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Jugendliche Kreativität

Hettich: Möbel-Designwettbewerb
Jugendliche Kreativität

Peppige und nicht alltägliche Entwürfe kennzeichnen die Entwürfe der Studentinnen und Studenten, die beim vierten internationalen Hettich-Designwettbewerb teilnahmen. Mit jugendlichem Elan setzten sich die Studierenden über traditionelle Gepflogenheiten hinweg, gingen unbefangen ans Werk und wagten den vielbesagten und wünschenswerten Blick über den Tellerrand. Trotzdem verloren sie nicht die Bodenhaftung. Grandios waren auch die Zahl der eingereichten Entwürfe – 995 Anmeldungen aus 21 Ländern – sowie die Präsentation und Preisverleihung auf einem separaten Messestand – eine einseitig offene Edelstahlbox.

Der bereits im Frühjahr 2002 ausgeschriebene Möbel-Designwettbe-werb richtete sich weltweit an Studentinnen und Studenten von Universitäten und Hochschulen mit den Fachbereichen Möbelkonstruktion, Möbeldesign und Möbelbau. Die Teilnahme konnte einzeln, in Arbeitsgruppen oder im Semesterverbund erfolgen.

Das Thema des Wettbewerbs lautete: Behältnismöbel (Schränke, Regale etc.) und/ oder Möbelsysteme im Wohnumfeld. Erwartet wurden zukunftsweisende, kreative Entwürfe, die den Wohnwünschen der Endverbraucher in Küche, Wohn- und/oder Schlafzimmer gerecht werden. Tische und Sitzmöbel waren ausgeschlossen. Gleichzeitig erstreckte sich der Wettbewerb auch auf Möbelknöpfe und -griffe. Die Entwürfe sollten sich an funktional-praktischen Aspekten (Haptik) sowie an aktuellen und künftigen Einrichtungstrends orientieren.
Insgesamt 995 Arbeiten aus 21 Ländern waren zum Hettich-Designwettbewerb eingereicht worden und übertrafen damit jede Erwartung. Gemessen an der Zahl der teilnehmenden Studenten führte Japan vor Deutschland. Frankreich, China, Polen und die Slowakische Republik belegten die folgenden Plätze. Aus den knapp 1000 Entwurfszeichnungen ermittelte eine international besetzte Jury schließlich 17 Preisträger aus sieben Nationen.
Plätze 1 bis 5 doppelt vergeben
Die Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge in der Kategorie „Behältnismöbel“ veranlasste die fachkundige Jury, die fünf vorgesehenen Plätze jeweils doppelt zu vergeben. Den 1. Rang belegten Julia Lodes von der Hochschule für Kunst und Design in Halle und Max Lamb von der University of Northumbria at Newcastle.
Der Entwurf „Ovo“ von Julia Lodes nutzt den Raum unmittelbar über möblierten Flächen wie beispielsweise über Betten und Sitzgruppen. Von der Decke herabhängend dient „Ovo“ als Aufbewahrungs- und Abstellmöglichkeit und lässt sich durch die Höhenverstellbarkeit auf individuelle Erreichbarkeit einrichten oder leicht aus dem Weg räumen. Ein Druck auf den Knopf des Clipverschlusses entriegelt die beiden Schalen, die sich durch einen Seilzugmechanismus synchron auseinander bewegen und öffnen. Besonderer Clou: Wird „Ovo“ aus transluzentem Material gefertigt, sorgt eine Beleuchtung für dekorative Aspekte.
Max Lamb errang den ersten Platz mit seinem Entwurf „book-shelf“. Die Grundidee für das bis zur Bibliothek ausbaubare, einzeln zu befestigende Bücherregal lautet, ein Buch gleichzeitig Buchstütze sein zu lassen. Wird das erste Buch in die im 15°-Winkel gefräste Nute gestellt, unterstützt es den Hang der daneben stehenden Bücher, sich stets zu einer Seite zu neigen. Wird der Stellwinkel horizontal oft genug wiederholt, ergibt sich ein optischer Reiz für das Regal, und Bücher können nie wieder verrutschen.
