Auch in diesem Jahr, schon zur Tradition geworden, fand die Ausstellung der Meisterprüfungsprojekte der Tischler im Kammerbezirk Dresden am ersten Juliwochenende in der Orangerie des Schlosses Pillnitz statt. Die historischen Gebäude, umgeben von den beeindruckenden Parkanlagen mit einer Vielzahl an exotischen Gewächsen, bilden jedes Jahr einen würdigen Rahmen für dieses Ereignis. Mittlerweile zieht die Ausstellung jährlich Besucherzahlen im vierstelligen Bereich an, zumal sie sich ideal mit einer Besichtigung des kulturhistorisch einmaligen Schlosses oder einer Fahrt mit einem Dampfer auf der Elbe verbinden lässt.
Erfolgreiche Jungmeister
24 Meisterabsolventen des sächsischen Tischlerhandwerks stellten ihre Abschlussarbeiten vor, welche sich gestalterisch und fertigungstechnisch auf hohem Niveau bewegen. Die thematische Bandbreite der Themen reichte von klassischen Korpusmöbeln wie Anrichten und Schränken über Sizmöbel bis hin zu ganzen Haustüranlagen für ein Gebäude aus der Zeit des Jugendstils. Hierbei dreht es sich nicht nur um das bloße Entwerfen und Herstellen eines Meisterstückes, die Anforderungen liegen weit höher. So sind zum Beispiel Nachbargewerke wie Fliesenleger, Raumausstatter, Elektriker oder Maler mit in das Kundenangebot einzubeziehen. Der angehende Tischlermeister tritt damit dem Kunden gegenüber als „Generalauftragnehmer“ auf, holt Angebote von den anderen Handwerkern ein und plant und koordiniert den gesamten Bauablauf. Dies alles bildet das sogenannte Meisterprüfungsprojekt, mit welchem der Absolvent gesamtunternehmerisches Denken und Handeln unter Beweis stellen soll. Zur Ausstellung gehören somit auch angedeutete Raumecken oder sogar sehr umfangreich ausgearbeitete Situationen mit Kollagen, Farb- und Materialbeispielen, Bemusterungen.
„In diesem Jahr überraschten uns die Absolventen mit besonders ausgeklügelten Konstruktionen, raffinierten Details, außergewöhnlich hoher Qualität und erstaunlichem Engagement bei der Ausgestaltung und Präsentation der Prüfungsprojekte.“, würdigt Jan Eckoldt, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses Tischler im Direktionsbezirk Dresden und Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes Sachsen, die Leistungen der Jungmeister. „Das außerordentlich hohe Leistungsniveau spiegelt sich in diesem Jahr auch in den Ergebnissen wider, es wurden keine Bewertungen unter der Note drei ermittelt. Dementsprechend stimmungsvoll verlief die festliche Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung, zu welcher den Meisterschülern die Prüfungsbescheide überreicht werden konnten.“ ■
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