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Liebe zum Detail

„Möbel & Raum“ aus Michelstadt plant und realisiert Ladengeschäfte für Augenoptik und Schmuck
Liebe zum Detail

Was haben Augenoptiker, Juweliere und Schreiner gemeinsam? Die Liebe zum Detail. Andrea Fritz plant Optik- und Schmuckgeschäfte und realisiert sie gemeinsam mit Thomas Reeg und den Mitarbeitern von „Möbel & Raum“. Wenn ihre Kunden aktiv an der Planung beteiligt sind, entstehen die besten Objekte, sagt sie.

„Ein bisschen mulmig war uns schon, als wir das erste Mal mit unserem Stand auf der Inhorgenta, der Internationalen Fachmesse für Uhren, Schmuck, Edelsteine und Perlen in München, standen“, das gibt Andrea Fritz unumwunden zu. Waren drei Referenzen ausreichend? Denn drei Schmuckläden hatte die Planerin schon gestaltet und zusammen mit ihrer Werkstatt umgesetzt. Für den Laden, den sie als erstes realisiert hatten, hatte das Unternehmen „Möbel und Raum“ zwar immerhin auch einen Preis bekommen, dennoch war die Sorge groß, dass die Kunden ein Mehr an Erfahrung verlangten. Die Sorgen waren unnötig. Niemand fragte nach. Der erste Auftritt wirkte überzeugend und professionell; das bewiesen auch die Aufträge, die anschließend hinein kamen.

