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Phönix aus der Asche

Schuster, Geseke: Schlüssiges Unternehmenskonzept
Phönix aus der Asche

Die konsequente Orientierung an individueller Gestaltungskompetenz, das professionell präsentierte Komplettangebot und die Aufgeschlossenheit gegen-über neuen Organisations- und Fertigungstechnologien fügen sich zu einem runden Gesamteindruck: Die Schuster creativ konzepte GmbH im westfälischen Geseke, ist zweifellos ein gelungenes Beispiel für zukunftsorientierte Unternehmenskonzepte im Markt des anspruchsvollen Innenausbaus.

Die pfiffige Gebäudefassade im Materialmix und das Entree in die groß-zügige Ausstellung signalisieren ein gutes Gefühl für den Zeitgeist und damit auch eine der besonderen Stärken des Unternehmens: Designkompetenz!

Tischlermeister Heinz Schuster, Inhaber des in zweiter Generation geführten Innenausbaubetriebes, erklärt nicht ohne Stolz: “Alles selbst entworfen und konstruiert!”
Mit dem neuen Firmenslogan ‚creativ concepte’ und den Untertiteln ‚küche-büro-objekt-und-mehr’ schließt sich der Kreis zu einem modernen Erscheinungsbild.
Der Wandel ist offensichtlich: Aus der traditionsreichen Tischlerei Schuster, mit dem Hobel im Firmenlogo, ist der ‚Kreative Einrichter’ geworden.
Was nicht heißt, dass der gestalterische Anspruch so neu wäre, ganz im Gegenteil. Seine Kunden habe er schon immer mit kreativen Entwürfen überzeugt, “aber heute”, sagt der 53-jährige Firmenchef, “zeigen und demonstrieren wir in einer zeitgemäßen Form ganz selbstbewusst was wir können.”
Diese Aussage ist ganz im Sinne des Juniors, Christian Schuster, der gerade eine Gestalter- und Technikerausbildung in Stuttgart absolviert, und später in die gut geformten Fußstapfen seines Vaters treten will.
Was nach außen schlüssig symbolisiert wird, ist im neuen Ausstellungsgebäude und in der Fertigungshalle bestätigt. Demonstriert wird dort attraktiver Innenausbau und moderne Fertigung “zum Anfassen”.
Die zweite ‚Stunde Null’
Die neuen Firmengebäude, aber auch das modifizierte CI-Konzept der Heinz Schuster Innenausbau GmbH, Geseke, verbinden sich mit einem Ereignis, das in ähnlichen Fällen auch schon mal ins sichere Aus führte. Der 17. Mai des Jahres 2000 ist in der Schuster’schen Firmenchronik gewissermaßen als eine zweite ‚Stunde Null’ vermerkt. Ein verheerender Brand legte den gesamten Betrieb an der Siemensstraße innerhalb weniger Stunden in Schutt und Asche.
Heinz Schuster ließ sich dadurch nicht entmutigen, sondern legte mit großem Engagement neue und tragfähige ‚Fundamente’. Bereits wenige Wochen später standen die Pläne für neue Betriebs- und Ausstellungs-gebäude.
Nur 18 Monate nach dem zerstörerischen Brand konnte sich der im gehobenen Innenausbau aktive Betrieb als modernes Unternehmen im neuen Firmengebäude präsentieren. Mit 800 Gästen konnte im Oktober 2001 die Neueröffnung gefeiert werden.
Attraktives Komplettangebot
Die wichtigsten Arbeitsfelder des 17 Beschäftigte zählenden Betriebes liegen dort wo ‚Mittelstandskunden’ individuelles Design und hohe Qualität schätzen. Objekte wie Büros, Läden, Messestände, Arztpraxen und in der Gastronomie stellen den größten Umsatzanteil. Eine weitere Haupt-Zielgruppe ist die anspruchsvolle Privatkundschaft.
