Der Gestaltungslehrer, Martin Stumpf, der sich immer für die Gestaltung im Handwerk einsetzte, geht – nach 26 Jahren Schuldienst – in den Ruhestand. Sein Anliegen war es, verloren gegangene Gestaltung im Handwerk wieder zu neuer Wertigkeit zu beleben.
„Sie haben alles getragen außer Bedenken“, mit diesem persönlichen Leitspruch verabschiedete Frau Scholz-Thole, Oberstudiendirektorin und Schulleiterin, Martin Stumpf, und würdigte in ihrer Abschiedsrede einen engagierten Lehrer, der mit seinem Gestaltungsanspruch die Stuttgarter Schule maßgebend prägte.
1941 geboren, studierte er nach einer Schreinerlehre Innenarchitektur und Möbelbau an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Nach seinem Studium war er in einem Planungsbüro einer Wohnbaugesellschaft tätig, war Mitarbeiter beim Projekt „Olympia München“ am Institut für leichte Flächentragwerke unter Leitung von Prof. Frei Otto, war Ausstellungsarchitekt im Institut für Auslandsbeziehungen, löste innenarchitektonische Aufgaben bei Knoll International, war Produktmanager bei einer Firma für Wohnzubehör und arbeitete dann mit einem Partner als Innenarchitekt und Designer in einem eigenen Büro.
Nach über 10 Jahren Praxiserfahrung wechselte er 1981 in den Schuldienst. Hier führte der Weg über die Berufsschule in die Fachschule für Holztechnik zu Meistern, Technikern und Gestaltern. Bei den Möbel- und Innenraumgestaltern setzte er als Innenarchitekt seinen Schwerpunkt. Sein gestalterischer Einfluss prägte jahrzehntelang maßgebend die Gestaltung der „Stuttgarter Meisterstücke.“ Für die Stuttgarter Fachschule gestaltete er die Messeauftritte, war verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, und entwarf das visuelle Erscheinungsbild der Schule. In zahlreichen Veröffentlichungen präsentierte er vorrangig Gestaltungsprojekte der Möbel- und Innenraumgestalter. In seiner langen Lehrtätigkeit hat er bei vielen Studenten und Fachschülern seine Handschrift als Innenarchitekt und Designer hinterlassen.
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