Dieter Stojan, der die Meisterschule Ebern aufgebaut und entscheidend geprägt hat, geht nun nach 21 Jahren in den Vor-Ruhestand. Zusammen mit einem engagierten Team ist es Stojan gelungen, aus seinem nie versiegenden Ideenstrom vielfältige Anregungen zu entwickeln, mit Ausdauer und einem gewissen Hang zum Perfektionismus umzusetzen und die Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk so zu einem Markenzeichen zu entwickeln. Die Verleihung des „Silbernen Siegels der Handwerkskammer für Unterfranken“ zum 20-jährigen Jubiläum der Meisterschule Ebern zeigt, dass dies auch von der Fachwelt so gesehen wird.
Als der Diplom-Holzwirt am 01. August 1984 die Stelle des Schulleiters der Meisterschule Ebern antrat, konnte er nicht wissen, was er vorfinden würde: weitgehend leere Schul- und Werkstatträume – und sechs Wochen später sollte der Unterricht beginnen. Dieter Stojan verstand es, mit Organisationstalent, Hartnäckigkeit und guten Kontakten der Schule schnell die notwendige Erstausstattung zu verschaffen; und es gelang ihm, die Ausstattung während der folgenden zwei Jahrzehnte in Umfang und Qualität auf hohes Niveau zu bringen. Die neuesten Holzbearbeitungsmaschinen für den Maschinenraum, eine optimale Ausstattung für den Bankraum, moderne, zeitgemäße Einrichtung der Unterrichtsräume – das waren Ziele, die angesteuert, die verfolgt und die erreicht wurden.
Das „Dreibein“ der Meisterschule, das war eine Stojan’sche Idee, aus der bald das inhaltliche Konzept entstand. Einem Schemel gleich sollte die Fortbildung zum Schreinermeister in Ebern auf drei stabilen Beinen stehen: Technik, Gestaltung und Betriebswirtschaft wurden die Basisbereiche der Meisterschule. Zu diesem Konzept gehörte für Dieter Stojan von Anfang an ganz selbstverständlich das Prinzip „offene Schule“, was bedeutete, dass die Meisterschülerinnen und Meisterschüler die Werkstatt, die Klassenräume, den Computerraum und die Zeichensäle auch nach Unterrichtsschluss benutzen konnten.
Genauso beeindruckend wie die Ausstattung der Schule ist für den Außenstehenden heute u. a. auch die Holzmustersammlung, die der bekennende Holzliebhaber Stojan in den Jahren angelegt hat. Inzwischen sind mehr als 120 Holzarten in Klassenstärke vorhanden, mit denen in Werkstoffkunde Holzbestimmung geübt werden kann.
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