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„Knackpunkte“ elemeniert

Mechanische Grundabsicherung beim Gebäudeschutz
„Knackpunkte“ elemeniert

Angesichts steigender Kriminalität und deutlich zunehmender Einbruchdelikte wächst in breiten Kreisen der Bevölkerung das Bedürfnis nach mehr Sicherheit. Dies gilt nicht nur für besonders gefährdete Branchen wie Juweliere, Antiquitätenhändler, Banken und sicherungsbedürftige Objekte, sondern auch zunehmend für den privaten Wohnungsbereich.

Solange es die Schloss-, Schließ- und Absicherungstechniken gibt, werden immer neue und anspruchsvollere Systeme zur Gebäudeabsicherung entwickelt. „Integration“ heißt das zeitgemäße Zauberwort, welches am Objekt den gemeinsamen Einsatz von mechanischer Schließtechnik, elektronischer Zutrittskontrolle, Videoüberwachung, Einbruch-, Brandmeldeanlage und Netzleittechnik ermöglicht.

Die Reihenfolge dieser Komponenten ist keineswegs zufällig, denn die mechanischen Grundabsicherungen bleiben – trotz aller Erfolgsmeldungen aus dem Elektronik-Bereich – die Substanz eines wirksamen Absicherungskonzeptes. Nach übereinstimmenden Aussagen von Branchenexperten sind elektronische Absicherungsmaßnahmen zwar grundsätzlich sinnvoll – dienen jedoch lediglich als Ergänzung und nicht als Ersatz für unterschiedlich konzipierte mechanische Sicherheitsmaßnahmen.
Priorität von geprüften Sicherheitstüren
Optimalen Schutz bieten in jedem Fall geprüfte Sicherheitstüren mit einbruchschützenden Eigenschaften, die am Markt in verschiedenen Widerstandsklassen angeboten werden.
Zur Zeit befindet sich die Klassifizierung im Zeichen künftig europaweit gültiger Normen in einer Übergangsphase. Doch was bedeuten nun einzelne Sicherheitsstufen bzw. Widerstandsklassen in der Praxis? Bislang unterschied die DIN 18103 die Widerstandsklassen „ET1“, „ET2“ und „ET3“. Wobei die VdS 2265 (VdS Schadenverhütung) „Einbruchhemmende Türen, Anforderungen und Prüfmethoden“, teilweise noch über die Anforderungen der DIN 18103 hinausgeht.
Die Klassifizierung nach DIN stuft Türen, die dem Angriff mit körperlicher Gewalt und einfachen Werkzeugen widerstehen, in die Klasse „ET1“ ein. Die Widerstandsklasse „ET2“ bezeichnet Türen, die dem Einsatz einfacher Hebelwerkzeuge standhalten, während Türen der Klasse „ET3“ dem Angriff von Profi-Einbrechern standhalten sollen, die der Tür mit Hebeln, Keilen und leichteren Schlaginstrumenten zu Leibe rücken. Den Einsatz elektrischer Werkzeuge schließt aber selbst diese bislang höchste Widerstandsklasse nicht ein.
Neben der bisherigen DIN 18103 gibt es jetzt die zukünftig europaweit greifende Klassifizierung „DIN EN V 1627“, die vier Widerstandsklassen umfasst. Die neue Europanorm liegt mit ihren Anforderungen in der untersten Stufe unterhalb derer der „ET1“, wodurch die neue Einstufung nach EN-Widerstandsklassen jeweils eine Ziffer höher liegt als bei der alten ET-Norm. (Siehe auch den Bericht: „Wo sind die Haken?“ auf Seite 134 und 135)
Konstruktionseigenschaften der Sicherheitstür
Wenn es um die Einbruchsicherheit geht, sollte der Abnehmer zuerst auf eine solide Grundkonstruktion mit entsprechend stabilen Profilen, Verstärkungen an kritischen Stellen, wie Eckverbindungen und Montagepunkten der Bänder und Schlossposition, achten. Natürlich entscheidet auch die Stabilität der Bänder erheblich über die Sicherheit eines Türelementes. Sie sollten zudem verstellbar sein, um eine perfekte Rundum-Abdichtung zu gewährleisten und möglichst keinen Angriffspunkt für Gewaltanwendung zu bieten. Zusätzliche Sicherheit bieten in den Blendrahmen/Zargen eingreifende Hinterhaken. Sie sichern die Tür auf der Bandseite gegen Aushebelversuche.
