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Leichtbau-Potenziale aufgedeckt

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Leichtbau-Potenziale aufgedeckt

Leichtbau-Potenziale aufgedeckt
Dr. Hannes Frank, Aufsichtsrat des Klebstoffherstellers Jowat AG, ist einer der engagierten Förderer der Leichtbau-Offensive
Gelungene Auftaktveranstaltung der „Leichtbauoffensive OWL“: 26 nationale und internationale Experten der unterschiedlichsten Fachgebiete präsentierten in einem strammen Vortragsprogramm die neuesten Entwicklungen und bereits umgesetzte Konzepte aus Forschung und Praxis. Dabei wurde u. a. das enorme Zukunftspotenzial der Leichtbautechnologie deutlich. Genau dieses wollen die Initiatoren der Offensive zum Vorteil des Möbelbaus nachhaltig entfalten.

Über 260 interessierte Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Medien trafen sich auf Einladung der „Leichtbauoffensive OWL“ am 10. und 11. Juni zum ersten internationalen Möbelleichtbau-Symposium in Lemgo. Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben eröffnete die Veranstaltung mit einer engagierten Rede im Audimax der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

„Sich für Leichtbau zu engagieren bedeutet, Zukunftspotenziale nutzbar machen – nicht nur im industriellen Möbelbau“, so lautet das Credo von Projektleiter Prof. Martin Stosch und seinem Team. Das im Frühjahr gestartete Förderprojekt „Leichtbauoffensive OWL“ widmet sich fachübergreifend der Entwicklung und Förderung von intelligenten Leichtbaulösungen im Möbelbau.
Ziel ist es, ein starkes Kooperations-Netzwerk zwischen Industrie und Forschung aufzubauen, die Idee der Leichtbaukonstruktion in der Praxis erfolgreich weiter zu entwickeln und einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung für die heimische Möbelindustrie zu erreichen – auch über die Grenzen von Ostwestfalen-Lippe hinaus.
Geballte Leichtbaukompetenz im Möbelcluster
Leichtbau bietet bekanntlich entscheidende Vorteile: Die Rohstoff- und Logistikkosten sinken, während die Energieeffizienz in der Produktion steigt. Dies wird in Fernost und anderen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt schon lange praktisch umgesetzt. Dass die Leichtbauidee nun auch in der deutschen Möbel- und Möbelzulieferindustrie auf wachsendes Interesse stößt, beweist die deutlich zunehmende Kooperationsbereitschaft der Unternehmen.
Die Interessengemeinschaft Leichtbau e.V., Lemgo/Herford (igeL), zählt derzeit bereits mehr als 80 Mitgliedsunternehmen. Stosch: „Wir arbeiten daran, dass sich noch mehr Möbelhersteller aktiv am Leichtbau-Netzwerk beteiligen. Bereits jetzt engagieren sich einige harte Wettbewerber gemeinsam und überregional. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass alle zusammen arbeiten müssen, um auch in Zukunft erfolgreich im Geschäft zu bleiben und nicht von der internationalen Entwicklung abgehängt zu werden.“
Ergänzend dazu Wirtschaftsministerin Christa Thoben: „Der Leichtbau ist ein vielversprechender Ansatz in der Industrie, auch der Möbelindustrie, um den globalen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, Ressourcen zu schonen und Märkte von morgen zu gewinnen.“
Prof. Tilmann Fischer, der Präsident der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, sieht in dem Symposium „ein gelungenes Beispiel des Technologietransfers in der Region“. Fischer: „Unsere Lehrenden zeigen, dass Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam Ziele definieren und umsetzen können.“
Möbelbranche nur im Netzwerk stark
