1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Mehr Aufträge mit weniger Energie?

Energieberatungs-Software
Mehr Aufträge mit weniger Energie?

Die Aussicht, mit neuen Fenstern weniger Energie zu verbrauchen, beschert Fensterbauern und Schreinern in vielen Fällen zusätzliche Aufträge. Doch gerade im Altbaubereich ist aus bauphysikalischer Sicht der Fensteraustausch nicht unproblematisch. Software für die Energieberatung hilft, Problembereiche frühzeitig zu erkennen und Kunden durch mehr Kompetenz zu überzeugen.

Energie sparen ist „in“. Kaum ein Argument für eine Modernisierung wirkt derzeit gegenüber Bauherren so nachhaltig, wie die Aussicht, mit neuen Fenstern und verbesserter Dämmung Energiekosten zu sparen. Der Markt ist riesig, denn man schätzt, dass alleine in Deutschland mehr als drei Viertel der rund 17 Millionen Wohngebäude zu den Energieverschwendern gehören, weil sie in Zeiten gebaut wurden, als fossile Brennstoffe noch billig waren. Insbesondere bei Wohngebäuden aus den 60er Jahren könnten bis zu 70 Prozent, bei Gebäuden aus den 70er und 80er Jahren bis zu 50 Prozent an Energiekosten eingespart werden, wenn man neue Fenster und Haustüren einbauen, Dächer und Fassaden ordentlich dämmen würde. Für rund 1,5 Millionen Nichtwohngebäude wie Büros, Verwaltungsgebäude, Schulen etc. gilt Ähnliches.

Bauphysikalische Zusammenhänge
Doch mit einem Austausch der Fenster alleine ist es nicht getan. Werden keine zusätzlichen Wärmedämm-Maßnahmen getroffen, besteht bei älteren, schlecht gedämmten Gebäuden ein erhebliches Risiko feuchter Außenwände und damit zusammenhängend auch der Schimmelpilzbildung. Das Problem besteht darin, dass der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient, Maß für Bauteil-Wärmedämmeigenschaften, früher: K-Wert) moderner Fenster deutlich höher liegt, als beispielsweise der von alten, einfach verglasten Sprossenfenstern. Konnte die durch die Raumnutzung bedingte Luftfeuchtigkeit früher über Fenster-Undichtigkeiten entweichen und der Rest am Glas niederschlagen, setzt sie sich nach dem Fenstertausch häufig an Außenwänden fest. Das passiert oft, wenn alte Fachwerk-, Sandstein- oder Sichtmauerwerk-Wände ungedämmt bleiben. In den Raumecken, Nischen oder hinter Schränken entstehen bei zusätzlich falschem Lüftungsverhalten seitens der Bewohner dann schnell Schimmelstellen. Der Ärger mit Kunden ist vorprogrammiert …
Diese potenziellen Feuchte- und Schimmelprobleme können Energieberater-Programme lokalisieren und die bauphysikalischen Zusammenhänge deutlich machen. Die im Zuge der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) entstandene Software-Kategorie dient in erster Linie dazu, Energieausweise oder Energieberater-Berichte zu erstellen.
Darüber hinaus lassen sich damit aber auch schnell und einfach U-Werte von Außenwandkonstruktionen ermitteln oder der Tauwasserausfall in der Außenwandkonstruktion anhand anschaulicher Glaser-Diagramme darstellen. Damit können Fensterbauer und Schreiner relativ schnell beurteilen, ob Fenster nur in Verbindung mit einer Außenwand-Dämmung ausgetauscht werden sollten, um Risiken zu minimieren. Anhand auch für Laien verständlicher Grafiken können sie die Zusammenhänge dem Kunden überzeugend vermitteln und mit kompetenter Beratung bei ihm punkten.
