Die deutsche Möbelindustrie bleibt von der Rezession nicht verschont. Mit 7,6 Mrd. Euro lag der Umsatz der Möbelindustrie im ersten Halbjahr 2009 um 13,8 Prozent oder 1,2 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert, wobei sich das Auslandsgeschäft (-16,9 Prozent) noch schlechter entwickelte als das Inland (-12,6 Prozent). Trotz dieses starken Rückgangs reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten nur um –2,6 Prozent. Auch von einem Firmensterben in der Möbelindustrie kann offenbar keine Rede sein: Die Zahl der Betriebe ging nur um 5 (0,9 Prozent) auf 553 zurück.
Ob die Talsohle bereits erreicht ist, vermochte Elmar Duffner, Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, auf der Jahres-Wirtschaftspressekonferenz Ende August in Köln nicht zu prognostizieren. Duffner äußerte sich in diesem Zusammenhang jedoch kritisch gegenüber der staatlichen Unterstützung einiger Branchen. „Um es klar zu sagen: Wir fordern keine Subventionen für uns Möbelhersteller – aber die Gleichbehandlung aller Branchen.“ Zudem sei schnelle Abhilfe in Bezug auf die Schwierigkeiten im Bereich der Warenkreditversicherungen gefordert. Im Ausland würden ganze Märkte von den privaten Anbietern nicht mehr versichert und im Inland stiegen die Prämien drastisch. Hier seien schnelle Maßnahmen der verantwortlichen Politiker gefragt.
Für die gesamte Holz- und Möbelindustrie rechnen HDH und VDM mit einem Umsatz-Minus zwischen 12 und 13 Prozent. Bei der Möbelindustrie hofft man auf positive Impulse aus dem Ausland und auf ein im Vergleich zum ersten Halbjahr stabiles Inlandsgeschäft. „Damit dürfte sich der Umsatzrückgang der Möbelindustrie im gesamten Jahr 2009 auf etwa minus 10 Prozent belaufen“, sagt Duffner.
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