Priorität des Schlosses
Ein sehr wichtiger Punkt ist auf jeden Fall das Schloss. Sein Aufbau, seine Ausstattung sowie seine Verriegelungseigenschaften entscheiden maßgeblich über den Einbruchschutz. Es gibt einfache Schlösser, bei denen nur der Schließriegel verriegelt und solche, die Falle und Riegel beim Abschließen sperren. Doch es gibt auch Ausführungen, bei denen zusätzlich ein oder auch mehrere Schwenkriegel in die Zarge einrasten und so Aufbruchversuche ober- oder unterhalb des Schlosses verhindern sollen.
Moderne Schwenkriegel-Sicherheitsschlösser sorgen mit einer einzigen Schlüsselumdrehung gleich für eine mehrfache Verriegelung. Beim Abschließen schwenkt ein solider Stahlriegel in ein stabiles, exakt justierbares Schließblech aus Edelstahl ein. Dieser Riegel besitzt an seiner Unterseite eine Ausnehmung, die hinter das Schließblech greift und so ein Auseinanderdrücken von Flügel und Blendrahmen verhindert. Gleichzeitig fährt oberhalb des Schwenkriegels ein starker Sicherheits-Stahlbolzen in das Schließblech ein. Er schafft einen zweiten Verriegelungspunkt und schützt zugleich gegen das Aushebeln der Tür. Mit einer Vierfach-Verriegelung auf der Schlossseite (abschließbare Falle und Riegel sowie zwei Schwenkriegel) in Kombination mit fünf auf der Bandseite in die Zarge greifenden Sicherungsbolzen wird so eine potente Neunfach-Verriegelung des Türelements erreicht. Ein kritischer Angriffspunkt ist und bleibt der Zylinder. Er sollte durch ein verstärktes Schild oder eine Rosette gegen Abbrechen oder Ziehen geschützt sein. Gegen das Risiko des Aufbohrens schützen spezielle Zylinderausführungen, in denen kleine gehärtete Stahl kugeln den eindringenden Bohrer festkeilen und brechen lassen.
Absicherung der Außenabschlüsse
Nachdem immer noch das Gros der Einbrecher sich durch mangelhaft gesicherte oder zuwenig standfeste Türen Zutritt verschafft, kommt der Sicherung von Außeneingängen, sowie von Nebentüren wachsende Bedeutung zu. Für diese Aufgabe werden differenzierte Lösungen offeriert. Sie reichen von der Sicherheitstür, die auch mit einbruchhemmender Verglasung ausgestattet sein darf, und der gleichzeitig feuerhemmenden Tür, die beide der Widerstandsklasse ET1 angehören müssen, über zweiflügelige Türen, die zur Widerstandsklasse ET2 zählen sollen, bis zu solchen mit der Schutzfunktion gemäß ET3. In einer beschusshemmenden Ausführung gibt es diese auch mit Schutz gegen Faustfeuerwaffen (Beschussklasse 3).
Komplettiert wird dieses Angebot einbruchhemmender Sicherheitstüren durch die allein im Innenbereich einzusetzenden Ausführungen. Sie sind zugleich feuerhemmend und können bei entsprechender Ausstattung auch rauchdicht und schalldämmend ausgelegt sein. Dort, wo Wohnlichkeit – zum Beispiel bei Wohnungseingangstüren – im Vordergrund steht, ist möglicherweise eher eine spezielle Holz-Sicherheitstür gefragt. Hier ist eine solide Türblatt-Konstruktion, stabile Zargen, gegen Aushebeln schützende Hinterhaken, dreiteilige Bänder und eine dem Schutzanspruch entsprechende Schloss und Beschlagausstattung erforderlich. Mit einem umfangreichen Zurüstprogramm von der Verglasung über das Oberlicht und den Spion bis zu Anti-Panik-Schlössern, Öffnungsmeldern und Verschlusskontrollen lassen sich solche Spezialtüren individuell anpassen.
