1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Mit dem richtigen Schliff zu glänzenden Ergebnissen

Hochglanzoberflächen
Mit dem richtigen Schliff zu glänzenden Ergebnissen

Nach wie vor sind hochglänzende Möbeloberflächen voll im Trend. Professionell und makellos lassen sich diese allerdings nur dann herstellen, wenn die Kombination von Schleifmitteln und -technik stimmt und insbesondere auch gut aufeinander abgestimmt ist. Schleifspezialist Johann Oestmann gibt hierzu interessante und brauchbare Praxis-Tipps.

Im Vergleich zur Hochglanzfolie, wie sie in der industriellen Fertigung von Möbeln für die breite Masse häufig verwendet wird, ist die handwerkliche Herstellung von lackierten Hochglanzoberflächen sozusagen die Kür eines jeden Oberflächenspezialisten. Heute sind praktisch alle Farbtöne möglich – von Cremeweiß und Lichtgrau über Blau bis hin zu Tiefschwarz. Gerade dunkle Farben erfordern allerdings großes handwerkliches Geschick und einige Erfahrung im Umgang mit der richtigen Vorbereitung der Trägerplatte (in der Regel MDF oder Spanplatte) und der fachgerechten Applikation von Füller, Grundierung und Lack. Spezialisierte Firmen bieten in diesem Zusammenhang ihre Unterstützung an.

Schlüssel zum Erfolg: Die richtige Vorbereitung
Die Auswahl der geeigneten Trägerplatte bestimmt in großem Maße den nachfolgenden Aufwand beim Schleifen und Polieren. Als Trägerwerkstoff, insbesondere für profilierte Flächen, hat sich MDF aus Hartholzfasern bewährt. Gut geeignet sind auch bereits mit Grundierfolie beschichtete MDF Platten. Spanplatte ist schon wegen der eher aufwändigen Kantenisolierung nur bedingt geeignet.
Die vom Hersteller ab Werk gelieferten Rohträgerplatten haben bereits eine vorgeschliffene Fläche. Bei MDF wird hier mit Endschliff Körnung P 120 und bei Spanplatte mit Endschliff Körnung P 100 oder P 120 ausgeliefert. Diese Platten haben meistens noch eine unruhige und zu raue Oberfläche.
Für eine perfekt spiegelnde Hochglanzoberfläche muss von Anfang an mit großer Sorgfalt eine möglichst ebene und gleichmäßige Oberfläche der Trägerplatte erzeugt werden. Dies geschieht am effizientesten mit modernen Flächenschleifautomaten, die im Kreuzschliffverfahren arbeiten. Dabei schleift ein Querband quer zur Vorschubrichtung, während ein breites Längsband in Vorschubrichtung arbeitet. Optimale Ergebnisse erzielt man mit dem sehr harten Kornstoff Siliziumcarbid auf Papierunterlage und Körnungsfolgen je nach Anzahl der Schleifaggregate von beispielsweise:
  • Querschliff P180, Längsschliff P240 oder
  • Querschliff P150, Längsschliff P180, Querschliff P240.
Schritt für Schritt: Der Aufbau der Fläche
Die Oberfläche einer so vorgeschliffenen Platte ist für die weitere Beschichtung „aktiviert“ und sollte zügig mit einer Isoliergrundierung beschichtet werden, um eine nachträgliche partielle Quellung der Trägerplatte zu vermeiden. Bei einer mit Grundierfolie beschichteten MDF-Platte entfällt die Isolierung mit Grundierung. Vor dem Aufbringen des Füllers muss mit Körnungsfolge P 280/P 320 zwischengeschliffen werden. Auch hier wird nach dem Kreuzschliffverfahren auf Flächenschleifautomaten gearbeitet. Nur damit lässt sich im Vergleich zu manuellen Schleifverfahren wie z. B. das Schleifen mit Exzenterschleifern eine wirklich ebene Fläche herstellen.
Grundsätzlich gut geeignet sind auch halbautomatische Langbandschleifmaschinen, die aber ein hohes handwerkliches Können erfordern. Bevorzugte Kornart ist hier Aluminiumoxid (Edelkorund), das wegen seiner eher blockigen Kornform einen sehr gleichmäßigen Abtrag und damit auch ein sehr ruhiges Schliffbild erzeugt.
Hermes Schleifmittel hat speziell für diesen Anwendungsfall mit dem FB 637 ein Schleifband auf Folienunterlage entwickelt. Dabei unterstützt die im Vergleich zu Papierunterlagen sehr hohe Ebenheit der Folie eine noch gleichmäßigere Streuung der Kornpartikel, was dann in der Anwendung zu sauber ausgeschliffenen und sehr ruhigen Flächen führt.
Aufgrund der guten Verankerung des Schleifkorns auf der Folienunterlage mit speziellen Kunstharzbindungen erreicht man mit FB 637 Unternehmensangaben zufolge überdurchschnittlich gute Standzeiten. Namhafte Hersteller von Hochglanzfronten setzen bereits seit einiger Zeit mit gutem Erfolg dieses Folienschleifwerkzeug von Hermes ein.
Der ausgehärtete Füller wird vor dem Aufbringen des eigentlichen Hochglanzlacks in einem mehrstufigen Prozess möglichst auch im Kreuzschliffverfahren mit Körnungsfolge P 360 – P 400 – P 500 – P 600 feingeschliffen. Die Feinheit des letzten Schleifbandes hängt ab von der Haftfähigkeit und den Nachfalleigenschaften des Lackes und sollte in Abstimmung mit dem Lackhersteller ermittelt werden.
Der Hochglanzlack selbst wird dann vor dem Schwabbeln mit Korn P 600 bis P 1200 auf halbautomatischen Langbandschleifmaschinen von Hand oder den Querschleifaggregaten von Kreuzschliffautomaten automatisch feinstgeschliffen. Gerade hier hat das Folienschleifwerkzeug große Vorteile in Bezug auf die geforderte Rautiefe.
Als Faustgröße in der Praxis für eine gute Polierfähigkeit hat sich ein Rz-Wert (gemittelte arithmetische Rautiefe) von ca. 2.0 µm als brauchbar erwiesen. Die Richtung des letzten Schliffs sollte quer zur ersten Schwabbelrichtung verlaufen. Laufen beide in die gleiche Richtung, dann besteht die Gefahr, dass sich Schleifriefen und die durch das Schwabbeln hervorgerufenen Riefen „addieren“ und dann deutlicher hervortreten.
Visuell oder Vermessen: Prüfen der Fläche
Das Prüfen der geschliffenen Flächen kann sowohl visuell mit Hilfe von Scheinwerferlicht, als auch messtechnisch mit Rautiefenmessgeräten erfolgen.
Während bei der visuellen Beurteilung das subjektive Empfinden des Betrachters das Ergebnis beeinflusst, ist ein Vermessen der Oberfläche genauer reproduzierbar. Allerdings mit dem Nachteil, dass immer nur ein kleiner Ausschnitt der Fläche vermessen werden kann. Es empfiehlt sich also, an mehreren Stellen zu messen und gerade auch „kritische“ Zonen mit zu erfassen. Mit der visuellen Methode lässt sich eine Fläche im Ganzen, also auch Unregelmäßigkeiten im Ausschliff, besser beurteilen.
Fehler im Schliff werden so rechtzeitig erkannt, wodurch sich spätere und in der Regel dann auch sehr aufwändige Nacharbeiten weitgehend vermeiden lassen. ■
Hermes Schleifmittel
22547 Hamburg
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de