Als Abschlussarbeit an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, wählte der Gestalter Kersten Hietel ein existierendes Objekt: ein Friseursalon, der neu gestaltet und umgebaut werden soll.
Im Gespräch mit dem Auftraggeber und den Angestellten wurden folgende Vorgaben erarbeitet: Auf dem relativ kleinen Raum sollen 12 Arbeitsplätze untergebracht werden, die für Damen und Herren räumlich zu trennen sind. Kasse und Empfang müssen zentral im Raum angeordnet sein. Der Wartebereich wird bewusst klein gehalten und nur mit zwei Stühlen bestückt. Eine Wasch-station ersetzt die Einzelwaschplätze.
Mit der Neugestaltung sollen im Salon auch gute Arbeitsbedingungen geschaffen und die Arbeitsbereiche transparent und übersichtlich aufgeteilt werden. Kurz – es war eine klare, funktionelle und ansprechend, aber nicht aufdringliche Einrichtung gefordert, die den Kunden in den Mittelpunkt stellt.
So entstand ein interessanter Friseur-salon, der mit einem gut durchdachten Grundriss überzeugt. Die geschwun-gene Linienführung weckt Interesse und spricht den Kunden emotional an. Gleichzeitig wird der Raum durch den großzügig konkaven Radius optisch erweitert und durch die engeren, konvexen Radien gegliedert.
Der abgetrennte Laborraum bietet durch die Wandfläche Raum für zwei Arbeitsplätze.
Der zentrale Thekenbereich wirkt durch das Regalsystem und eine deckenhohe Regalsäule in sich abgeschlossen und funktionell übersichtlich, ist jedoch von allen Seiten erreichbar.
Die Waschstation mit drei Waschbecken im hinteren Salonbereich wird von allen Arbeitsplätzen aus benutzt. Dadurch kann die Ausstattung der Arbeitsplätze dem Bedarf entsprechen sparsam, übersichtlich und funktionell sein: Stuhl, Spiegel, Ablage und Wandablagen. Die reduzierte Möblierung verleiht dem Raum eine edle aber zurückhaltende Ausstrahlung, die den Kunden in den Mittelpunkt des Geschehens rückt.
Auch die Farbstimmung des Raumes mit hellen, frischen Tönen sorgt für eine heitere, anregende Wirkung und fördert Kommunikation und Wohl-befinden.
Die Regale und Wandablagen sind in Buchenholz geplant und passen gut zu den hellen, warmen Gelbtönen – sie unterstreicht deren Wirkung. Die schwarz gepolsterten Stühle wirken bestimmend und durch die Chrombügel gleichzeitig leicht und filigran.
Die beiden konvexen Wandradien werden deckenhoch aus Trockenbauelementen hergestellt und mit 6 mm dicken speziellen Gips-Platten beplankt, die eine exakte Verformung der Rundung ermöglich.
Die Decke besteht aus einer abgehängten Gips-Karton-Platten-Konstruktion. Über der zentralen Verkaufstheke wird die Decke kreisförmig um 120 mm nach unten gezogen, wodurch der Inselcharakter betont wird. Diese Deckenkonstruktion ermöglicht den deckenbündigen Einbau der pflegeleichte Raumbeleuchtung und gibt der Zu- und Abluftkanälen der Belüftungsanlage Raum. o
Teilen:
