
Andrej Sidorski aus Nordrhein-Westfalen gewann den ersten Preis des Gestaltungswettbewerbes im Tischlerhandwerk „Die Gute Form“. Er überzeugte die Jury mit seinem innovativen Entwurf eines Schubkastentur-mes aus HPL-Werkstoff und Nussbaum. „Mich hat interessiert, wie man aus dem Kunststoff HPL ein Möbel konstruieren und gestalten kann“, so der junge Geselle über seine Idee. Das Besondere an dem Entwurf: Durch die Verwendung der weiß beschichteten Kunststoffplatten konnte der „weiße Turm“ nahezu ohne sichtbare Fugen konstruiert werden. Ein wirkungsvoller Kontrast zum kühlen unscheinbaren Äußeren bildet der Nussbaum im Inneren des Siegerstückes.
Der zweite Platz ging an Eva Hoffmann aus Berlin. Bei ihrem Highboard aus Wengeholz, Eiche und Leder „versteht sie es, die unterschiedlichen Materia-lien sensibel und stimmig miteinander zu kombinieren und kreierte so ein Möbel, welches der Betrachter anfassen muss, um es sehen zu können“, so Masin Idriss, Vorsitzender der Jury. Auch der dritte Platz ging in diesem Jahr an eine Tischlerin. Das Kommunikationsboard von Bettina Bach aus Baden-Württemberg folgt in erster Linie praktischen Zwecken. Für den Eigengebrauch erdacht, zeichnet sich der Steharbeitsplatz aus massiver Elsbeere durch einen hohen praktischen Gebrauchswert aus.
Die Sieger erhielten neben Sachpreisen der Firma Bosch ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro.
Darüber hinaus wurden noch zwei Belobigungen als Anerkennung für gute Leistungen ausgesprochen und zwar für Stephan Bohe aus Niedersachsen/Bremen für seine Espresso-Bar in Nuss-baum und Martin Steinkamp aus Nordrhein-Westfalen für den Entwurf seines Schubkastenschrankes aus Glas und Birnbaum.
In seiner Rede zur Siegerehrung dankte der Präsident des BHKH, Günter Füllgraf, den Organisationen, die diese öffentlichkeitswirksame Darstellung des Tischler- und Schreinerhandwerks möglich machen – die Innungen und Landesfachverbände, aber auch viele ehrenamtliche Helfer wie die Jurymitglieder und vor allem auch die Betriebe, welche die gute Gestaltung im Handwerk während der Ausbildung fördern.
„Das Handwerk formt nicht, wie der Künstler, allein um der Form willen. Im Handwerk folgt die Form der Funktion. Beides kann nicht ohne Kreativität entstehen“, so Füllgraf über den besonderen Reiz des Berufsstandes. Auf die Wichtigkeit von öffentlichen Auftritten machte Füllgraf ebenfalls aufmerksam. „Der Kunde möchte Sehen, Befühlen und Erleben. Die Tischler müssen für die Emotionen der Kunden empfänglich sein und im gegenseitigen Wechselspiel entsteht der Raum, den wir gestalten und damit auch ein Stück vom Bild der Zeit“, so Füllgraf.
1. Preis
Andrej Sidorski erhielt für seinen Schubkastenturm in HPL-Platte und Nussbaum den 1. Preis. Die Begründung der Jury:
Der Schubkastenturm in HPL-Platte und Nussbaum besticht auf den ersten Blick durch seine, auf das wesentlich reduzierte, Form. Die klare Linienführung, die ausgeglichenen Proportionen und eine innovative Lösung in der Schubkastenführung lassen dieses architektonisch anmutende Möbelstück trotz seiner Kantigkeit alles in allem stimmig und „rund“ wirken.
Die HPL-Kompaktplatte wird hier zum gestalterischen Element. So kühl dieses Möbel im Äußeren auch erscheinen mag, so warm wirkt es beim Öffnen der in Nussbaum gezinkten Schubladen. Und so kontrovers es im Handwerk diskutiert werden wird, so innovativ zeigt sich dieser Entwurf im gelungenen Ergebnis aus formaler Gestaltung und handwerklicher Umsetzung – die Zukunft des Handwerks.
2. Preis
Das Highboard in Wenge von Eva Hoffmann wurde mit folgender Begründung mit dem zweiten Preis ausgezeichnet:
In seiner Formgebung wirkt das in Wenge gearbeitete Highboard fast traditionell, in seiner handwerklichen Verarbeitung absolut präzise und sauber. Viel Wert wurde auch hier auf den sensiblen Umgang mit Material und Werkstoff gelegt. Dies zeigt die ungewöhnlich wie stimmige Kombination aus Wenge, Eiche und Leder.
Dieses Möbel muss man fühlen, um es zu sehen. Auch wenn es im ersten Moment etwas antiquiert anmuten mag, zeigt sich beim zweiten Hinsehen die Aktualität in der Formgebung und damit fast schon die designgeschichtlich zeitlose Zuordnung.
3. Preis
Der dritte Platz ging an Bettina Bach aus Freiburg für ihr Kommunikationsboard in Elsbeere. Das Urteil der Jury:
Sachlich und doch warm anmutend präsentiert sich der Entwurf des Kommunikations-boardes in Elsbeere. Handwerklich auch sehr gut umgesetzt, konzentriert sich dieser Steh-arbeitsplatz auf eine einzige Form, die sich erst im Gebrauch in die konstruktiven Elemente Schubkasten und Klappen-element teilt.
Nicht ganz ausgereift ist die funktionale Umsetzung, was aber den insgesamt guten Gesamteindruck des Entwurfes nur geringfügig beeinträchtigt.
Belobigungen
Der Schubkastenschrank in Birnbaum von Martin Steinkamp bekam eine Belobigung mit folgender Jurybegründung:
Auffallend bei dieser Arbeit von Martin Steinkamp ist die ungewöhnliche Materialkombination aus Glas und Holz. Dies macht konstruktive Elemente, die üblicherweise versteckt bleiben, transparent und in ihrer Funk-tionsweise nachvollziehbar.
Eine weitere Belobigung ging an Stephan Bohe für seine Espresso-Bar in Nussbaum. Die Erklärung der Jury: Formal-ästhetisch gut proportioniert und sensibel in der Auswahl der Materialien zeigt sich der Entwurf einer Espresso-Bar von Stephan Bohe. o
Die Jury
Masin Idriss, Dozent an der Werk-akademie für Gestaltung, Atelier möbel + raum, KasselWendelin Becherer, Tischler-meister und Innenarchitekt, ElzachEugen Winter, Schreinermeister, Forst, Obermeister der Schreiner-innung OberlandManfred Kiepe, Dipl.-Designer, Formgebungsberater beim Landesfachverband Holz und Kunststoff Nordrhein-Westfalen, DortmundPeter Nagel, Tischlermeister und Innenarchitekt, Chefredakteur der Fachzeitschrift BM Bau- und Möbelschreiner, Leinfelden-EchterdingenHans Herrmann Wetcke, Design Zentrum München e. V., Geschäftsführer, München
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