Für jeden Einsatz die richtige Tür
Die Anforderungen an Türen für Wohnungsabschlüsse sind andere, als an Türen in sicherungsbedürftigen Bereichen von Industrie, Büro, Verwaltung usw. Reicht für Wohnungsabschlüsse neben der nach den Landesbauordnungen gesetzlich vorgeschriebenen Schalldämmung meist die Einbruchschutzklasse ET1 aus, so wird in den gewerblichen Einsatzbereichen oft die Einbruchschutzklasse ET2 gefordert. Daneben wird je nach Einsatzart Durchschusshemmung (Kassen, Personenschutz), Brandschutz (besonders im EDV-Bereich) und zusätzlich erhöhter Schallschutz vorgeschrieben.
Um diese Anforderungen gezielt abzudecken, werden Sicherheitstüren mit Mehrheitsfunktionen wie aus einem Baukasten angeboten. Verwender, Planer und Fachhandwerker können, ausgehend von den Grundtypen, spezifisch für ihr Bauobjekt die Türen nach dem jeweiligen Anspruch produzieren lassen. Neben der freien Wahl technischer Ausstattungen kann ein großes Spektrum gestalterischer Komponenten (Holz, Lack und Kunstoff, um nur einige zu nennen) von den Handwerksbetrieben angeboten werden.
Die Möglichkeit integrierter Gestaltung bieten die Hersteller dadurch, dass alle glatten Türen, Designtüren und auch die Stiltüren als einbruchhemmende Sicherheitstüren mit Zusatzfunktionen erhältlich sind.
Im eleganten Gewand
Wer an einbruchhemmende Türen denkt, denkt meist an schwere Konstruktionen aus Stahl, die an Tresortüren erinnern. Möglicherweise sagt man dann schweren Herzens zugunsten der Sicherheit seinen Vorstellungen von einem elegant gestylten Ambiente der geplanten Verwaltung oder Praxis, dem Nobel-Look des Schmuckgeschäftes oder dem Wunsch nach einheitlich gestalteten Türen in seinem Wohnhaus Lebewohl.
Zu solcher Resignation gibt es aber in Wirklichkeit keinen Anlass, denn Sicherheitstüren können sich durchaus in einem eleganten Holzgewand präsentieren, wie es das breite Angebot am Markt unter Beweis stellt. In mehr als drei Jahrzehnten haben Hersteller eine umfassende Palette hölzerner Brandschutzabschlüsse entwickelt, die von ein- und zweiflügeligen T 30-Türen bis zu T90-1 und T90-2 Ausführungen reicht und auch die Festelemente F 30 und F 90 umfasst.
Abgesehen von entsprechend stabilen Beschlägen und massiven Bändern unterscheiden sich die einbruchhemmenden Holztüren äußerlich nicht von hochwertigen Innentüren und Feuerschutztüren. Auf diese Weise wird es ermöglicht, eine rundum stimmige Gestaltung von Privathäusern, Ladengeschäften, Büros, Praxen und großen Objektbauten zu erzielen.
Sicherheits-Elektronik für Türen
Will man als Bauherr oder Planer eines Objektes sowohl die Sicherheit für Menschenleben als auch den höchstmöglichen Schutzvon Sachwerten unter einen Hut bringen, kommt man an der elektronischen Türabsicherung nicht vorbei. So zum Beispiel die verschiedenen Elektro-Türöffner, die für den Nutzer ein Höchstmaß an Sicherheit und Komfort bieten. Dies gilt sowohl für das konventionelle Prinzip des Türöffners zur Türsicherung, aber auch für die komplett gesteuerten Türverriegelungs- und Türcode-Anlagen. Die Öffner gibt es für die unterschiedlichsten Schlösser und Türarten, so dass auch komplizierte Einbau-Situationen realisiert werden können.