Die Ermittlung des U-Wertes bzw. des Tauwasserausfalls ist einfach und kann auch ohne besondere Vorkenntnisse durchgeführt werden. Dazu müssen lediglich Parameter wie Bauteildicke, die für den Tauwasserausfall ungünstige Innen-/Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit etc. eingegeben, respektive die verbauten Materialien per Mausklick aus der Materialdatenbank ausgewählt werden. Den Rest übernimmt das Programm.
Was können Energieberatungs-Programme noch?
Dass Energiekosten mittel- und langfristig weiter steigen werden, ist nahe liegend. Dann werden sich auch bauliche Maßnahmen zur Energieeinsparung in noch kürzerer Zeit amortisieren als bisher. Damit wird auch die Nachfrage nach entsprechenden Leistungen weiter anziehen, darüber sind sich Experten einig.
Wer Kunden nicht nur in Fensterbau-Fragen, sondern auch hinsichtlich der energetischen Gebäudesanierung kompetent beraten kann, hat die Nase vorn. Eine Weiterbildung zum Gebäude-Energie-Berater ist deshalb gerade für Fensterbauer eine sinnvolle und logische Maßnahme. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach einer Fortbildung als Energieberater. Zwar kann bei Beratungs- und Energieausweis-Gebühren zwischen 25 und 1000 Euro von der Beratung keiner leben. Wer aber den Kunden dafür gewinnt, notwendig werdende, Austausch-, Dämm- und Modernisierungsmaßnahmen auszuführen, für den hat sich die Weiterbildung und die Investition in eine entsprechende Software bereits gelohnt.
Gegenüber der konventionellen Berechnung mit Taschenrechner, Tabellen und Formularen haben Anwender von Energieberatungs-Programmen Vorteile: Anhand von „Was-wäre-wenn-Szenarien“ lassen sich verschiedene Maßnahmen durchrechnen, die zur Verbesserung der Energiebilanz eines Gebäudes beitragen: Bessere Wand-/Dachdämmung, neue Fenster, eine neue Heizanlage etc. Energiesparalternativen lassen sich mit wenigen Mausklicks ermitteln. Für jeden Alternativvorschlag werden Kosten, Nutzen und die Wirtschaftlichkeit einzelner Maßnahmen dargestellt. Die Ergebnisse lassen sich in einem Beraterbericht ausgeben, wobei Säulen- oder Torten-Grafiken einen guten Überblick verschaffen.
Welchen Umfang der Beraterbericht hat, bestimmt der Energieberater. Er kann beispielsweise – für die Beantragung von Zuschüssen – den vollständigen Bericht zur Vorlage bei der BAFA oder der KfW ausgeben, oder einen Bericht zur Darstellung der wichtigsten Punkte für Bauherren oder Mieter.
Checkliste für Energieberatungs-Software
Alle Programme zur Energieeinsparverordnung (EnEV) „taugen“ für die Energieausweis-Erstellung. Nicht jedes Programm ist auch für die Energieberatung geeignet, die zusätzliche Funktionen wie eine Variantenbildung, eine Wirtschaftlichkeitsanalyse und Optimierung voraussetzt. Ein Berichtseditor und/oder eine Schnittstelle nach Word oder Excel sollten ebenso vorhanden sein. Die meisten Programme lassen sich im Wohnbaubereich bei Neubauten und im Bestand einsetzen. Nur ein Teil der Programme ist auch für die Untersuchung von Nichtwohngebäuden anwendbar.
Berechnung: Die Rechenverfahren für öffentlich-rechtliche Nachweise neuer Wohngebäude sind in der aktuellen EnEV 2007 und der damit verbundenen DIN V 4108-6 auf baulicher Seite sowie auf anlagentechnischer Seite in der DIN V 4701-10 beschrieben. Die neue EnEV 2009 mit einem verschärften Anforderungsprofil steht schon in den Startlöchern und wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres in Kraft treten. Deutlich komplexer und aufwändiger ist das Berechnungsverfahren für Nichtwohngebäude nach DIN V 18599, weshalb sich Fensterbauer und Schreiner auf Wohngebäude konzentrieren sollten.