Tragende Säule in Schusters Unternehmenskonzept ist die Offerte kompletter Einrichtungskonzepte nach dem Motto “Alles aus einer Hand”. Im Vordergrund stehen individuelle Lösungen für den Wohn- und Objektbereich nach eigenen Entwürfen und aus eigener Fertigung. Schusters passendes Motto dazu: “Geht nicht, gibt’s nicht!”
Der Rundgang durch die 550 m² große Ausstellung verdeutlicht die Angebotskomponente ‚ausgewählte Handelsprogramme’: Kücheneinrichtungen, zu denen auch italienische Designerküchen des Fabrikats Val Cucine gehören, hochwertige Lösungen für den Büro- und Objektbereich sowie ergänzende Wohn-, Schlaf- und Badmöbel.
Komplettiert wird das Angebot mit einem umfassenden Sortiment für Boden, Wand und Decke. Dabei wird uneingeschränkte Materialvielfalt vom Parkett über den Teppichboden bis hin zum aufgespachtelten Designerboden und zu Raum-textilien geboten.
Damit nicht genug: wenn gewünscht, werden auch Gewerke übergreifende Dienstleistungen angeboten. In diesen Fällen fungiert Schuster als Generalanbieter und arbeitet mit Partnern u. a. aus den Bereichen Fliesen und Sanitär zusammen.
Das Komplettangebot als hochentwickelte Dienstleistung liegt offenbar im Trend. Das Versprechen “Wir sind in fünf Tagen wieder raus”, so Schuster, sei nicht nur bei Arztpraxen und Objekten, sondern zunehmend auch bei der Wohnungsmoder-nisierung gefragt.
Entwerfen für den Kunden
Gestalten und Entwerfen ist fast so etwas wie Schusters Passion: “Eine kreative Ader hatte ich immer schon”. Bei aller Liebe zum eigenen ‚Strich’: Neuen Entwicklungen zeigt sich der Audi TT-Fahrer stets aufgeschlossen. Schon vor rund zehn Jahren hat Heinz Schuster die faszinierenden Möglichkeiten von CAD-Programmen erkannt. Der Einstieg in die Computertechnologie war für ihn selbstverständlich. Heute ist er ein begeisterter Anhänger der Pytha-Software und deren Präsentationsmöglichkeiten bis hin zu ‚virtuellen Raumspaziergängen’.
Die verkaufsfördernde Wirkung steht für Tischlermeister außer Frage. Besonders im Objektbereich, wo ohnehin professionelles Planen und die High-Tech-Präsentation gefragt sei, habe die photorealistische Darstellung von Räumen und Möbeln schon so manchen Auftraggeber zu guten Kunden gemacht.
Dennoch, und das ist beileibe kein Widerspruch: Je nach Kunde holt er manchmal immer noch die Skizzier- und Farbstifte heraus.
Welch hohen Stellenwert die Schusters der individuellen Raumplanung beimessen, zeigt sich auch an einer anderen Maßnahme: Seit einigen Monaten verstärkt eine Innenarchitektin das Schuster-Team.
Vom Event zum Auftrag
Wie wichtig und auftragsentscheidend eine gekonnte Darstellung der eigenen Leistungsfähigkeit im heutigen Marktgeschehen ist, kann Heinz Schuster nur bestätigen: “Die Kunden, die mal hier waren sind überzeugt!” Damit ist zugleich einer der Eckpfeiler des Marketingkonzepts definiert. Um die potentielle Kundschaft ins Haus zu holen intensivieren die Schusters, das was neudeutsch ‚Event-Marketing’ genannt wird. So z. B. bei der Einweihung der neuen Firmengebäude mit Jazz-Frühschoppen, Unterhaltung und Bewirtung. Kochen für Kunden in der Funktionsküche oder Architekten-Meetings mit interessanten Referenten sind dazu weitere Stichworte.
Für positives Aufsehen sorgte die Geseker Tischlerei auch mit einer anderen Idee. Mit dem für ein Club-Jubiläum gebauten, vermutlich größten Tennisschläger der Welt (4,05 m hoch, 1,72 m breit und 60 kg schwer) rückte Schuster in die Schlagzeilen der regionalen Presse.