Ein anderer Bereich berührt die Sicherheits-Technik für Ausgänge und Türen in Rettungswegen. Auch hier bieten die Hersteller eine breite Produktenpalette an. Die sogenannten Fluchttür-Steuerungs-Systeme gewährleisten eine effektive Verriegelung der Türen in Verbindung mit einer hohen Sicherheit der Rettungswege im Notfall. Allerdings sind diese nur zulässig, wenn sie nach dem Mustererlass „Bauaufsichtliche Anforderungen an elektrische Verriegelungen von Türen in Rettungswegen“ vom Verband der Schadenversicherer (VdS) oder vom staatlichen Materialprüfungsamt NRW (MPA) geprüft sind.
Für die Zutrittskontrolle sind Türcode-Anlagen mit Eingabe-Tastatur oder auch Anlagen mit Ausweisleser und Codeschloss-Aufsatz erhältlich. Diese Systeme sind überwiegend zum Einsatz in Labors, EDV- und Versuchsräumen o. ä. geeignet, die nur von berechtigten Personen betreten werden dürfen. Die Anlagen schalten zuverlässig elektronische Einrichtungen frei, steuern Aufzüge oder auch Türantriebe. Je nach Anforderung liefern die Hersteller das passende Zutrittskontrollsystem.
Der Brandschutz
Dem Brandschutz kommt heute eine immer größere Bedeutung zu. Es sind nicht nur die Brände allein, sondern vor allem die Folgekosten, die vielfach für empfindliche Einbußen verursachen. Vorsorge wird deshalb immer wichtiger. Speziell für die Prävention wurden deshalb von Herstellern Feststell-Anlagen für Feuerschutzabschlüsse entwickelt, die stets den neuesten Anforderungen der Technik sowie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Werden von einem Planer hohe Anforderungen an die Absicherung eines Objekts gestellt, können marktübliche Motorriegel zum Einsatz kommen. Dies besonders dort, wo gleichzeitig Sicherheit in Kombination mit Fernüberwachung gefordert ist. Die mit Motorriegeln ausgestatteten Türen können individuell geschaltet oder in Verbindung, beispielsweise mit einem Zeitschalter, einer Türcode-Anlage sowie der Zutrittskontrolle gesteuert werden. Die Systeme der Hersteller haben aufeinander abgestimmt zu sein und sollen nach der Installation zu einer Erhöhung der Sicherheit und des Komforts beitragen.
Das Sicherheitsfenster
Bei Fenstern ohne zusätzliche Schutzfunktion ist es problemlos möglich, durch Aufhebelung oder durch Einschlagen der Scheibe in das Objekt einzudringen. Die früher häufig praktizierte Methode des Einschlagens wird mehr und mehr vom Aufhebeln abgelöst. Deshalb reicht ein abschließbarer Fenstergriff allein nicht mehr aus.
Insbesondere Hausbesitzer müssen daher eine Reihe von Punkten für ihre Sicherheit bedenken. Es gibt eine Vielzahl von Nachrüstprodukten, die das Fenster gegen Einbruchsversuche schützt, zumindest aber wesentlich erschwert.
Optimal sind, je nach Größe der Fenster, fünf Sicherungspunkte. Sind drei Sicherungspunkte abgesichert, halten sie in der Regel Gelegenheitstäter von ihrer Tat ab. Es lohnt sich also, die Fenster nachträglich zu sichern. Mittlerweile genügen die Nachrüstprodukte auch ästhetischen Ansprüchen und lassen sich leicht bedienen, so dass ein „Vergessen“ nahezu unmöglich ist. Gilt es höhere Werte zu schützen, sollte über Fenster mit verstärktem Glas nachgedacht werden. Der Einbau von Rollläden trägt ebenfalls zu Ihrer Sicherheit bei, wenn zumindest im oberen Bereich eine Sperre eingebaut ist, die das Aufschieben von unten verhindern. Eine schöne und dennoch wirkungsvolle Alternative zum Rollladen ist der Klappladen. Er darf sich nur nicht von außen aushängen lassen.
Erwin Müller, Essen
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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