Gebäudeerfassung: Vor der Beratung steht die Erfassung der Gebäudehülle. Dabei werden zuvor vor Ort aufgemessene oder aus dem Plan ermittelte Flächen eingegeben. Assistenten erleichtern dies – etwa durch Formeln oder vordefinierte Funktionen für die Flächen- und Volumenberechnung von geometrischen Grundformen. Hilfreich ist es, wenn Fenster und Türöffnungen direkt einer Wand- bzw. Dachfläche zugeordnet werden. Alternativ lassen sich Gebäudegeometrien aus vorhandenen CAD-Daten importieren oder über Fassadenfotos und spezielle Fotoaufmaß-Module ermitteln.
Kataloge: Ein wichtiges Kriterium sind Kataloge mit Baustoff-, Fenster- und Bauteildaten sowie deren Verwaltung. Sie sollten systematisch strukturiert sein, um die Materialsuche zu vereinfachen. Sowohl Baustoff als auch Bauteilkataloge sollten durch eigene Daten oder häufig vorkommende Konstruktionen erweiterbar sein. Ferner sollten sich natürlich auch inhomogene Holzständerkonstruktionen oder Dachflächen berechnen lassen.
Bauphysik: Bauphysikalische Planungs- und Ausführungsfehler können Bauschäden und hohe Folgekosten nach sich ziehen. Energieberatungs-Programme und optionale Module helfen nicht nur beim Energiesparen, sondern helfen auch, Fehler zu vermeiden. Mit Berechnungen von Temperaturverlauf und Wasserdampfdiffusion lassen sich, wie bereits erwähnt, beispielsweise Wand-Fensteranschlüsse an ihren kritischen Stellen gezielt überprüfen, energetisch beurteilen und optimieren.
Varianten: Damit ein Programm als Optimierungswerkzeug in der Energieberatung einsetzbar ist, muss es eine Variantenberechnung enthalten. Nur damit lassen sich Alternativen in Bezug auf ihren Energieverbrauch einschätzen. Zusätzlich lässt sich im Rahmen einer Energieberatung die Effizienz einzelner Maßnahmen, wie etwa der Einbau neuer Fenster, gezielt überprüfen, indem beispielsweise Energieeinsparung und Investitionskosten in Relation gesetzt und die Amortisationszeiten errechnet werden. Damit kann man dem Interessenten schwarz auf weiß vor Augen führen, wie viel Energiekosten durch den Einbau neuer Fenster und weitere Maßnahmen eingespart werden können.
Ausgabe: Diese reicht vom Ausdruck der Ausweise, Nachweise und Berechnungen (EnEV-Energiebedarfsausweis, dena-Energieausweis, BAFA-Energieberaterbericht, KfW-Nachweis etc.) und aller Anlagen bis zu komfortablen Berichtseditoren, mit denen komplette Energieberatungsberichte im eigenen Layout aus vorgegebenen und eigenen Textbausteinen, Formularen und Grafiken zusammengestellt werden können. Die Berichte lassen sich in gängige Formate (DOC, XLS, PDF etc.) konvertieren.
Kosten: Aufgrund des unterschiedlichen Leistungsumfangs, Bedienungskomforts und Einsatzbereichs sind die Preise für aktuelle Programme kaum vergleichbar – sie reichen von ca. 100 bis 2500 Euro, je nach Ausbaustufe. Viele Lösungen sind modular aufgebaut, was einen individuellen Zuschnitt ermöglicht, aber die Kosten gegenüber einer Komplettlösung in die Höhe treiben kann. Auch kostenlose Software, meist von Baustoff-Herstellern angeboten, kann im Internet herunter geladen werden.
Darauf sollte man zusätzlich achten
Mit der Kaufentscheidung geht man mit dem Anbieter eine Beziehung ein, deshalb ist es sinnvoll, dass man sich neben der Software auch ihn genauer anschaut: Seit wann ist er auf dem Markt? Wie viele Arbeitsplätze (Installationen) wurden bereits mit der Software ausgestattet etc.?