In Sachen Verkaufen hat Heinz Schuster seine eigene Philosophie: Wie und ob man beim Kunden ankomme, könne man letztlich in keinem Verkäuferseminar erlernen. Vielmehr gehe es darum, gleich ob mit Laptop oder Zeichenstift, beim Kunden “Kompetenz zu demonstrieren und Vertrauen zu gewinnen.”
Moderne Maschinentechnik: CNC und mehr
Den Zwang zur maschinellen Neuausstattung nach dem Brand nutzten die Schusters auch als Chance für neueste und rationelle Fertigungstechnik. Dass in einer rationellen Fertigung die neuen Technologien eine entscheidende Rolle spielen, stand für die Planer dabei außer Frage.
Annähernd eine halbe Million Euro wurden unterm Strich in neue Maschinen und Werkzeuge investiert und was heute auf kompakter Fläche steht, repräsentiert den aktuellen technischen Standard. So z. B. eine ganze Reihe von Maschinen-Spezialitäten; auf deren Rationalisierungseffekte möchte die Schreiner-Crew – allesamt erfahrene Fachleute – nicht mehr verzichten. Dazu gehören u. a. der Vierseiter Quattromat von Weinig, die beidseitig schwenkbare Tischfräse T 26 von Martin sowie das CNC-Bearbeitungszentrum und die neue Plattenaufteilsäge von der italienischen Biesse-Gruppe.
Die Investitionsentscheidungen hat sich die Crew um Heinz Schuster in einer intensiven Informationsphase nicht einfach gemacht. Auf der Suche nach einem passenden CNC-Bearbeitungszentrum war dies nicht anders: Referenzen bei Kollegen, Messebesuche über Deutschlands Grenzen hinaus und der detaillierte Vergleich der Offerten der Anbieter nach Preis und Leistung.
Die Entscheidung fiel schließlich auf das CNC-Bearbeitungszentrum Rover 24 von Biesse.
Durch eine Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen, verschiedene Bearbeitungsaggregate und die Auswahl zwischen mehreren Werkzeugwechselsystemen konnte die Maschine auf die speziellen Anforderungen der Fa. Schuster konfiguriert werden. Die Rover 24 ist speziell auf die universellen Anforderungen in Klein- und Mittelbetrieben zugeschnitten. Schon die Grundausstattung lässt alle Varianten der Platten- und Massivholzbearbeitung zu. Ein schlauchloses Vakuumspannsystem mit schwenk- und teilbaren Vakuumtellern, die schnell austauschbar sind, machen den Tisch der Rover 24 besonders flexibel. Die Rover 24 verfügt u. a. über eine C-Achse, eine 7,5-kW-Frässpindel mit Keramiklagerung (2. Frässpindel als Option), einen 20-spindeligen Bohrkopf inkl. Nutsäge und ein oder zwei mitfahrende Werkzeugmagazine mit sieben und zehn Plätzen. Die HSK 63-Schnitt-stelle, Hochleistungs-Frässpindeln (max. 24 000 min-1) und die Möglichkeit, ein festes Horizontalfräsaggregat nachzurüsten, sind weitere Details.
Überzeugt habe, so Heinz Schuster, nach bisherigen Erfahrungen auch die Servicequalität der deutschen Biesse-Niederlassung in Löhne, die u. a. wirkungsvolle Unterstützung in der oft schwierigen Einführungs-phase geleistet habe. Die Ferndiagnose über die serienmäßig eingebauten Modems und die Service-Hotline über eine 0180-Nummer sind dazu zwei wich-tige Stichworte.
Heinz Schuster hatte indes schon lange auf die Vorteile der CNC-Bearbeitung gezielt. Deren Nutzen sieht er heute mehr als bestätigt: “So stellte ich mir das schon vor zehn Jahren vor!”
