Die Ergebnisse des Betriebsvergleichs 1998 stützen die positiven Konjunktur-Erwartungen in Teilen des Tischlerhandwerks. Die seit 1994 in den Betriebsvergleichen erkennbare Verschlechterung der Ertragslage ist zwar 1998 noch immer nicht gestoppt. Positiv bleibt jedoch festzustellen, daß der Gesamtertragsrückgang gegenüber 1996 sich nur noch auf – 0,1 % beläuft, was hoffen läßt, daß die Talsohle jetzt erreicht ist. Die Gesamtumsätze sind gegenüber dem letzten Betriebsvergleich in allen Grössenklassen wieder gestiegen.
Erstmals wurde der Betriebsvergleich wieder einheitlich im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland hatten in den vergangenen Jahren eigene Erhebungen und Auswertungen durchgeführt.
Obwohl die Auswahl der beteiligten Betriebe nicht nach statistischen Gesichtspunkten durchgeführt wurde, geben die Ergebnisse einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerksbetriebe, da sowohl von der örtlichen Lage als auch aufgrund der Größenklassenverteilung der ausgewerteten Betriebe, eine ausreichende Streuung erzielt wurde. Dennoch würden die HKH-Verbände eine noch stärkere Beteiligung begrüßen. Insgesamt haben sich 355 Betriebe beteiligt, davon 39 Betriebe aus den neuen Bundesländern.
Die Steigerung der Gesamtumsätze wirkte sich auch auf den Rohgewinn aus, der mit Ausnahme der Klasse III (Betriebe mit 10 bis 19 Beschäftigten) in allen anderen Größenklassen wieder gestiegen ist. Der Rohgewinn, auch Wertschöpfung genannt, ergibt sich nach Bereinigung der Umsatzzahlen durch die Materialeinsätze. Die hieraus abgeleiteten Durchschnittskennzahlen “Betriebsleistung je Beschäftigten”, “Wertschöpfung je Beschäftigten” und “Wertschöpfung je direkt verrechenbarer Stunde” ergeben eine gute Meßlatte für das eigene Unternehmen. Erfreulich ist auch, daß die Kennzahl “Betriebsleistung je Beschäftigten” in allen Betriebsgrößenklassen wieder gestiegen ist. Sie liegt heute als Gesamtdurchschnitt bei 160 076 DM.
Der Stundenverrechnungssatz liegt im Gesamtdurchschnitt bei 76,83 DM ohne Wagnis und Gewinn, wobei natürlich gilt, daß dieser Verrechnungssatz für jedes Unternehmen individuell errechnet werden muß. Die Eigenkapitalquote beträgt im Durchschnitt 19,2 % und ist damit auf den tiefsten Stand seit Durchführung der Betriebsvergleiche gesunken.
Für die beteiligten Betriebe wird ein individueller Betriebsvergleich erstellt. Ein Kurzvergleich ist über die HKH-Zentraldienste, Abraham-Lincoln-Str. 32, 65189 Wiesbaden, Tel. 06 11/973 42-0, Fax ~/973 42-23, erhältlich. n
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