Zwei Japaner auf Platz 2
Die beiden zweiten Preise vergab die Jury nach Japan. Kazusa Nagashima vom Tokyo Designer Gakuin College entlieh den Namen des Entwurfs „Engawa“ der traditionellen japanischen Architektur, die so im besten Sinne des Wortes den Korridor bezeichnet. Entsprechend wurde der Entwurf als „hat and cap hanger“ ausgebildet und überzeugte durch seine dekorative Kunst, die Blumen, Licht, Himmel und Geborgenheit widerspiegelt. Masashi Mizobuchi von der Tama Art University in Tokio versah seinen Wettbewerbsbeitrag „The Toy“ mit didaktischen Zielen. Mit den vielseitig verwendbaren Möbelteilen können Kinder gleichermaßen Bücherregale oder Schränke gestalten wie Erwachsene das System zum fertigen Stauraum für Spielzeuge, Bücher und anderes zusammenfügen können.
Dritter Platz: Schweiz und Deutschland
Einer der dritten Preise ging an Rainer Saner von der Schreiner-Technikerschule in Zug für seinen Entwurf „autumn leaves“. In der Objekt-Erklärung heißt es dazu: „Das offene Regal autumn leaves kommuniziert sein Innenleben nach außen und überträgt seine Funktion auf seine Hülle.“ Und das funktioniert so: Ein hochwertiger schlauchgestrickter Stretch-Jersey ist an einem Ende zugenäht und hat am anderen einen feinen Reißverschluss. Der Textilschlauch wird über einen Aluminiumrohrrahmen gezogen und zugezippt. Danach wird, angefangen mit der vertikalen Platte, ein Teil des ineinander steckbaren Regalskeletts nach dem anderen in die umrahmte Stoffhülle geschoben. Das Textil nimmt doppelwandig die Form des Skeletts auf und überträgt sie nach außen, während der Aluminiumrahmen in die viertelrunden Aussparungen der Platten gleitet und sie arretiert. Durch die Spannung, welche das dehnbare Textil auf die Konstruktion ausübt, erhält das Regal seine Stabilität.
Markus Rother von der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen reichte ein ideenreiches Kleiderwandschrank-Konzept ein und errang ebenfalls den dritten Preis. Grundidee ist, den ursprünglichen Kleiderschrank in einen Ankleideraum zu verändern. Entworfen wurde ein Kleiderschrankzylinder, der aus drei mit Stoff bespannten Metallrohrrahmen besteht, von denen zwei nach außen geöffnet werden können und den Inhalt an Stangen und in Körben freigeben. Im offenen Zustand bildet der Schrank einen Raumteiler.
Platz 4: Österreich und Japan
Die Arbeitsgemeinschaft Asami Bauch und Thomas Hillisch vom Institut für Raumgestaltung in der TU Wien gewannen mit ihrem Entwurf „Office to go“ den vierten Platz. Das Konzept bietet mehrere Einsatzvarianten. Ausgehend vom minimierten Kompaktmodus lässt sich das Möbel zum Einzelarbeitsplatz, Konferenz- oder Essplatz bis hin zu einem Messestand transformieren. Als Paketlösung besteht „Office to go“ aus vier miteinander verbundenen Platten, sichert Mobilität durch Rollen, beinhaltet einen ausklappbaren Monitor sowie eine Ablagevorrichtung und demonstriert Multifunktionalität auf engstem Raum.
Shiho Kijima von der Osaka University of Arts errang mit seinem Entwurf „Move Shelf“ ebenfalls den vierten Platz. Das mit einer Reling versehene Regal versteht sich nicht mehr als fest montiertes Element, sondern eignet sich, ein neues Gefühl von Räumlichkeit zu vermitteln. In Deckenschienen beweglich angebracht, wird es in mehrfacher Anordnung in verschiedenen Höhen zur mobilen Skulptur veränderbarer Raumsituationen.
Platz 5: Deutschland und Japan
Ein Regal, das abgebaut und zusammengelegt in einer Zeichenrolle Platz findet, entwarf Holger Beisitzer von der Hochschule für Kunst und Design in Halle. „Hanging home“ heißt das Konzept, das aus einzelnen transparenten Kunststofftaschen besteht, die auf Aluminiumrohren aufgefädelt sind. Stahlseile ziehen sich durch die Ösen der Aluminiumrohre, die mit Inbusschrauben befestigt werden. Die das Regal tragenden Seile werden an die Decke gehängt. Die Idee brachte den fünften Platz.
