Mit Öko-Griesgrämigkeit, Technik-Ablehnung, Birkenstock-Sandalen oder gar Konsumverzicht haben sie nichts am Hut. Dennoch sind sie auf eine neue Art den ökologischen Ideen sehr verbunden: Sie leben umweltbewusst und gesund, legen Wert auf nachhaltig hergestellte Produkte, sie sind trendorientiert und durchaus technikbegeistert. Außerdem wollen sie mit politisch ganz offener Grundhaltung keinesfalls auf Spaß, Genuss und Konsum verzichten. Die Rede ist von den so genannten „LoHaS“, eine schlagwortartige Abkürzung für „Lifestyle of Health and Sustainability.“
Auf gut Deutsch und im Klartext: Es geht um eine stetig wachsende Zahl von Zeitgenossen, die immer konsequenter einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil pflegen und dafür gerne ihren Geldbeutel etwas weiter öffnen.
Das neue Öko-Denken entfaltet inzwischen eine regelrechte Dynamik, denn aus dem Megatrend ist offensichtlich eine neue Konsum- bzw. Lebenseinstellung geworden. Jeder vierte Deutsche, so schätzen Marktforscher, sei inzwischen den LoHaS zuzuordnen.
Davon kann die gesamte Holzwirtschaft profitieren. Holz und Holzwerkstoffe zum Bauen und Wohnen sind bekanntlich nachhaltig erzeugt und mit einem hohen Anspruch an Design und Gestaltung mit „ehrlichen“ Materialien zählen die LoHaS praktisch zu den idealtypischen Kunden von Innenausbauern, Möbel- und Fensterherstellern.
Grund genug diese Zielgruppe genauer unter die Lupe zu nehmen. Marketing-Experte Lars Langhans hat recherchiert wer die LoHaS genau sind, was sie begehren und vor allem wie man sie als Kunden gewinnen kann. Auf Seite 18 startet unsere zweiteilige Marketing-Serie „Genuss ohne Reue“.
Um neue Ideen und Wege zur Kundengewinnung geht es auch im BM-Interview, in dem Sibylle Thierer auf ein bekanntes Manko in der Branche hinweist: „Wir verkaufen alle zusammen zu wenig hochwertige Möbel und Einrichtungen.“ Auch mit folgender Meinung steht die Häfele-Firmenchefin sicher nicht alleine: Besonders im Bereich des „individuellen Komfortwohnens“ schlummern noch große Marktreserven für kreative Innenausbaubetriebe. Lesen Sie auf Seite 20, wie Sibylle Thierer gemeinsam mit Schreinern anspruchsvolle Kundinnen und Kunden begeistern will.
Vom Marketing zur Technik: Dazu gibt es wie in jeder Ausgabe wieder zahlreiche handfeste Tipps für Praktiker, z. B. für die rationelle Kantenbearbeitung.
Auf Seite 60 starten wir zudem eine neue Serie zum Thema Klebstoffe und deren fachgerechter Einsatz im Schreinerhandwerk. Im Themenkreis Fenster und Fassade heißt es „Klasse statt Masse“: Kollege Tollert aus Leipzig demonstriert was man mit viel Software und vergleichsweise „wenig Maschine“ erreichen kann und im Thema Oberflächentechnik (Seite 84) erfahren Sie, wie sich die problematische Blasenbildung bei der Beschichtung von Fenstern und Türen vermeiden lässt.
Das BM-Team wünscht nachhaltige Erkenntnisse und viel Erfolg beim Entdecken neuer Kundenkreise!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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