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Man muß einfach weiter denken

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Man muß einfach weiter denken

Im Kurzinterview: Klaus E. Körner, Geschäftsführer der Gehr Fensterfertigung + Türenbau, Oschatz-Gaunitz

?Herr Körner, das Haus Gehr hat einen guten Ruf im Innenausbau von Schiffen und in der Möbelfertigung. Seit 1991 gibt es nun die Fenster- und Türenfertigung in Gaunitz. Wie kam es zu diesem „Ableger“?

Körner: Der Bedarf an neuen Fenstern in Ostdeutschland war und ist nach wie vor groß. Aus dieser Situation ergab sich die Entscheidung der Geschäftsleitung in Oschatz-Gaunitz eine Fertigungsstätte zu errichten. Der Initiative unseres Seniorchefs ist es zu verdanken, daß dort heute 60 Mitarbeiter beschäftigt sind und höchste Qualität produzieren. Die Erfahrung hat gezeigt, daß es nicht ausreicht, Geld zu investieren. Ein durchdachtes Konzept ist Voraussetzung für den Erfolg. Danach richtet sich die Technikausstattung, das Produktprogramm und der Marktauftritt. Das Schicksal zahlreicher kleiner und mittelständischer Unternehmen in unserer Branche hat gezeigt, daß das Management stimmen muß – und die Qualität. Wer nur über den Preis versucht, Geschäfte zu machen, gräbt sich irgendwann selbst das Wasser ab. Daß auch Qualität und Zuverlässigkeit gefragt sind, zeigen unsere Auftragsbücher, die immer voller werden. Über die Grenzen Ostdeutschlands hinaus liefern wir jetzt Fenster. Inzwischen sind wir kein Ableger mehr, sondern ein eigener Zweig im Hause Gehr, dessen Spezialisierung Früchte trägt.
?Ist „Gehr-Klassik“ inzwischen zu einem Markenbegriff geworden?
Körner: Vielen Zweiflern zum Trotz ist es uns gelungen ein Holzfenster zu entwickeln, das den Auflagen des Denkmalschutzes hervorragend gerecht wird. Auf diesem Weg sind wir sehr erfolgreich. Daher werden wir uns wieder auf der „denkmal“-Messe im Herbst in Leipzig präsentieren. Diese Entwicklung war möglich durch die Konzentration auf die Fertigung. So bauen wir von Anfang an grundsätzlich keine Fenster ein. Für den Vertrieb und die Montage haben wir Partnerbetriebe, von denen wir auch Qualitätsdenken verlangen. Denn was nutzt das schönste Fenster, die schönste Tür, wenn sie schlecht oder falsch eingebaut oder dabei gar beschädigt werden. Wird der berühmte Zentimeter dazwischen nicht fachgerecht ausgeführt, gibt es später Probleme. Deshalb läuft in Oschatz ein RAL-Zertifizierungsvorhaben zur Montage. Unsere Mitarbeiter wurden dafür im Institut für Fenstertechnik Rosenheim geschult. Damit können wir den Partnerfirmen beim Einbau beratend zur Seite stehen. Außerdem schulen wir sie in RAL-geprüfter Montage. Es geht uns einfach um den zufriedenen Kunden.
?Das heißt, bei Gehr ist man wählerisch bei den Partnern?
Körner: Ja, sehr. Und wir trennen uns auch, wenn es notwendig ist. Das betrifft die Zulieferer wie die Partnerfirmen. Qualität und Leistung müssen stimmen, dann ist der Preis auch nicht das Thema Nr. 1. Beim Innenausbau von Schiffen und bei Möbeln spielen Beschläge eine wichtige Rolle. Diese Erfahrung brachten wir in die Fensterfertigung ein und suchten uns dementsprechend Partner. Die Roto Frank AG stellt hochwertige Produkte her, die den Verarbeiter und den Kunden zufriedenstellen. Ist eine technische Beratung notwendig, können wir sofort auf Unterstützung rechnen. So muß Partnerschaft aussehen. n
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