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Neue DIN 18055 – Fünf Fragen an Ralf Spiekers Verwendungsregeln für Fenster und Außentüren

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Neue DIN 18055 – Fünf Fragen an Ralf Spiekers Verwendungsregeln für Fenster und Außentüren

Neue DIN 18055 – Fünf Fragen an Ralf Spiekers Verwendungsregeln für Fenster und Außentüren
Ralf Spiekers ist Abteilungsleiter Technik, Normung und Arbeitssicherheit bei Tischler Schreiner Deutschland
BM: Herr Spiekers, die neue DIN 18055 kommt. Ist das alter Wein in neuen Schläuchen?

Spiekers: Ein klares Jein. Ob Norm oder nicht, die Anforderungen an ein Bauprodukt kommen aus der Verwendung. Daran hat sich nichts geändert. Neu ist, dass man nun die benötigten Werte leichter ermitteln kann. Das richtige Fenster muss ins richtige Loch. Und die Norm klärt das, was benötigt wird technisch. Unter alter Normennummer kommt jetzt viel Neues.
BM: Was konkret ist neu?
Spiekers: Die Produktnorm DIN EN 14351-1 bringt eine fast unüberschaubare Anzahl von Klassen für unsere Produkte. Da gilt es den Durchblick zu behalten. Dies fällt schon dem Fachmann schwer, wie dann erst dem Architekten, der alle Gewerke im Überblick behalten muss. Die Klassen sind also nicht neu. Die Anforderungen auch nicht. Was wirklich neu ist, ist das Konzept. Hier waren wir sehr innovativ und haben die bestehende DIN komplett neu geschrieben. Wie ein Schlüssel das Schloß aufschließt, so ist die DIN 18055 nun das Pendent zur CE-Norm. In den vielen Sitzungen habe ich immer wieder aus dem Fenster zeigen müssen, um das Problem zu erklären. Am konkreten Bauvorhaben, sozusagen das Fenster im Bauwerk gegenüber, im 5. Obergeschoss, 3 m von der Gebäudeecke weg. Welche konkrete Schlagregendichtheitsklasse ist hier mindestens notwendig? Die Norm klärt, wie in den alten ift-Einsatzempfehlungen schon festgelegt, salopp gesagt für „Wind, Wasser und Luft“ die Anforderungen. Neu ist u. a., dass nun der verpflichtende Eurocode berücksichtigt ist. Weiterhin gibt die Norm Informationen für eine ganze Reihe weiterer Eigenschaften. Das Dokument ist für den Planer, aber auch für den Handwerker relevant.
BM: Hilft die Norm dem Handwerk?
Spiekers: Ja, die Norm gibt Hilfestellung für den Fall, wenn der Fensterbauer mit dem Fenstereinbau auch planerische Anteile hat. Das ist häufig im Altbau so. Der gängige Irrtum ist, wenn ich nichts Konkretes anbiete, brauche ich auch nichts liefern. Das Bausoll bestimmt sich durch die technischen Anforderungen, wie zum Beispiel die Windlast, Einbauhöhe und -situation. Das Bausoll ist im Zweifelsfall das, an dem sich das Produkt messen lassen muss. Und damit verknüpft ist auch die für den Handwerker immer wichtiger werdende Mangelfrage.
BM: Ist nun alles rund um Fenster und Außentüren genormt?
Spiekers: Bedauerlicherweise ist der Sonderfall, wie z. B. Schall- oder Brandschutz, das Maß, an dem sich der Regelfall messen lassen muss. Mit der neuen DIN 18055 haben wir gerade seitens des Handwerks die Anforderungen an unsere Butter- und Brot-Produkte nicht ausufern lassen. Es ist nun klar herauslesbar, was gefordert ist. Natürlich hätte man Mindestwerte quasi erfinden können. Es gab auch immer wieder solche Forderungen. Auch von den Regelsetzern, wie den Baubehörden wurde das noch auf der Zielgeraden vorgeschlagen. Ich sagte sehr bewusst „erfinden“, da wir seitens des Handwerks genau darauf geachtet haben, keine erhöhenden Anforderungen zu kreieren. Wir haben klargestellt, eine pauschale Vereinbarung der DIN ist keine qualifizierte Ausschreibung. Die Kriterien des Abschnittes 0 der VOB/C ATV DIN 18355 sind hier sicher ein Maßstab für den Ausschreibenden, an dem er sich messen lassen muss.
BM: Eine Norm nur für Deutschland?
Spiekers: Die Kollegen aus Österreich oder Frankreich haben einen ähnlichen Weg beschritten. So kann man mit deren Normen auch die Windlast in Wien, Paris oder auf Martinique ermitteln. Das kann für den Export hilfreich sein, zu wissen was gebraucht wird. Daher hilft die Norm dem Handwerk und ist eine konse- quente Weiterentwicklung der alten Einsatzempfehlungen, die schon im Jahre 2005 von den Verbänden mit initiiert wurden.
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