Dr. Lucas Heumann, Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V. (igeL), unterstreicht vor dem Hintergrund der Globalisierung die besondere Bedeutung von effizienten Netzwerken für die Möbelindustrie: „In den kommenden Jahren wird die Innovationsfähigkeit über die Überlebensfähigkeit der Branche entscheiden. Dies ist nur im Netzwerk zwischen Hochschule und Industrie zu leisten. Gerade die kleinen und mittelständischen Möbelunternehmen können von den Hochschulen als kompetente Partner profitieren.“ Um den Leichtbau serienfähig zu machen, sei die Industrie nun dringend auf ein System der Kategorisierung und Normung angewiesen. „Unser Ziel ist es, dass Leichtbauelemente ohne großen bürokratischen Aufwand eingesetzt werden können“, so Heumann. „Die deutsche Wirtschaft muss in diesem Feld die Führungsrolle übernehmen. Wer hier der Erste ist, bestimmt die Richtung im globalen Wettbewerb. Daher ist Normungsarbeit ein zentraler Projektbaustein der Leichtbauoffensive OWL.“
Förderung des Projekts Leichtbauoffensive OWL
„Die Betriebe müssen sich für die Entwicklungen im Möbelsektor nachhaltig fit machen. Hier gibt es noch viel Strukturarbeit zu leisten“, betont Torben Hellmann, Projektleiter der Leichtbauoffensive OWL. „Der schrittweise Umbruch von der konventionellen, eher ‚handwerklich’ geprägten Möbelkonstruktion zum Ingenieur-Möbelbau mit Leichtbaukonstruktion, neuen Werkstoffen und technischen Prozessen zeigt überdeutlich den steigenden Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern in allen Branchenteilen.“
Wirtschaftsministerin Christa Thoben: „Wir fördern das Projekt ‚Leichtbauoffensive OWL’ mit Landes- und EU-Mitteln in Höhe von rund 632 000 Euro. Damit stärken wir die Zusammenarbeit von Hochschule und Möbelindustrie sowie den Möbelcluster in Ostwestfalen-Lippe.“ Das restliche Drittel der Projektmittel stammt von Innovationsträgern der Branche selbst.
Dr. Hannes Frank, Aufsichtsrat der Jowat AG Detmold und igeL-Vorstandsmitglied, sieht in diesen Mitteln eine effektive „Anschubfinanzierung“, um die deutschen Möbelhersteller für die Zukunftstechnologie Leichtbau zu begeistern.
Hanfbike und Hightech- Origami
An den beiden Veranstaltungstagen wurden insgesamt 26 hochkarätige Fachvorträge präsentiert: Von leichten Werkstoffen über die Verarbeitungstechnik bis zum Design reichten die Berichte und Ausblicke der Referenten aus Forschung und Industriepraxis. Das Symposium bot ebenso Raum zur Inspiration und zum Ideenaustausch. So konnten sich die Teilnehmer von Leichtbaulösungen benachbarter Branchen und Technologiefelder fernab des Möbelbaus inspirieren lassen. Von der Hochbaukonstruktion über die Luftfahrt bis zum Caravan- oder Yachtbau war der thematische Bogen gespannt.
Ob naturfaserverstärkte Konstruktionen wie das „Hanfbike“ oder hoch belastbare, frei formbare Faltkern-Technologien als „Hightech-Origami“ für den Flugzeugbau – nationale und internationale Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft gaben in Impulsvorträgen spannende Einblicke in ihre Ideen, Konzepte und bereits realisierte Anwendungen. Ergänzt wurde das Fachprogramm durch eine begleitende Fachausstellung mit 20 teilnehmenden Unternehmen.
Fortsetzung im Mai 2012
Nach dem ersten Möbelleichtbau-Symposium zieht Projektleiter Martin Stosch eine positive Bilanz: „Wir haben viel Lob von den Teilnehmern erhalten. Die kreative Stimmung an den beiden Tagen ermutigt uns, dass der Leichtbau-Funke innerhalb der Möbelbranche weiter überspringt. Gemeinsam können wir viel bewegen!“
Eine größere Beteiligung aus den Verarbeiterkreisen hätte er sich schon gewünscht: Nur rund 30 der 260 Teilnehmer kamen aus dem Möbel- und Innenausbau. Stark vertreten waren die Zulieferindustrie (95) sowie Hochschule und Wissenschaft (85).
In zwei Jahren kann sich die Branche im Rahmen eines weiteren Symposiums über die Fortschritte informieren. Schon im Herbst geht es mit der „Leichtbauoffensive OWL on Tour“ weiter:
Dann gibt die Hunger Möbelproduktions GmbH in Bünde/NRW einen Einblick in ihre Leichtbaufertigung. ■
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