Nicht alle Lösungen sind für alle Einsatzbereiche geeignet. Deshalb sollte man vorher prüfen, wofür die Software konzipiert wurde: für die Ausstellung von Energieausweisen, die Beratung, energetische Planung bzw. Optimierung von Gebäuden und/oder für bauphysikalische Untersuchungen. Bei der Berechnung ist insbesondere darauf zu achten, dass auch Gebäudeteile berücksichtigt werden können.
Für die Beratung unabdingbar sind Sanierungsvorschläge, die Berücksichtigung von Kosten und Varianten sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Zur Standard-Ausgabe zählen der Energiebedarf, der dena-Energieausweis, sowie Lang- und Kurzfassungen von Berichten. Eine Grafikausgabe veranschaulicht die Ergebnisse, ein Berichteditor sollte mehrere Schnittstellen für die Übergabe an Text- oder Anzeigeprogramme enthalten.
Da die der Berechnung zugrunde liegenden Normen noch immer in Bewegung sind, befindet sich auch die Software im Fluss. Deshalb sollte man bei Energieberatungs-Software ganz besonders auf aktuelle Versionsnummern achten und darauf, dass die Software regelmäßig durch Updates aktualisiert wird. Hilfestellung (Support) per Telefon, Fax oder E-Mail offerieren nahezu alle Hersteller. Ein offenes Online-Forum bietet Anwendern zusätzlich die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Das Live-Update ermöglicht eine automatische Software-Aktualisierung per Internet aus der Anwendung heraus, ohne viel Administrationsaufwand.
Der Preis der Grund- oder Profiversion sollte alle Module enthalten, die man als Energieberater benötigt. Nicht vergessen werden sollten gegebenenfalls Folgekosten für Schulung, Updates/Upgrades bzw. Wartungsverträge.
Fazit: Für Fensterbauer ein Muss!
Bei einem Fensteraustausch sollte auch die Gebäudehülle aus energetischer Sicht beurteilt werden, sonst können schnell bauphysikalische Probleme entstehen. Energieberatungs-Software hilft, mögliche Risiken zu erkennen und beim Kunden mit kompetenter Energieberatung zu punkten. Vor der Programmauswahl sollte man sich jedoch klar darüber werden, was man mit der Software konkret machen will (Energieberatung, energetische Optimierung, bauphysikalische Detailuntersuchung etc.). Daraus lassen sich dann die Anforderungen an das Programm definieren. Welche Programmfunktionen für welche Einsatzbereiche im Detail erforderlich sind, erfahren interessierte Leser übrigens auch in der sehr ausführlichen „Online-Datenbank EnEV-Software“ unter der Web-Adresse www.enev-software-test.de. (Marian Behaneck) ■

Wie wird man Energieberater?

Die Ausbildung zum Energieberater gehört zu den vielen Weiterbildungsmöglichkeiten für Handwerksmeister aus dem Bau- und Ausbaugewerbe. Mit dieser Ausbildung werden Fensterbauer oder Schreiner in die Lage versetzt, Wohngebäude energetisch zu beurteilen. Bei der jeweiligen Handwerkskammer oder einer privaten Bildungseinrichtung können entsprechende Fortbildungskurse belegt werden, die mit einer Prüfung abschließen. Die Dauer der Ausbildung beträgt zwischen einem halben und einem Jahr, abhängig vom Unterrichtskonzept (Voll-, Teilzeit- oder Fernunterricht, Seminare oder Wochenendveranstaltungen). Die Kursgebühren liegen zwischen 1000 und 2000 Euro, je nach Anbieter und Umfang. Zusätzlich zur Kursgebühr fallen meist weitere Kosten an: Prüfungs-, Exkursionsgebühren etc.
Weitere Infos*
Anbieter*
ww.csi-gmbh.de
* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de