Auf gleichem Rang platzierte die Jury auch Shingo Matsuo vom Tokyo Designer Gakuin College. Der Entwurf „Perch“ nimmt sich als Motiv die in der japanischen Architektur übliche Säule im Hausbau zum Vorbild. Aus insgesamt acht Aluminiumstangen geformt entstand ein Garde-robenständer, der am obersten Punkt den Hut, in der Mitte Kleider und Mäntel und im unteren Bereich Taschen aufnimmt. Als mobiles dekoratives Einrichtungsobjekt setzt „Perch“ seine eigenen Akzente.
Preise und Anerkennung für Griffdesign
Neben den Behältnismöbeln erstreckte sich der Wettbewerb auch auf Möbelknöpfe und -griffe. Für eine aus Furnierschichten geformte Griffschlaufe erhielt Roberto Jäger von der Meisterschule Ebern den ersten Preis. Auf den zweiten Platz setzte die Jury den Beitrag von Anna Czerniakiwicz von der Politechnika Biakystok Kiydzia Architektury, Polen, die einen ausgeformten Chromgriff entwarf. Auf Platz 2 kam auch die Arbeit von Yuko Kitao vom ICS College of Arts 1-5-6 Kakinokizaka, Meguro-Ku, Japan. Der Entwurf orientierte sich an der Form eines Blumenblattes. Den dritten Platz belegte Olga Zezyna von der Academy of fine art in Gdansk, Polen, mit ihrem Entwurf „Secret Cube“. Zwei Entwürfe aus China und Deutschland waren der Jury wichtig, um sie gemeinsam auf Platz 4 zu setzen. Zhoan Jing von der Nanjing Forestry University of China spielte in seinem Entwurf die Form der Ellipse durch. Andreas Hildebrandt von der Meisterschule Ebern überzeugte die Jury mit seinem Modell „Harlekin“, bei dem Naturborstenhaare als Griff das Verletzungsrisiko vermindern.
Über eine besondere Anerkennung durfte sich Martin Impler von der Fachakademie für Form und Raumgestaltung in Garmisch-Partenkirchen freuen. Mit seinem leuchtenden Griff, der eine Synthese aus Bügelgriff und Griffmuschel verkörpert, favorisiert der Entwurf einen innovativen, noch nicht serienreifen Werkstoff, der durch Anlegen einer Spannung zu leuchten beginnt.
Die Gesamthöhe der Preisgelder für die Kategorie Behältnismöbel betrug 10 000 Euro und für die Kategorie Möbelgriffe/-knöpfe 5000 Euro. Die Preisgelder wurden von Hettich-International an die Hochschulen ausgeschüttet.
Kreative Präsentation
Als Initiator des internationalen, studentischen Designwettbewerbs vermittelte Hettich-International den Besuchern der interzum 2003 interessante Impulse aus der weltweiten Nachwuchsgeneration. Für das globale Werben um kreative Ideen entstand für einen 40 Meter langen und zehn Meter tiefen Messestand in der Halle 13.1 ein repräsentatives und völlig eigenständiges Präsentationskonzept, das dem aufgrund seiner enorm großen Beteiligung wohl einzigartigen De-signwettbewerb einen hochwertigen Auftritt ermöglichte. o
Die Jury
Die international besetzte Jury bewertete in einer Marathon-Klausur die Vielzahl der eingereichten Arbeiten. Unter Vorsitz von Konrad Wohlhage (l.) vom Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik, Berlin, sahen sich die Juroren (von rechts) Maja Palczewska, Designerin bei Black Red White, Polen; Pipa Bradbury, Innenarchitektin, Australien; Luigi Mascheroni, Italien, und Heinz-Günter Hillecke, Designer bei Hülsta, Deutschland, vor eine nahezu unlösbare Aufgabe gestellt, um die Preisträger zu ermitteln.
Die Design-Qualität der Entwürfe demonstrierte nicht nur den hohen Ausbildungsstand der internationalen Universitäten, Hoch- und Fachschulen, sondern stellte die Jury bei der Festlegung auf die Preisträger vor eine große Herausforderung, die der Jury-Vorsitzende so auf den Punkt brachte: „Die Aufgabe klingt einfach, doch die Anforderungen lagen im Detail. Als Jury haben wir versucht, nicht das oberflächliche Design zu bewerten, sondern zu erkennen, wie sich die Teilnehmer in die Innovation eingebracht haben. Wenn wir entdeckt haben, dass jemand bis an seine Grenzen gegangen ist, kam sein Beitrag in die engere Wahl.“
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