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Multimediale Meistervorbereitung per Fernlerngang

Neues Projekt für Frauen in Nordrhein-Westfalen
Multimediale Meistervorbereitung per Fernlerngang

Multimediale Meistervorbereitung per Fernlerngang
Verantwortlich für das Projekt: Margret Tewes, Zentrum Frau in Beruf und Technik (Bildnachweis: Ulrich König)
Die Meisterqualifikation im Handwerk bleibt weiter eine Bastion der Männer. Nur 11 Prozent der Meisterprüfungen werden von Frauen abgelegt; dazu konzentriert sich die Mehrheit der weiblichen Handwerkerinnen auf einige wenige Berufe. Die Gründe sind vielschichtig: Oft scheitern Fortbildungen für Frauen auch daran, daß die bestehenden Angebote zu unflexibel sind.

Neue Wege wollen das „Zentrum Frau in Beruf und Technik“ aus Castrop-Rauxel und der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT), Düsseldorf, in einem Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen beschreiten: Sie bieten ab August ’99 den Teil III der Meisterprüfung (Fachkauffrau im Handwerk) als Vorbereitungslehrgang in Form eines Fernlernganges an. Ziel: Handwerkerinnen sollen durch diese Form der Fortbildung besser Familie, Beruf und Weiterbildung kombinieren können.

Margret Tewes, verantwortlich im Zentrum Frau in Beruf und Technik für das Projekt, zeigte sich überrascht. Zwar war die Zielgruppe für den multimedialen Fernlerngang zur Fachkauffrau im Handwerk bewußt groß definiert – neben Gesellinnen aller Gewerke konnten sich auch Meisterfrauen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung bewerben -, doch die Resonanz war erstaunlich. „Eigentlich hatten wir vorwiegend mit Gesellinnen gerechnet, die die Meisterprüfung anstreben und den Fernlehrgang dafür nutzen“, sagt sie. Doch das sei nicht so. Vielmehr seien die Motive für die Teilnahme vielschichtig; auch viele Unternehmerfrauen hätten Interesse gezeigt. Grund: Diese Gruppe, vermutet Frau Tewes, möchte ihre Tätigkeit häufig „selbst professionalisieren“ und das auch entsprechend zertifiziert sehen.
Flexible Lernzeiten
Mit dem Projekt möchte das Zentrum für Frau in Beruf und Technik und der WHKT ein alternatives Weiterbildungsangebot für Frauen im Handwerk schaffen. Denn die zahlreichen Fortbildungsmöglichkeiten, die das Handwerk bietet, haben oft einen Nachteil.
„Sie erfordern ein hohes Maß an Beweglichkeit“, weiß Margret Tewes. Die Kurse finden zu festen Zeiten an festgelegten Orten statt; eine Präsenz ist häufig Pflicht. Etwas, was für viele Handwerkerinnen oftmals nicht möglich ist. Denn neben der beruflichen Belastung kommt die Beanspruchung durch Partner und Kinder hinzu.
Dabei gibt es nach Untersuchungen des WHKT allerdings durchaus die Bereitschaft zur Weiterbildung im Frauenbereich. Nur speziell auf Frauen zugeschnittene Angebote wie das Projekt „Erweiterung der betrieblichen Einsatzmöglichkeiten von Frauen im Tischlerhandwerk“ (siehe BM-EXTRA 97, Seite 40), in denen sie Beruf und Familie kombinieren können, waren bislang Mangelware.
Gemeinsam mit der Fernuniversität Hagen konzipierten die Verantwortlichen den Fernlerngang. Grundlage ist der Teil III der Meisterprüfung; hinzu kommen zusätzlich rund 80 Stunden im Bereich EDV. Gearbeitet wird dabei sowohl mit multimedial aufbereitetem Material (z.B. CD-Rom, EDV-Lernprogrammen) als auch mit Studienbriefen.
„Nicht alle Teile des Programmes sind für den multimedialen Einsatz geeignet“, weiß allerdings Frau Tewes. Doch zumindest die Bereiche EDV, Marketing, Organisation und Existenzgründung können die Teilnehmerinnen am heimischen Com-puter nacharbeiten.
Voraussetzung ist ein multimediafähiger PC, der für den einjährigen Kurs zur Verfügung gestellt werden kann. Die Betreuung durch die einzelnen Dozenten soll per Hotline oder online geschehen. Das Internet nimmt dabei eine andere wichtige Funktion ein: per E-Mail oder durch die Einrichtung von Newsgroups sollen die Teilnehmerinnen untereinander in Kontakt bleiben oder Lerngruppen bilden.
Präsenzveranstaltungen
Ein wesentlicher Bestandteil sind zudem insgesamt acht Präsenzveranstaltungen, die im Handwerksbildungszentrum der Handwerkskammer Münster stattfinden. Im Abstand von vier Wochen werden sich die Teilnehmerinnen treffen; vorgesehen sind dafür – jeweils am Wochenende – drei Tage (Freitag/Samstag/Sonntag) bzw. zwei Tage (Samstag/Sonntag). Noch etwas ist den Verantwortlichen bewußt. „Der Umgang mit dieser Methode des selbstgesteuerten Lernens muß gelernt werden“, erklärt Margret Tewes.
So steht beim zweiten Treffen eine Unterrichtseinheit mit dem Titel „Lernen lernen“ auf dem Programm. Dazu gehören persönliche Arbeitstechniken und professionelles Zeitmanagement. „Der Begriff Selbstbeobachtunng spielt eine zentrale Rolle“, sagt Frau Tewes. Ziel: Die Teilnehmerinnen sollen herausfinden, zu welchen Zeiten sie optimal zuhause lernen können. Genau so wichtig sei allerdings, daß diese Zeiten von der persönlichen Umgebung akzeptiert werden.
Insgesamt kalkulieren die Organisationen mit einem Zeitaufwand von 8 Stunden wöchentlich zuhause; hinzu kommen die Präsenzveranstaltungen an den acht Wochenenden. Die Weiterbildung endet mit einer Prüfung im Juni. Die Lehrgangsgebühren betragen 1850 DM, enthalten sind darin die Kosten für Übernachtung und Verpflegung im HBZ Münster während der Präsenzveranstaltungen. In Planung ist bereits ein weiterer Kurs im nächsten Jahr.
Weitere Informationen:
Zentrum Frau in Beruf und Technik, Erinstraße 6, 44575 astrop-Rauxel, Margret Tewes, Tel. 0 23 05/9 21 50 16.
Ulrich König
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