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Mit Sicherheit professionell unterwegs

Fahrzeugeinrichtungen: Ausrüster und Branchenmobile
Mit Sicherheit professionell unterwegs

Wenn es um die Ladungssicherung im Fahrzeug geht, sollten Schreiner und Fensterbauer nicht erst aus Schaden klug werden. Jedes nicht sicher verstaute Kilo im Frachtraum kann sich im Crashfall in ein tödliches Geschoss verwandeln. Ob im Branchenfahrzeug für Tischler direkt ab Autohaus oder aber mit dem individuellen Ausbau durch den Spezialisten: Zahlreiche Ausrüster bieten für die mobile Werkstatt und die rollende Fracht durchdachte – und vor allem sichere – Lösungen.

Für die Augenzeugen war es lediglich ein lauter Knall, als die neue Werkstatteinrichtung im Schlittenversuch nach ECE 44 in ein paar Millisekunden gestoppt wurde. Anschließend ließen Hochleistungskameras im ADAC-Technik-Zentrum Landsberg in Zeitlupe Revue passieren, was im Einzelnen bei einem Frontal-Aufprall mit 50 km/h passiert. In der ersten Phase, das zeigten die 1000 Bilder pro Sekunde, wurden die Belastungsspitzen durch den schwimmend verlegten Sicherheitsmontageboden aufgefangen, der sich nach oben bewegte. Weitere Bewegungsenergie wurde von der 150 kg schweren Fahrzeugeinrichtung und dem Sicherheitsmontageboden durch Verformung aufgenommen und abgebaut.

