Man nehme 50 000 Euro und richte damit einen 130 qm großen Neubau bezugsfertig ein. Ein ganz besonderes Projekt fand Anfang des Jahres 2004 seinen gelungenen Abschluss: Studenten der Möbelfachschule Köln erhielten die anspruchsvolle Aufgabe, ein Musterhaus in Düsseldorf-Ratingen komplett einzurichten – modern, offen transparent, klassisch mit mediterranem Hauch. Möbel, Beleuchtung, Deko – alles inklusive. Alles sollte so aussehen, als hätten die Bewohner die Räume gerade eben erst für kurze Zeit verlassen.
Im Rahmen des Studiums zum staatlich geprüften Betriebswirt Fachrichtung Möbelhandel unterbreitete Klassenlehrer Karl Franz seinem ersten Semester Anfang des Jahres 2003 einen Vorschlag. Er hatte per Zufall den Tipp eines Immobilienmaklers erhalten, dass die Firma Interboden aus Düsseldorf-Ratingen, eine Musterwohnung eingerichtet haben möchte. In Düsseldorf-Ratingen entstehen auf einem riesigen Areal 63 Reihenhäuser und acht Stadtvillen auf gehobenem Niveau.
Die ganze Klasse, immerhin 27 Studenten, sagten spontan zu und Karl Franz organisierte ein Treffen. Beim ersten Treffen mit der Firma Interboden wurden die Vorgaben fest gelegt, die einzuhalten waren: Die Musterwohnung sollte modern, offen transparent, klassisch mit mediterranem Hauch eingerichtet werden. Ein bestimmtes Budget sollte nicht überschritten werden. Alles sollte so wirken, als würde dort eine 3-köpfige Familie, die beruflich erfolgreich ist, wohnen … und die Eigner gerade eben aus dem Haus gegangen seien.
Vielerlei Fragen mussten sogleich bewältigt werden. Die Studenten erzählen: „Die erste Frage lautete: Wer ist für was zuständig? Da wir alle aus verschiedenen Berufssparten kommen (Verkäufer, Schreiner, Bankkaufleute, etc.) und verschiedene Vorkenntnisse haben, war es nach kurzem Überlegen relativ schnell entschieden. Wir teilten uns in drei Gruppen: für jede Etage eine Gruppe. Somit konnte jeder seine Erfahrungen und Vorkenntnisse gezielt in das Projekt einbringen.
Die zweite Frage lautete: Welche Hersteller kommen uns mit Ihren Produkten preislich entgegen, so dass unser Budget nicht gesprengt wird? Und last, but not least: Wie bekommen wir es hin, dass die drei Etagen farblich und vom Design her zusammen passen, wenn jede Gruppe getrennt für sich sucht und arbeitet?
Das Projekt sollte zudem mit kurzen Berichten in Tageszeitungen und Möbelzeitschriften vorgestellt werden. Auch für diesen Bereich der Öffentlichkeitsarbeit fanden sich acht Interessenten.
Bei der ersten Präsentation am 30. Oktober 2003 zeigte sich die Firma Interboden beeindruckt von der Zusammenstellung der Farben und Möbel. Dann ging es an die Umsetzung im Maßstab 1:1. Neben den gestalterischen Elementen galt es, auch etliche organisatorische Aufgaben zu bewältigen – alles zeit- und arbeitsintensiv: Hersteller kontaktieren, Verhandlungen führen und die Einrichtungsfortschritte mit allen Beteiligten des Projektes abzustimmen. Es galt zu entscheiden, welche Bodenmaterialien eingesetzt werden, welche Farbe die Wände haben sollten und wie die Räume beleuchtet werden sollten. Ein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang den Möbelherstellern, die fast alle spontan ihre Hilfe und Unterstützung zusagten. Eine weitere zeitaufwändige Aufgabe war die Raumdekoration. Denn das ist das I-Tüpfelchen, um die Räume lebendig zu gestalten und dem Besucher ein angenehmes, vertrautes Gefühl zu vermitteln.“
Die Fachschule des Möbelhandels
Absolventen der Fachschule des Möbelhandels gehören zu den begehrtesten Nachwuchskräften im Möbelhandel, -industrie und Verbänden. Auch „Quereinsteiger“ in die Einrichtungsbranche haben hier die Möglichkeit, eine neue Karriere zu starten. Seit über 40 Jahren in Köln ansässig, qualifiziert die „Möfa“ Jahr für Jahr etwa 200 Absolventen in den Studiengängen:
Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in (Fachrichtung Möbelhandel): Durch eine optimale Kombination aus betriebswirtschaftlichen, warenspezifischen und gestalterischen Studieninhalten mit praxisbezogener Ausrichtung vermittelt das Studium die erforderliche Qualifikation, die als selbstständiger Unternehmer oder in einer leitenden Stellung im Möbelhandel benötigt wird.
Staatlich geprüfte/r Einrichtungsfachberater/in oder Staatlich geprüfte/r Einrichtungsfachberater/in (Schwerpunkt Kücheneinrichtungen): Die Studierenden erhalten eine praxisbezogene Ausbildung, die warenkundliche, gestalterische und verkaufsbezogene Studieninhalte kombiniert. Die Abschlussprüfung umfasst die Ausbilderqualifikation.
Fachschule des Möbelhandels
50931 Köln (Lindenthal)
Tel 0221 94013-0
Fax 0221 94013-27
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