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Phantasievoll

CNC-conFORM: Objekte der „spielerischen“ Art
Phantasievoll

Auch bei seiner Neuauflage erlebte der Wettbewerb „CNC-conFORM“ einen Zuspruch, mit dem die Initiatoren – der Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen; unterstützt von der Fachzeitschrift BM – mehr als zufrieden waren. Mit dem Wettbewerb wurde zur kreativen Auseinandersetzung mit computerunterstützten Technologien aufgerufen, die auch neue Möglichkeiten der Produktgestaltung eröffnet.Unter dem Thema „SPIELart“ wurden Produkte gesucht, welche die Potenziale der CNC-Technik fertigungstechnisch und gestalterisch konsequent nutzen und die grundsätzlich etwas mit Spiel zu tun haben.

Fast 60 Arbeiten waren aus ganz Deutschland zur Teilnahme eingereicht worden – vom Geduldsspiel über verschiedene Sitzmöbel bis hin zur Kinderwiege. Dabei ging es in der Themenstellung nicht unbedingt um Gesellschaftsspiele, sondern um Produkte, die anregen zum Spiel, zum Verändern, die Alternativen bieten, die gut für Überraschungen sind, die man spielend einbeziehen kann. Kleine Hilfen, die in der Routine des Alltags für etwas Spaß sorgen. Aufgerufen hatte der Fachverband, um zur kreativen produktbezogenen Auseinandersetzung mit computerunterstützten Technologien anzuregen. Deren Einfluss werde im Tischlerhandwerk „immer deutlicher spürbar“, erläutert der Verbandsvorsitzende Alfred Jacobi. Er schätzt, dass heute bereits jeder fünfte Tischlerbetrieb über eine computergesteuerte Fräse oder ein Bearbeitungszentrum verfügt. Vielfach würden diese Maschinen aber nur innerhalb der alten Strukturen und fast nur zur Rationalisierung der vorhandenen Produkte eingesetzt. „Sie eröffnen aber auch neue Möglichkeiten der Produktgestaltung und bieten Tischlereien neue Chancen auf dem Markt.“ Dazu seien neue Ideen gefordert – und diese wolle dieser Wettbewerb fördern.