Begonnen hatte alles, als „Möbel & Raum“ einen Messestand für ein Unternehmen plante, das sich mit Deko-Artikeln für Schmuckgeschäfte auf der Inhorgenta präsentierte. Da dachten sich die „Möb’s“ – wie sich das Team intern nennt: „Warum nicht auch wir?“ Und im nächsten Jahr, das war 1996, standen sie selber mit einem kleinen Stand von 4 x 5 Meter auf der Fachmesse. Die Größe sei ausreichend, um Kompetenz deutlich zu machen und mit zwei Beratern die Messebesucher konsequent zu betreuen, sagt Andrea Fritz.
Das Angebot richtet sich an Ladenbesitzer mit Designanspruch, die sich mit ihrem Unternehmensauftritt abgrenzen wollen. Da darf es nichts von der Stange sein. Andrea Fritz wünscht sich folglich auch Kunden, die mitdenken. „Wichtig ist, dass ich den planerischen Weg gemeinsam mit meinem Kunden gehen kann. An einer optimalen Planung hat der Kunde immer aktiv mitgearbeitet. Er muss wissen, was er bekommt.“
Zwischenzeitlich hat „Möbel & Raum“ auch die Optiker als Zielgruppe entdeckt und präsentiert sein Angebot seit vier Jahren auch auf der „Opti“, der Internationalen Fachmesse für Augenoptik in München.
Ob bei der Gestaltung von Optik- und Schmuckgeschäften spezielles Know-how vonnöten sei? „Na ja, ein Hexenwerk ist es nicht, aber es muss natürlich gelingen, die Produkte zur Geltung zu bringen. Lichtplanung ist dabei das A und O.“ In Schmuckgeschäften bedarf es zudem beispielsweise geschützter, intimer Beratungsplätze und der Trennung von Gold- und Silberschmuck. Andrea Fritz liebt flexible Elemente. Ob Trennwände, Beratungsplätze oder Container – bei ihr ist alles verschiebbar. Allerdings nur in vorgegebenen Bahnen: Die Elemente laufen in Schienen, die in Boden, Decke oder auch an der Wand eingebracht sind.
Patentiert hat sie ihr System nicht. „Der Zeitgeist verlangt immer nach neuen Ideen. Wir müssen uns weiter entwickeln.“ Folglich wurde der Messestand aus dem letzten Jahr verkauft. Ein Optiker aus Luxemburg nahm ihn gern. Gerade baut „Möbel & Raum“ an einem neuen Auftritt für die beiden diesjährigen Messeauftritte.
Jemand für die Planung
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1983 von drei Schreinern in Michelstadt. Andrea Fritz war dabei. Das Geschäft lief gut, jedoch kristallisierte sich bald heraus, dass sie ohne planerische Kompetenz immer nur Ausführende sein würden. Die Kunden kamen meist mit fertigen Plänen, dann ging es nur noch um den Preis und die Umsetzung. Deshalb waren sich die jungen Unternehmer einig: „Da muss jemand die Planung in die Hand nehmen.“ Andrea Fritz nahm die Herausforderung an und studierte Innenarchitektur an der Fachhochschule in Darmstadt – anfangs etwas widerwillig, doch im Laufe der Zeit gewann sie zunehmend Interesse und Spaß am Studium. Heute ist sie überzeugt: „Es war der richtige Weg.“
Der Name „Möbel & Raum“ hat sich inzwischen über das regionale Umfeld hinaus etabliert. „Wir führen diesen Namen von Anfang an und er klingt auch heute noch zeitgemäß“, freut sich Andrea Fritz. Das Unternehmen beschäftigt 12 Mitarbeiter und einige Externe. Obwohl nach wie vor rein rechtlich ein einziges Unternehmen, sind Planungsbüro und Werkstatt sowohl räumlich als auch organisatorisch getrennt: Andrea Fritz leitet das Planungsbüro, Thomas Reeg ist mit der Werkstatt- und Montageleitung betraut. Beide sind Geschäftsführer der GmbH und sehr zufrieden mit der Aufteilung.
Thomas Reeg hatte 1994 begonnen als angestellter Meister bei Möbel & Raum zu arbeiten. Als im gleichen Jahr überraschend einer der Unternehmensgründer und Geschäftsführer starb, war er plötzlich in der Verantwortung. Andrea Fritz: „Thomas Reeg hat sich sehr engagiert und sich eingebracht, als ob es sein eigenes wäre.“ Für den Schreinermeister war es schon damals erklärtes Ziel, sich später selbstständig zu machen. Dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht erwartet.
Ladenbüro in der Altstadt
Das Büro liegt im Rosengässchen mitten in der malerischen Altstadt von Michelstadt. Es ist gleichzeitig Büro und Ladengeschäft. „Laufkundschaft“ im eigentlichen Sinne bringt es zwar nicht, dennoch hat die Niederlassung das Unternehmen bekannt gemacht. Interessenten haben so seit 1998 eine definierte Anlaufstelle. Das Geschäft wirkt einladend mit seinen großen Fensterflächen, die den Blick ins Innere nicht verwehren.
Auch Handelsware gehört zum Angebot von „Möbel & Raum“. „Spezielle Anbieter, die – wie wir – einen zeitgemäßen Anspruch haben, ergänzen unser Produktspektrum. Mit Handelsware gibt es immer die Möglichkeit zu verdienen.“ Lichtplanung und Raumausstattung sind zudem Teile der planerischen Tätigkeit.
Zwar sorgt das Objektgeschäft zum Teil für die Auslastung der Werkstatt, dennoch trägt auch die Privatkundschaft als ein nicht zu vernachlässigender Faktor zum Umsatz bei. „Ich möchte nicht hochspezialisiert sein,“ sagt Andrea Fritz. „Ich betreue genauso gerne kleinere Umbauten von Privatleuten. Wenn ein Kunde zu uns kommt, will er meist definitiv etwas von uns und fragt nicht zusätzlich bei anderen Schreinereien an.“
Für das Objektgeschäft ist sie deutschlandweit zwischenzeitlich auch viel auf Reisen. Im Büro geht ihr bei Planung und Arbeitsvorbereitung eine Mitarbeiterin zur Hand.
Das Unternehmen ist Mitglied der Kooperation „Creative Partner“. Den regelmäßigen Austausch mit anderen Unternehmern, die Kontakte und das Know-how möchten Andrea Fritz und Thomas Reeg nicht missen. Sie fahren zu jedem Treffen. „Das erweitert den Horizont. Außerdem sind inzwischen Freundschaften entstanden.“
Die „Möb’s“ auf dem Laster
Jedes Jahr zwei Messebesuche, diverse Produktbroschüren, das Ladenbüro, die „Möb’s“ auf dem Firmenlaster … ein Mehr an Marketingmaßnahmen ist für das kleine Unternehmen kaum machbar. Aber die eine oder andere Veranstaltung mit einer Täschnerin, einem Goldschmied oder einem Maler wird dennoch zusätzlich organisiert. Und bei den Weihnachtspräsenten lassen sich die kreativen Unternehmer Jahr für Jahr etwas Neues einfallen: Schuhlöffel, Parkscheibe, Eiskratzer, Brillenputztuch … immer gestaltet im Corporate Design und immer mit einem Bild von allen „Möb’s“. ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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