In der zweiten Phase des Crashtests fing der Einbausatz, der die Fahrzeugeinrichtung seitlich mit der Karosserie verbindet, die entstehenden Kräfte ab bzw. leitete diese an die Struktur der Karosserie weiter. Die 400 kg schwere Beladung aus Sandsäckchen in Koffern, Boxen und Schubladen wurde ebenfalls von der neuen leichtgewichtigen Einrichtung zurückgehalten.
Crash bei Tempo 50: 550 kg wirken 20-fach
Unmittelbar nach dem Aufprall wurde offenbar, dass ein solcher Crash zwar erhebliche Deformationen in der mobilen Sortimo Globelyst-Werkstatt verursachte, den virtuellen Fahrer dadurch aber zum Glück nicht gefährdet hätte. Obwohl sich die Belastungen für die leichtgewichtigen Einbaumodule zu etwa elf Tonnen summierten, blieb der Verbund als solcher erhalten. Mehr noch: Alles ist an seinem Platz geblieben und selbst die in den Boxen untergebrachten Sandsäckchen befanden sich nach dem Crash immer noch dort, wo sie gelagert waren.
Spätestens unter dem Eindruck der Crashabläufe in Zeitlupe wird jedem Betrachter klar, dass selbstgezimmerte Stellagen aus Holz unter solch tonnenschweren Belastungen bei nur 50 km/h zertrümmert würden. Und wenngleich Schreiner gerne dazu neigen mögen, ihrem Firmenfahrzeug selber und liebevoll in zeitaufwändiger (Fummel-)Arbeit den Innenausbau zu verpassen, müssen sie sich im Klaren sein, dass das im Crashfall ganz fatale Folgen haben kann.
Auch eine werkseitig montierte Trennwand aus dünnem Blech wird einer einmal entfesselten Lawine von Utensilien aus dem Frachtraum nichts mehr an wirksamem Schutz entgegensetzen können. Daher ist es umso wichtiger, sowohl Fracht als auch Ausrüstung an Ort und Stelle Rückhalt zu geben.
Diverse Möglichkeiten der Frachtsicherung
Nahezu jedes Nutzfahrzeug ist wenigstens mit einigen wenigen Verzurrösen ausgestattet, doch sind sie durchweg im Bodenbereich positioniert und daher für den Tischler mit seinem oft großformatigen oder sperrigen Frachtgut nur begrenzt nutzbar. Mit Verzurrschienen ergeben sich erheblich mehr Möglichkeiten. Je nach Ausführung sind sie mit Boden, Wand und Fahrzeugeinrichtung verschraubt sowie flächenbündig in den Sicherheitsmontageboden eingelassen. In senkrechter und waagerechter Anordnung ermöglichen sie in Verbindung mit Spannstangen ein Arretieren des Ladegutes in fast jeder gewünschten Position. Im System entwickelte Zurrschienen können auch so ausgebildet sein, dass sich sowohl Fixpunkte für Spanngurte als auch Spannstangen in vertikaler und horizontaler Lage einsetzen lassen.
Wem es im Frachtraum auf eine solide Innenverkleidung ankommt, dürfte im Angebot der Blomberger Holzindustrie Hausmann (www.vanycare.de) fündig werden. Passend zugeschnitten für die verschiedensten Fahrzeugtypen kann man die Wert erhaltenden Abdeckungen für Wände und Boden auch selbst montieren. Zahlreiche Automobilhersteller greifen auf das Sortiment aus Sperrholz oder Verbundwerkstoff zurück, um eine solche Lösung in der Wunschausstattung listen zu können.
Wer Fracht aufs Dach verlagern will, wird entweder im Zubehörkatalog der Fahrzeugmarke fündig oder bedient sich einer Lösung aus dem Ausrüsterangebot: Servicemobil bietet beispielsweise eine Dachplattform plus Fangschale fürs Langgut und Sortimo macht’s möglich, dass eine Leiter via rollengeführtem Lift von einer Person aufs Hochdach eines Transporters geschoben werden kann.
Bott hat für den sicheren Transport auf dem Dach ein Profi-System von Träger-Spezialist Thule gelistet, das erst vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht wurde und das viele Möglichkeiten eröffnet.
Einrichtungen im Frachtraum gefällig?
Fahrzeugeinrichtungen werden mit allgemein nutzbaren Stauräumen, Regalen oder Schubladen von etwa einem Dutzend Hersteller geboten (siehe Übersicht der Web-Adressen am Ende des Beitrags). Schließlich kommt es vielen Handwerksbetrieben auf eine fachgerechte Lagerung und Sortierung sowie auf einen sicheren Transport an, wenn im rauen Alltag und oftmals unter Zeitdruck professionell gearbeitet werden soll. Wie auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge im vergangenen Herbst zu sehen war, zeigten Autohersteller sogar so genannte Schreinermobile, die sich über Autohändler ordern lassen.
Fiat hat den Ducato seit Jahren als Schreinermobil im Angebot und legte auch für die aktuelle Transporter-Generation bereits durch Ausrüster Servicemobil erneut eine Ausstattung fest. Aus dem Praxistest mit drei Schreinerbetrieben wird die BM-Redaktion dazu im Herbst näheres berichten. Citroën hat sich für den Jumper ebenfalls eine Brancheneinrichtung von Servicemobil ausarbeiten lassen und bietet ein entsprechendes Komplettangebot. Handelt es sich bei diesen beiden genannten Ausbauvorschlägen eher um Basisausstattungen, so präsentierte Renault erneut auf der Nutzfahrzeugmesse einen Trafic mit Hochdach samt Innen- und Außenreff plus Dachträger, der mit dieser Realisierung von Ausrüster Würth durchaus als voll ausgestattet gelten kann. Ausgewiesene Schreinermobile hat auch Bösenberg mit einem Werkstoff-Mix aus Holz, Kunststoff, Stahl oder Aluminium im Programm. War es vor Jahren der Renault Master, der sich mit diesem Ausbauvorschlag speziell an Tischlerbetriebe oder Messebauer richtete, so können es heute genauso Caddy, T5 oder Crafter sein, weil das Bösenberg-Sortiment in der EDV der Volkswagen-Nutzfahrzeugzentren gelistet ist.