Zur Teilnahme lockte ein Preisgeld von insgesamt 12 500 Euro. Mitmachen konnten alle interessierten Tischlerinnen und Tischler sowie Studierende an Meisterschulen, Technikschulen, Gestaltungsakademien, Fachhochschulen und Universitäten. Zum Wettbewerb einzureichen war der im Maßstab 1:1 realisierte Produktvorschlag. Der breiten Öffentlichkeit wurden sie auf der neuen Meistermesse des Handwerks „Haus & Wohnen“, vom 21. bis 24. November 2002, in Köln, präsentiert.
Fünf Auszeichnungen
Möbel und Objekte nicht nur der „spielerischen“, sondern auch der besonderen Art hatten vor allem jene Teilnehmer eingereicht, die von einer Jury aus anerkannten Fachleuten aus den Bereichen Handwerk, Design und CNC-Technik als Beste prämiert wurden. Die Jury entschied sich, das Preisgeld aufzuteilen in einen 1. Preis, zwei 2. Preise sowie zwei 3. Preise. Es hatte dabei nichts mit einem „Heimvorteil“ zu tun, dass die Siegerin aus Köln kam. Tina Schmid hatte vielmehr ein „sinnliches“ Sitzmöbel entworfen, dem die Juroren „überzeugende konstruktive und formale Einfachheit und Klarheit“ bescheinigten. Ungewöhnlich zudem, dass sie als Auszubildende der cubic Schreinerei GmbH viele gestandene Tischlermeister und Designer ausstach.
Ein 2. Preis ging an Julia Bender aus Garmisch-Partenkirchen. Die Schreinermeisterin hatte einen Tisch in Kombination mit einem Spielesatz entwickelt, der „Spielerisches mit den technischen Fertigungsmöglichkeiten optimal verbindet“.
Ebenfalls mit einem 2. Preis bedacht wurde Stefanie Kunz. Die Studentin der Innenarchitektur an der Fachhochschule Lippe und Höxter hatte eine „märchenhafte Idee“. Ihr Liegemöbel mit dem Namen „Froschkönig“ will sich, so die Entwerferin, dem „momentanen Trend zu multifunktionalen Hightech-Möbeln“ entgegenstellen.
Einen 3. Preis erhielten drei Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Suzan Cigirack, Tim Herok und Sandor Klunker haben ihren Beitrag 5 „Tisch.decken“ genannt. Dabei handelt es sich um einen Tisch aus Pappelsperrholz, dessen Tischplatte dank raffinierter Technik durch ein Wachstuch ersetzt wird.
Stefan Weiser aus Leopoldshöhe schließlich wurde mit einem 3. Preis belohnt, weil er mit „Mikado“ einen Regalturm gebaut hat, dessen Konstruktion ohne die Präzision der CNC-Technik undenkbar ist. Stäbe, die an das gleichnamige Spiel erinnern, schaffen durch ihre Verspannung die notwendige Steifigkeit des Möbels.
Folgende Kriterien bildeten den Maßstab für die Bewertung der eingereichten Arbeiten:
Produktidee: Eigenständigkeit und Qualität der Idee im Hinblick auf die Form, die Funktion, die Fertigung und das Material
Gestaltungsqualität: sinnliche Stimulans und formale Konsequenz der Gestalt und ihrer Details
Funktionalität: Nutzungsqualität im Hinblick auf den Zweck, die Handhabung und die Ergonomie
Fertigungstechnik: Berücksichtigung des technischen und ökonomischen Potenzials der CNC-Bearbeitung.
Der Vorsitzende des Fachverbandes, Alfred Jacobi, freute sich, anlässlich der Preisverleihung am 24. November, nicht nur über die zahlenmäßige Resonanz auf den Wettbewerb, sondern auch über den Ideenreichtum und die Variantenvielfalt der eingereichten Arbeiten. In seinen Dank an die Teilnehmer schloss er auch die Unterstützung von „CNC-conFORM“ durch die Fachzeitschrift „BM – Bau- und Möbelschreiner“ mit ein. Durch diese Zusammenarbeit werden die Wettbewerbsarbeiten dokumentiert.
Mit dem Sitzmöbel aus Multiplex und Polsterung erhielt Tina Schmid den mit 3500 Euro do-tierten 1. Preis
Jury-Urteil:
Ein sinnliches Möbel in überzeugender konstruktiver und formaler Einfachheit und Klarheit. CNC-gerechte Formen zusammengesteckt zu einer Blütenform scheint es wie eine Seerose auf dem Wasser zu schaukeln und lädt ein zu aktiver spielerischer Nutzung.
Julia Bender holte sich mit dem Tisch „Spielesatz“ einen 2. Preis und erhielt 3000 Euro
Jury-Urteil:
Ein faszinierendes Puzzle, das sich auf der Basis eines geometrischen Ordnungsprinzips spielerisch zu komplexen, organischen Strukturen zusammenstellen lässt. Mittels Metallstäben lösen sie sich vom Tisch und bilden eine zweite Ebene. Einfach spielen, der Phantasie freien Lauf lassen, dekorieren, aber auch nutzen als Untersetzer oder Kerzenständer – das sind die Möglichkeiten dieses Entwurfs, der Spielerisches mit den technischen Fertigungsmöglichkeiten optimal verbindet.
Jury-Urteil:
Ein Stück, das sich – Zitat der Verfasserin – „dem momentanen Trend zu multifunktionalen Hightech-Möbeln entgegenstellt“. Ein Objektmöbel, das den Beschauer abholt bei Bekanntem, Vertrautem, das vielleicht Erinnerungen wachruft, ihn mal innehalten lässt. Das Märchen des Froschkönigs ist der Stoff aus dem der Traum, die Idee entstanden ist. Farben und Formen stellen auf sensible Weise die assoziative Verbindung zum Märchen her. Eine märchenhafte Idee, die trotz der Vorrede dem Trend nach mehr Sinnlichkeit entspricht. Die Technik wird konsequent genutzt, aber nicht vordergründig. Es gibt Wichtigeres.
Einen 3. Preis holten sich Suzan Cigirack, Timm Herok und Sandor Klunker, mit dem Wettbewerbsbeitrag: „Tisch.decken“ und erhielten 1500 Euro
Jury-Urteil:
Der biedere Anschein täuscht – bewusst. Mit einem Augenzwinkern werden Tugenden wie Ordnung und Sauberkeit karikiert; das karierte Wachstuch vordergründig, ein paar Rosen dürfen es noch sein. Es ist so einfach. Es muss nicht mehr gebügelt werden. Die Falte sitzt immer – und die Sauberkeit? Das Wachstuch macht’s, nur hatte es früher keine Bügelfalten. Selbst die Tischplatte braucht man nicht mehr. Das gestärkte Tischtuch konnte früher die Tischplatte nicht ersetzen. Das ist die innovative überraschende Idee. Die Technik macht es möglich. Die „Falte“, die Faltung schafft die notwendige Steifigkeit.
Ein weiterer 3. Preis ging auch an Stefan Weiser mit seinem Regal Mikado
Jury-Urteil:
Der Regalturm „Mikado“: Stäbe, die zu fallen scheinen, nicht statisch, architektonisch, wie gewohnt, sondern anders, erinnern an das gleichnamige Spiel. Dabei schaffen gerade sie durch ihre Verspannung die Versteifung der Konstruktion. Sie entsteht auf intelligente Weise durch die kontinuierliche Veränderung der Bodengeometrie. Eine Konstruktion, die der Präzision der CNC-Technik bedarf. o
Die Jury
• Tischlermeister Lutz Gollnow, Hagen, Landesausschuss-Vorsitzender „Kulturelles, Formgebung und Gestaltung“ beim Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen
• Dipl.-Ing. Manfred Kiepe, Dortmund, Innenarchitekt und Architekt, Formgebungsberater beim Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen
• Ralf Nähring, Dipl.-Designer, Köln
• Peter Nagel, Leinfelden,Tischlermeister und Innenarchitekt, BM-Chefredakteur
• Prof. Renate Mildenberger; Institut für Industrial Design, Fachbereich Architektur der Universität Hannover
• Nils-Holger Moormann, Aschau im Chiemgau, Geschäftsführer Moormann Möbel Produktions und Handels GmbH
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