Die überlegte Gestaltung von Arbeitsabläufen kann bares Geld wert sein. Besonders im Umfeld moderner und leistungsfähiger Maschinentechnik lohnt es sich, mit geeigneten Maßnahmen den Anteil der produktiven Bearbeitungszeiten zu maximieren. Wer beispielsweise um ein CNC-Bearbeitungszentrum herum für effektives, schnelles und Material schonendes Werkstückhandling sorgt, kann mit seiner Maschine länger produzieren, also unterm Strich mehr Geld verdienen.
Eigentlich investiert man in ein neues CNC-Bearbeitungszentrum, um auch die Produktivität nachhaltig zu verbessern. Doch auch eine solche Hightech-Maschine kann ihre Leistungsfähigkeit längst nicht unter Beweis stellen, wenn das Umfeld unzureichend organisiert ist.
Ganz wesentlich in diesem Zusammenhang ist das Thema Beschicken und Entnehmen. Soll heißen: Oft wird für den Wechsel der Werkstücke, sprich das Auflegen, Positionieren und Fixieren des Rohteils sowie das Ausspannen und Abnehmen des fertigen Teils, deutlich zu viel Zeit unproduktiv verbraucht – was am Ende natürlich auf Kosten der verfügbaren Bearbeitungszeiten geht.
Insbesondere in Handwerksbetrieben ist oft zu beobachten, dass die neuen Maschinen mit den falschen, weil vielleicht noch vorhandenen Hilfsmitteln bzw. Werkzeugen bestückt werden. Generell wird dabei dem Werkstückhandling zunächst wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Nicht so bei der Firma Ernst Stöhr Möbel- und Innenausbau GmbH in Beihingen. Das Schwarzwälder Unternehmen hat ein modernes CNC-Holzbearbeitungszentrum im Einsatz, mit dem unter anderem Beschlagsfräsungen und -bohrungen an hochwertigen Türen durchgeführt werden. Und nach dem Motto „Wenn schon, denn schon“ investierte man gleichzeitig in ein Materialhandling- und Beschickungssystem für die teilweise schweren Werkstücke (Türen), die es auf dem Bearbeitungszentrum weitgehend komplett zu bearbeiten gilt.
Maßgeschneidert aus dem Baukasten
Stöhr beauftragte hierfür den Vakuum-Spezialisten J. Schmalz GmbH mit der Projektierung und Realisierung eines Vakuum-Handlingsystems zum sicheren und schonenden Handhaben der Türen. Da die Rohteile auf einem Transportwagen stehend oder auch liegend zum BAZ gelangen, müssen sie von Fall zu Fall vor dem Auflegen zunächst um 90 ° aus der Vertikalen in die Horizontale geschwenkt werden. Deshalb sahen die Schmalz-Techniker einen Vakuum-Schlauchheber vom Typ JumboErgo 110 mit einer pneumatischen Schwenkeinheit PSE vor. Je nach Bearbeitungsauftrag wird dann das Werkstück mit Hilfe der PSE geschwenkt oder eben nicht. Wichtig war den Stöhr-Mitarbeitern in diesem Zusammenhang, stets über maximale Flexibilität zu verfügen.
Die bei Stöhr installierte Vakuum-Handlinganlage besteht aus einem Standard-Säulenschwenkkran SKJ für Lasten bis max. 140 kg, einem Vakuum-Schlauchheber JumboErgo 110 für Lasten bis 110 kg, einem vierfachen Sauggreifersystem mit der Möglichkeit der flexiblen Saugplatten-Verstellung, und der pneumatischen Schwenkeinheit PSE. Diese vermindert aufgrund ihres Eigengewichtes die max. Traglast des Handlingsystems auf etwa 90 kg, was aber immer noch weit mehr als ausreichend ist, da die Türen in der Regel Gewichte zwischen 25 und 30 kg aufweisen. Der Säulenschwenkkran hat eine Auslegerlänge von 4500 mm und bietet so genügend Freiräume zum ungehinderten Handling der rund 2100 x 1000 mm großen Platten.
Erleichtertes Handling steigert Produktivität
Waren früher für solche Beschickungs- und Materialhandlingaufgaben des öfteren zwei Mitarbeiter im Einsatz, so kann dies der Bediener der Maschine heute ohne weitere Hilfe erledigen. Gleichzeitig minimiert das ergonomische Handling gesundheitliche Belastungen, die aus der Arbeit resultieren, und reduziert die Gefahr von Arbeitsunfällen. Dies gilt erst recht für noch größere Möbelbauplatten, die auf dem CNC-Bearbeitungszentrum ebenfalls bearbeitet werden.
Das Handhaben der Türen und Möbelbauplatten geht heute ohne viel Aufwand und aus „allen“ Lagen sehr einfach und materialschonend vonstatten, weil die PSE bei Bedarf das Schwenken um 90 ° exakt und sicher vornimmt. Die Bedienung des Vakuum-Schlauchhebers sowie der PSE erfolgt ohne umzugreifen am ergonomischen Handgriff, mit dem auch das positionsgenaue Bewegen des Transportgutes leicht von der Hand geht. Die groß dimensionierten Saugflächen und die Sicherheitselemente gegen Fehlbedienungen sorgen für eine hohe Bedien- und Betriebssicherheit, zumal zum Beispiel die Dimensionierung (Größe) der Saugplatten die geltenden Sicherheitsbestimmungen deutlich übertrifft.
J. Schmalz GmbH
72293 Glatten
Tel 07443 2403-0
Fax 07443 2403-259
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