„Die Aussagekraft eines verbrauchsorientierten Energiepasses ist gleich null“, kritisierte der Baden-Württembergische Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle die Ankündigung des Bundeswirtschafts- und des Bundesbauministeriums, künftig parallel Gebäudeenergieausweise zuzulassen, die auch auf dem Verbrauch basieren.
Möhrle hält dies für eine sinnlose Verschwendung von Mitteln: „Da wird nicht nur dem Gebäudebesitzer, sondern auch potenziellen Mietern Sand in die Augen gestreut.“ Es sage einem doch der klare Menschenverstand, dass ein berufstätiger Single in der Dreizimmer-Wohnung weniger Energie verbrauche, als beispielsweise die junge Familie als Nachmieter oder ein Rentnerehepaar, das den ganzen Tag zu Hause sei. Ein auf Verbrauchswerten basierender Energieausweis spiegle einzig und alleine das Nutzerverhalten wider, nicht jedoch die Qualität des betreffenden Gebäudes. Der Energiepass müsse es dem Verbraucher ermöglichen, so Möhrle, den Energiebedarf seines Gebäudes oder seiner Wohnung mit anderen zu vergleichen. Dies mit Hilfe verbrauchsbasierter Berechnungen zu planen, wäre aus Sicht des Handwerks „geradezu unseriös“.
Er forderte deshalb nachdrücklich, dass ausschließlich der bedarfsorientierte Gebäudeenergieausweis zur Anwendung kommen dürfe: „Alles andere wäre wirtschaftlicher Nonsens.“
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