Der Tischlermeister freut sich über eine ganze Reihe weiterer Effekte: “Ich hätte nie gedacht, dass wir soviel mit der Rover 24 machen. Wir trauen uns an alles und an jede Form. Heute können wir Aufträge annehmen, die wir ohne CNC-Bearbeitungszentrum unter Wirtschaftlichkeitsaspekten gar nicht machen konnten.” Mit dieser Aussage schließt sich letztlich auch der Kreis zu seinem gestalterischen Anspruch.
Die positiven Erfahrungen haben die Betriebsplaner in Geseke gleich zu einer zweiten Maschine aus der Biesse-Gruppe geführt. Mit der auf der LIGNAplus 2001 erstmals vorgestellten Maschinentype EB 70 von Selco nutzt Schuster die Vorteile des horizontalen Plattenaufteilens. Der Technische Leiter Rolf Volmer hat dazu eine eindeutige Meinung: “Dauerhaft präzise Fertigschnitte sind aus meiner Erfahrung nur mit horizontalen Plattenaufteilsägen möglich.”
Die neuentwickelte EB 70 ist speziell auf die Anforderungen des Handwerks ausgelegt. Die universellen Bearbeitungsmöglichkeiten und einige wichtige technische Daten charakterisieren die EB 70:
• Bearbeitungsmöglichkeiten: Fertigschnitte, Nuten und Einsatznuten, Lichtausschnitte und Postformingschnitte
• Anschläge für Teile mit Furnier-überständen
• Vorrichtung mit Digitalanzeige für Gehrungs- und andere Winkelschnitte
• Schnittgenauigkeit ± 0,1 mm
• Antriebsleistung: 7,5 kW
• Sägewagenvorschub: 50 m/min
• Digiset: elektronische Vorritzer- Schnelleinstellung
• Quick-Change Sägewechsel mit Schnellspannfutter
• Geschlossenes Absaugkonzept durch den Direktanschluss der Absaugung am Sägewagen und die automatische Abdichtung der Öffnung für die Spannzangen im Druckbalkenbereich
• PC-Steuerung mit grafischer Bedienoberfläche
• Bedienerfreundliche Standard- Optimierungssoftware ,Quick-Opti’.
Das Steuerungskonzept im 32 bit-System ist offen und gestattete, im Falle Schuster, die direkte Anbindung an die vorhandene Branchensoftware von Kuhnle.
Realisiert ist außerdem die Einbindung weiterer Maschinen wie z. B. das CNC-Bearbeitungszentrum durch Barcode-Etikettendruck. Die Online-Anbindung der Plattensäge an die seit Jahren genutzte Branchensoftware von Kuhnle hat den Betrieb einem weiteren Ziel näher gebracht: Dazu Rolf Volmer: “Unser Ziel ist die ‚einmalige’ Datenerfassung aus der sich z. B. alle weiteren Bearbeitungsprogramme direkt generieren lassen.”
Diese Maxime wurde inzwischen auch in Sachen CAD und NC-Programme realisiert. Durch die Entwicklung einer entsprechenden Schnittstelle können die Daten direkt aus der Software Pytha an das CAD/CAM-System NC-Hops übergeben werden, welches als WOP-Programmier-system auf der Rover 24 eingesetzt wird (siehe auch Seite 176). Der Weg zum richtigen NC-Programm bedarf damit nur weniger Mausklicks.
Gut aufgestellt
Heute sehen sich die Schusters in jeder Hinsicht gut aufgestellt. Das Unternehmenskonzept, die Organisation und die Fertigung stehen auf einer modernen und zukunftsfähigen Basis. Jetzt gelte es, so Heinz Schuster, den Betrieb weiter nach vorn zu bringen und das zweifellos attraktive Leis-tungsvermögen des Unternehmens mit gezielten Marketing-aktivitäten noch intensiver zu vermarkten. Die Steigerung des Handelsanteils, heute bei etwa 20 Prozent, ist ein weiteres Nahziel. Dabei peilt der Tischler-meister aus Geseke mit gleicher personeller Besetzung eine kräftige Umsatzsteigerung an.
Manfred Maier
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