Das Problem in vielen Autohäusern: Es bedarf bei solchen umfangreichen Vollausstattungen weit mehr an Beratungskompetenz als für eine Basis-Einrichtung nötig ist. Doch wenn nur das Neufahrzeug, nicht aber die Werkstatteinrichtung zur Kernkompetenz des Nfz-Beraters gehört, dürfte der Handwerksmeister mit diesem BM-Magazin und seinen Ausbauvorschlägen in der Hand beim üblichen Autohändler informierter sein als sein Gegenüber …
Schaut man sich die Möglichkeiten an, die Trendsetter Sortimo für den Tischlermeister bereithält, wird umso deutlicher, dass für das voll ausgestattete Branchenfahrzeug nur Ausbauspezialisten im täglichen Beratungsgeschäft kompetent sein können. Zu groß ist die Bandbreite, welche Detaillösungen in welchem Fahrzeug für welches Nutzungsprofil Sinn macht. In Ausbauvorschlägen für den Sprinter / Crafter wird offensichtlich, dass von der Bodenplatte über ausgetüftelte Werkstattmodule bis zum innen liegenden Reff unter dem Hochdach alles für den mobilen Schreiner realisiert werden kann.
Doch nicht nur große Budgets kommen auf ihre Kosten: Aktuell bieten Mercedes und Sortimo bis zum 11. August 2007 beim Neukauf eines Vito mit Radstand 3200 mm zum symbolischen Preis von einem Euro eine Basisausstattung für die mobile Werkstatt. Dazu gehören der rutschfeste Sicherheitsmontageboden sowie ein etwa ein Meter breites Regal für die rechte Laderaumseite (930 mm hoch, 382 mm tief) mit zwei Fachbodenwannen, 6 Schubboxen sowie einer Bodenblende. Der übliche VK-Preis ist dafür mit 868 Euro angegeben. Dieses Globelyst System lässt sich später ebenfalls beim Sortimo-Stützpunkthändler erweitern und mit Zusatz-Accessoires auf die Branche abstimmen.
Seit Jahren können Grundausstattungen für Mercedes Vito und Sprinter beim Neukauf gleich mitgeordert werden. Weil sich solche so genannten Handwerkerfahrzeuge fertigungsnah mit einer leichtgewichtigen Globelyst-Grundausstattung – Bodenplatte plus Seitenmodul(e) – montieren lassen, gestaltet sich der Anschaffungspreis vergleichsweise günstig.
Iveco greift bei seinem 3,5-Tonner ebenfalls auf Globelyst-Module zu, um damit einen „Daily Service“ mit Werkstatteinrichtung anzubieten. Auch hier sind Spannstangen und weitere wichtige Branchen-Accessoires nicht enthalten, so dass es wiederum eines engagierten Verkaufsberaters bedarf. Zumindest sollten Rasterschienen im Boden eingelassen sein, damit in einer weiteren Ausbaustufe Spannstangen genutzt werden können.
Bei Ford präsentiert sich der Transit unter dem Begriff „ServiceLine“ mit einer Globelyst-Grundausstattung. Wer keine rollende Werkstatt braucht, findet alternativ in der Ausstattung „ExpressLine“ einen vollflächig geschützten Laderaum mit Verzurrschienen.
Nissan empfiehlt dem Handwerker den Lieferwagen Kubistar auch als Werkstattfahrzeug mit zwei seitlich angeschraubten Modulen – sie gehören zum Einrichtungssystem Cogo von Ausrüster Servicemobil, der in Deutschland das schwedische Modul System vermarktet. Bei den größeren Transportern Prima- und Interstar liegt es in der Entscheidungskompetenz des örtlichen Händlers, welchen Einrichter er empfiehlt.
Opel unterstützt seine Nutzfahrzeugzentren mit verschiedenen Ausbaulösungen für die Modelle Combo, Vivaro und Movano, wobei zumindest Bott oder Würth mit an Bord sind.
Bei Peugeot und Renault hat man für handwerkergerechte Einrichtungen normalerweise Ausstattungen von Servicemobil gelistet, doch der einzelne Autohändler kann auch andere Möglichkeiten aufzeigen – wie beispielsweise die bereits erwähnten Komplettlösungen von Würth für den Hochdach-Trafic bzw. von Bösenberg für den Master.
Interessant sind aber keineswegs nur die Großen und Namhaften im Ausrüstergeschäft, die bei den Automarken häufig entsprechend als Ersteinrichter empfohlen werden. Die nebenstehende Übersicht listet auch andere Anbieter und enthält so einige Spezialfirmen, die von der Rampe bis zum Schwerlastträger eine ganze Reihe weiterer professioneller Lösungen vermarkten. ■

Fahrzeugausrüster im Überblick

Internet-Links

Nachfolgend finden Sie einige Internet-Adressen von Fahrzeugausrüstern. Neben den „Großen“ sind darunter auch weniger bekannte Unternehmen vertreten, die aber durchaus mit pfiffigen Detail-Lösungen beim Profi punkten können. Die alphabetische Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
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Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

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Im Fokus: Vakuumtechnik
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BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

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