Seit 2002 sind selbstreinigende Gläser auf dem Markt. Es besteht jedoch für diese neue Produktgruppe ein erhöhter Aufklärungsbedarf, worauf das neue Merkblatt V.04 im Einzelnen eingeht.
Nachdem die Anwendung wasserabweisender (hydrophober) Glasoberflächen bereits seit den 80er Jahren im Innenbereich Anwendung findet, hat man jetzt durch gezielte Modifikation der Oberflächen auch im Außenbereich einen geringen Pflegeaufwand erreicht.
Als selbstreinigende Gläser bezeichnet man dabei Gläser mit Oberflächeneigenschaften als Kombination aus Fotokatalyse und Hydrophilie. Fotokatalyse bewirkt einen Abbau organischen Schmutzes unter UV-Einwirkung. Die Hydrophilie bewirkt eine Filmbildung des Wassers durch Herabsetzung der Oberflächenspannung zur Intensivierung der Reinigungswirkung und gleichzeitig zur Vermeidung von Rückständen beim Abtrocknen. Für eine optimale selbstreinigende Funktion ist daher immer UV-Licht und Wasser Voraussetzung.
Falls Silikon auf eine hydrophile Oberfläche kommt, kann sich das Wasser nicht mehr zu einem Film ausbreiten. Die selbstreinigende Funktion des Glases wird gestört. Das Merkblatt zeigt auf, welche Alternativen für bestimmte Anwendungsfälle von Silikonen geboten sind und was im Einzelfall zu berücksichtigen ist. Es wird empfohlen, das Merkblatt V.04 (nachweislich) dem Verhandlungspartner (z. B. Bauherr) während der Vertragsverhandlungen zu übergeben, um den bestehenden Aufklärungs- bzw. Mitteilungsverpflichtungen des Auftragnehmers gerecht zu werden.
Das VFF-Merkblatt, das der Verband in Zusammenarbeit mit dem ift, dem BIV des Glaserhandwerks, dem BHKH, dem Industrieverband Dichtstoffe e. V. (IVD) erstellt hat, ist als Leseprobe unter www.window.de einzusehen und kann über vff@window.de bestellt werden. Die Schutzgebühr für das Merkblatt beträgt 6,00 Euro. Mitglieder des Verbandes erhalten ein Exemplar kostenlos.
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